Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. man annehmen, dass die vorliegende Aufgabe hierdurch gut gelöst sei.Allein, der Stichel schneidet nicht allein mit seinem äussersten Ende, sondern meistens mehr an der Seite, wie Fig. 199 darstellt, und je mehr diese seitlich liegende Hauptschneide sich der winkelrechten Lage zum Bolzen b nähert, um so geringer fällt das Ausweichen gegenüber der von der Hauptschneide erzeugten Schnittfläche aus. Würde die Hauptschneide genau winkelrecht zum Bolzen b liegen, so würde sie auf vorliegendem Wege überhaupt nicht zum Ausweichen kommen können. Es muss daher die, in Bezug auf Fig. 199 seitlich liegende Schneide schräg gegen die Axe des [Abbildung]
Fig. 201. Bolzens b liegen. Dasist ohne weiteres nicht zu erreichen, wenn man eine, in Bezug auf Fig. 199 an dem Werk- stück w senkrechte Ebene erzeugen will, vielmehr hierfür eine schräge Lage des Bol- zens b nöthig. Zu die- sem Zweck wird die Platte c an dem betref- fenden Maschinentheil so angebracht, dass c gegen d gedreht werden kann. Es ist z. B. in d eine kreisförmige Auf- spann-Nuth angebracht, in welche einerseits eine an c ausgebildete Leiste, anderseits die Köpfe der Befestigungsschrauben greifen. In etwas an- derer Ausführung zei- gen die Fig. 201 bis 204 die im Wesen gleiche Einrichtung, s, a, b und c bezeichnen das Gleiche wie vorhin. Es greift c aber mit einem kurzen, dicken Zapfen in eine kreisförmige Vertiefung des Schlittens d und wird an diesem festgehalten durch die Mittelschraube e und eine Schraube f, welche durch einen bogenförmigen Schlitz von c, Fig. 202, greift. Fig. 204 lässt noch erkennen, dass a unten keilförmig ist, um durch den Wider- stand, welchen der arbeitende Stichel erfährt, fest zwischen die keilförmigen Flächen von c gedrückt zu werden. Fig. 205 stellt die Anordnung für die Nachgiebigkeit eines Stossmaschinenstichels in einem Schnitt und einer Vorderansicht dar.1) Das Stichelhaus b ist in seinem hinteren Theil -- in 1) Baville, Dingl. polyt. Journ. 1879, Bd.. 231, S. 14, mit Abb.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. man annehmen, dass die vorliegende Aufgabe hierdurch gut gelöst sei.Allein, der Stichel schneidet nicht allein mit seinem äussersten Ende, sondern meistens mehr an der Seite, wie Fig. 199 darstellt, und je mehr diese seitlich liegende Hauptschneide sich der winkelrechten Lage zum Bolzen b nähert, um so geringer fällt das Ausweichen gegenüber der von der Hauptschneide erzeugten Schnittfläche aus. Würde die Hauptschneide genau winkelrecht zum Bolzen b liegen, so würde sie auf vorliegendem Wege überhaupt nicht zum Ausweichen kommen können. Es muss daher die, in Bezug auf Fig. 199 seitlich liegende Schneide schräg gegen die Axe des [Abbildung]
Fig. 201. Bolzens b liegen. Dasist ohne weiteres nicht zu erreichen, wenn man eine, in Bezug auf Fig. 199 an dem Werk- stück w senkrechte Ebene erzeugen will, vielmehr hierfür eine schräge Lage des Bol- zens b nöthig. Zu die- sem Zweck wird die Platte c an dem betref- fenden Maschinentheil so angebracht, dass c gegen d gedreht werden kann. Es ist z. B. in d eine kreisförmige Auf- spann-Nuth angebracht, in welche einerseits eine an c ausgebildete Leiste, anderseits die Köpfe der Befestigungsschrauben greifen. In etwas an- derer Ausführung zei- gen die Fig. 201 bis 204 die im Wesen gleiche Einrichtung, s, a, b und c bezeichnen das Gleiche wie vorhin. Es greift c aber mit einem kurzen, dicken Zapfen in eine kreisförmige Vertiefung des Schlittens d und wird an diesem festgehalten durch die Mittelschraube e und eine Schraube f, welche durch einen bogenförmigen Schlitz von c, Fig. 202, greift. Fig. 204 lässt noch erkennen, dass a unten keilförmig ist, um durch den Wider- stand, welchen der arbeitende Stichel erfährt, fest zwischen die keilförmigen Flächen von c gedrückt zu werden. Fig. 205 stellt die Anordnung für die Nachgiebigkeit eines Stossmaschinenstichels in einem Schnitt und einer Vorderansicht dar.1) Das Stichelhaus b ist in seinem hinteren Theil — in 1) Baville, Dingl. polyt. Journ. 1879, Bd.. 231, S. 14, mit Abb.
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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
man annehmen, dass die vorliegende Aufgabe hierdurch gut gelöst sei.
Allein, der Stichel schneidet nicht allein mit seinem äussersten Ende,
sondern meistens mehr an der Seite, wie Fig. 199 darstellt, und je mehr
diese seitlich liegende Hauptschneide sich der winkelrechten Lage zum
Bolzen b nähert, um so geringer fällt das Ausweichen gegenüber der von
der Hauptschneide erzeugten Schnittfläche aus. Würde die Hauptschneide
genau winkelrecht zum Bolzen b liegen, so würde sie auf vorliegendem Wege
überhaupt nicht zum Ausweichen kommen können. Es muss daher die,
in Bezug auf Fig. 199 seitlich liegende Schneide schräg gegen die Axe des
[Abbildung Fig. 201.]
Bolzens b liegen. Das
ist ohne weiteres nicht
zu erreichen, wenn man
eine, in Bezug auf
Fig. 199 an dem Werk-
stück w senkrechte
Ebene erzeugen will,
vielmehr hierfür eine
schräge Lage des Bol-
zens b nöthig. Zu die-
sem Zweck wird die
Platte c an dem betref-
fenden Maschinentheil
so angebracht, dass c
gegen d gedreht werden
kann. Es ist z. B. in d
eine kreisförmige Auf-
spann-Nuth angebracht,
in welche einerseits eine
an c ausgebildete Leiste,
anderseits die Köpfe der
Befestigungsschrauben
greifen. In etwas an-
derer Ausführung zei-
gen die Fig. 201 bis 204
die im Wesen gleiche
Einrichtung, s, a, b und
c bezeichnen das Gleiche
wie vorhin. Es greift
c aber mit einem kurzen,
dicken Zapfen in eine
kreisförmige Vertiefung
des Schlittens d und wird an diesem festgehalten durch die Mittelschraube e und
eine Schraube f, welche durch einen bogenförmigen Schlitz von c, Fig. 202, greift.
Fig. 204 lässt noch erkennen, dass a unten keilförmig ist, um durch den Wider-
stand, welchen der arbeitende Stichel erfährt, fest zwischen die keilförmigen
Flächen von c gedrückt zu werden. Fig. 205 stellt die Anordnung für die
Nachgiebigkeit eines Stossmaschinenstichels in einem Schnitt und einer
Vorderansicht dar. 1) Das Stichelhaus b ist in seinem hinteren Theil — in
1) Baville, Dingl. polyt. Journ. 1879, Bd.. 231, S. 14, mit Abb.
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