Bohrers auch in seiner ganzen Länge gleichen Querschnitt und bewirkt die Befestigung durch selbstausrichtende Futter (siehe w. unten), die hiernach nicht selten Bohrfutter genannt werden.
Fräser erfahren auch winkelrecht zu ihrer Axe bedeutende Drücke; man muss sie daher in der Bohrerspindel sicherer befestigen, als für Loch- bohrer genügt, und es ist erwünscht, dass sie möglichst wenig über das nächste Lager hervorragen. Das bietet die Befestigungsweise, welche Fig. 211 zeigt. Der Zapfen des Fräsers legt sich nur mit seinem dicksten und dünnsten kegelförmigen Theil so an die Wände des Spindelloches, dass die gegensätzliche Lage gleichaxig wird; er wird durch Schraubengewinde eingepresst, welches sich zwischen den beiden Auflagerflächen befindet. Das Lager L befindet sich hart am Ende der Spindel. Das Anziehen und demnächst das Lösen dieser Ver- bindung wird dadurch erschwert, dass die kegel- förmigen Flächen unter grossem Druck auch kreisend an einander gleiten müssen. In dieser Beziehung er- scheint die Befestigungsweise, welche Fig. 212 zeigt, zweckmässiger.1) Es ist auf den Fräser ein feineres, auf den Kopf der Spindel ein gröberes Gewinde ge- schnitten, die Muttergewinde befinden sich in einer Kappe. Durch Umdrehen der Kappe wird der Zapfen des Fräsers in die Bohrung der Spindel gedrückt und zwar in einem Grade, welcher dem Unterschied der beiden Gewinde-Ganghöhen entspricht; durch entgegen- gesetztes Drehen der Kappe zieht man den Zapfen aus der Spindel. Hier ist störend, dass die Kappe zwischen dem Ende der Spindel und dem Fräser Platz haben muss. Die Leipziger Werkzeugmaschinen- Fabrik, vorm. v. Pittler, versieht2) den Zapfen des Fräsers mit Muttergewinde und lässt in dieses das Bolzengewinde einer Stange greifen, welche in der hohlen Fräserwelle liegt; der Kopf dieser Stange legt sich beim Anziehen der Schraube gegen das Schwanz- ende der Spindel. J. E. Reinecker3) versieht die der
[Abbildung]
Fig. 213.
vorigen sonst ähnlich verwendete Stange b, Fig. 213, da, wo sie in den Fräserzapfen f greift, mit feineren und nahe ihrem Kopf c mit gröberem Gewinde, und lässt letzteres in ein Muttergewinde greifen, welches sich am Schwanzende der Spindel A befindet. Bei a ist die Spindel A mit Ge- winde versehen, welches zur Aufnahme eines Fräskopfes benutzt werden kann.
4. Bohr- und Fräsköpfe.
Den hier dargestellten Befestigungsweisen der Werkzeuge mögen noch einige angefügt werden, welche die Einzelstichel mit den Bohrköpfen der Ausbohrmaschinen bezw. der Fräsköpfe verbinden.
Fig. 214 stellt einen Halter für Ausbohrstühle dar.4) Die Bohrstange B ist gespalten und an dem gespaltenen Ende mit Einkerbungen versehen, in
1)Muir, D.R.P. No. 53508; Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen., 1890, S. 1277, mit Abb.
2) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 998, mit Abb.
3) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 829, mit Abb.
4) American Machinist 1890, No. 50, mit Abb.
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Bohrers auch in seiner ganzen Länge gleichen Querschnitt und bewirkt die Befestigung durch selbstausrichtende Futter (siehe w. unten), die hiernach nicht selten Bohrfutter genannt werden.
Fräser erfahren auch winkelrecht zu ihrer Axe bedeutende Drücke; man muss sie daher in der Bohrerspindel sicherer befestigen, als für Loch- bohrer genügt, und es ist erwünscht, dass sie möglichst wenig über das nächste Lager hervorragen. Das bietet die Befestigungsweise, welche Fig. 211 zeigt. Der Zapfen des Fräsers legt sich nur mit seinem dicksten und dünnsten kegelförmigen Theil so an die Wände des Spindelloches, dass die gegensätzliche Lage gleichaxig wird; er wird durch Schraubengewinde eingepresst, welches sich zwischen den beiden Auflagerflächen befindet. Das Lager L befindet sich hart am Ende der Spindel. Das Anziehen und demnächst das Lösen dieser Ver- bindung wird dadurch erschwert, dass die kegel- förmigen Flächen unter grossem Druck auch kreisend an einander gleiten müssen. In dieser Beziehung er- scheint die Befestigungsweise, welche Fig. 212 zeigt, zweckmässiger.1) Es ist auf den Fräser ein feineres, auf den Kopf der Spindel ein gröberes Gewinde ge- schnitten, die Muttergewinde befinden sich in einer Kappe. Durch Umdrehen der Kappe wird der Zapfen des Fräsers in die Bohrung der Spindel gedrückt und zwar in einem Grade, welcher dem Unterschied der beiden Gewinde-Ganghöhen entspricht; durch entgegen- gesetztes Drehen der Kappe zieht man den Zapfen aus der Spindel. Hier ist störend, dass die Kappe zwischen dem Ende der Spindel und dem Fräser Platz haben muss. Die Leipziger Werkzeugmaschinen- Fabrik, vorm. v. Pittler, versieht2) den Zapfen des Fräsers mit Muttergewinde und lässt in dieses das Bolzengewinde einer Stange greifen, welche in der hohlen Fräserwelle liegt; der Kopf dieser Stange legt sich beim Anziehen der Schraube gegen das Schwanz- ende der Spindel. J. E. Reinecker3) versieht die der
[Abbildung]
Fig. 213.
vorigen sonst ähnlich verwendete Stange b, Fig. 213, da, wo sie in den Fräserzapfen f greift, mit feineren und nahe ihrem Kopf c mit gröberem Gewinde, und lässt letzteres in ein Muttergewinde greifen, welches sich am Schwanzende der Spindel A befindet. Bei a ist die Spindel A mit Ge- winde versehen, welches zur Aufnahme eines Fräskopfes benutzt werden kann.
4. Bohr- und Fräsköpfe.
Den hier dargestellten Befestigungsweisen der Werkzeuge mögen noch einige angefügt werden, welche die Einzelstichel mit den Bohrköpfen der Ausbohrmaschinen bezw. der Fräsköpfe verbinden.
Fig. 214 stellt einen Halter für Ausbohrstühle dar.4) Die Bohrstange B ist gespalten und an dem gespaltenen Ende mit Einkerbungen versehen, in
1)Muir, D.R.P. No. 53508; Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen., 1890, S. 1277, mit Abb.
2) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 998, mit Abb.
3) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 829, mit Abb.
4) American Machinist 1890, No. 50, mit Abb.
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[109/0123]
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Bohrers auch in seiner ganzen Länge gleichen Querschnitt und bewirkt die
Befestigung durch selbstausrichtende Futter (siehe w. unten), die hiernach
nicht selten Bohrfutter genannt werden.
Fräser erfahren auch winkelrecht zu ihrer Axe bedeutende Drücke;
man muss sie daher in der Bohrerspindel sicherer befestigen, als für Loch-
bohrer genügt, und es ist erwünscht, dass sie möglichst wenig über das
nächste Lager hervorragen. Das bietet die Befestigungsweise, welche
Fig. 211 zeigt. Der Zapfen des Fräsers legt sich nur mit seinem dicksten
und dünnsten kegelförmigen Theil so an die Wände des Spindelloches, dass
die gegensätzliche Lage gleichaxig wird; er wird durch Schraubengewinde
eingepresst, welches sich zwischen den beiden Auflagerflächen befindet.
Das Lager L befindet sich hart am Ende der Spindel.
Das Anziehen und demnächst das Lösen dieser Ver-
bindung wird dadurch erschwert, dass die kegel-
förmigen Flächen unter grossem Druck auch kreisend
an einander gleiten müssen. In dieser Beziehung er-
scheint die Befestigungsweise, welche Fig. 212 zeigt,
zweckmässiger. 1) Es ist auf den Fräser ein feineres,
auf den Kopf der Spindel ein gröberes Gewinde ge-
schnitten, die Muttergewinde befinden sich in einer
Kappe. Durch Umdrehen der Kappe wird der Zapfen
des Fräsers in die Bohrung der Spindel gedrückt und
zwar in einem Grade, welcher dem Unterschied der
beiden Gewinde-Ganghöhen entspricht; durch entgegen-
gesetztes Drehen der Kappe zieht man den Zapfen
aus der Spindel. Hier ist störend, dass die Kappe
zwischen dem Ende der Spindel und dem Fräser Platz
haben muss. Die Leipziger Werkzeugmaschinen-
Fabrik, vorm. v. Pittler, versieht 2) den Zapfen des
Fräsers mit Muttergewinde und lässt in dieses das
Bolzengewinde einer Stange greifen, welche in der
hohlen Fräserwelle liegt; der Kopf dieser Stange legt
sich beim Anziehen der Schraube gegen das Schwanz-
ende der Spindel. J. E. Reinecker 3) versieht die der
[Abbildung Fig. 213.]
vorigen sonst ähnlich verwendete Stange b, Fig. 213, da, wo sie in den
Fräserzapfen f greift, mit feineren und nahe ihrem Kopf c mit gröberem
Gewinde, und lässt letzteres in ein Muttergewinde greifen, welches sich
am Schwanzende der Spindel A befindet. Bei a ist die Spindel A mit Ge-
winde versehen, welches zur Aufnahme eines Fräskopfes benutzt werden kann.
4. Bohr- und Fräsköpfe.
Den hier dargestellten Befestigungsweisen der Werkzeuge mögen noch
einige angefügt werden, welche die Einzelstichel mit den Bohrköpfen der
Ausbohrmaschinen bezw. der Fräsköpfe verbinden.
Fig. 214 stellt einen Halter für Ausbohrstühle dar. 4) Die Bohrstange B
ist gespalten und an dem gespaltenen Ende mit Einkerbungen versehen, in
1) Muir, D.R.P. No. 53508; Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen., 1890, S. 1277,
mit Abb.
2) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 998, mit Abb.
3) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 829, mit Abb.
4) American Machinist 1890, No. 50, mit Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/123>, abgerufen am 21.11.2024.
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