die vierkantigen, als auch die schwalbenschwanzförmigen -- sind insofern den schmalen vorzuziehen, als sie der Nuth breitere Auflageflächen dar- bieten, die sich entsprechend weniger abnutzen; sie leiden aber an dem Uebelstande, dass man sie von der zu ihrer Einsenkung erforderlichen Nutherweiterung bis an den Ort, wo die Schraube gebraucht werden soll, schieben muss, was in vielen Fällen bedingt, die Schrauben vor dem Auf- legen des Werkstücks an ihren Ort zu bringen.
Bei Beschreibung der schwalbenschwanzförmigen Aufspannnuth wurde auf die Gefahr des Durchbiegens der Aufspannplatte hingewiesen. Eine solche Gefahr liegt nun -- in geringerem Grade -- auch vor sowohl bei der mit durchgehenden Löchern, als auch bei der mit förmigen Nuthen versehenen Aufspannplatte.
Aus Fig. 225 erkennt man ohne weiteres, dass die Schraube B auf die Platte A biegend wirkt, und wenn man bei dem durch Fig. 227 dargestellten Auf-
[Abbildung]
Fig. 228.
spannbeispiel die Angriffsstellen des Spanneisens nur weiter auseinander gerückt sich denkt, so kommt man zu demselben Ergebniss. Es gilt daher als Regel, dass die Schrauben so nahe als möglich an die Stellen gerückt werden sollen, an welchen das Werkstück sich auf die Platte stützt, also hier bei c. Daraus folgt aber die Zweckmässigkeit mög- lichst vieler Schraubenlöcher bezw. Aufspannnuthen, um dem Arbeiter die Befolgung dieser Regel trotz der Verschiedenartigkeit der Werkstücke zu ermöglichen.
Die Aufspannplatte dient meistens als Anhalt für die Gewinnung der richtigen Lage des Werkstücks; sie soll dann möglichst genau eben sein. Da diese Ebene in Bezug auf ihre Lage zur Maschine benutzt werden soll, so wird sie oft von der betreffenden Maschine selbst erzeugt, z. B. bei Plandrehbänken und Tischhobelmaschinen. Sie wird durch Abnutzung un- genau, muss daher nach einiger Zeit durch Abdrehen oder Abhobeln wieder berichtigt werden. Daher giebt man der neuen Aufspannplatte eine grössere Dicke, als an sich nöthig wäre, und ordnet die Aufspannnuthen so an, dass wiederholtes Nacharbeiten der Platte möglich wird.
In den Bildern der bisher gegebenen Beispiele sind die Stützen c des Werkstückes b als aus Holz bestehend angenommen. Viele Werkstätten bedienen sich solcher hölzerner Unterlagen, weil diese verhältnissmässig leicht für den Abstand zwischen Platte und Werkstück zugeschnitten werden können. Es ist nun Holz für den vorliegenden Zweck wegen seiner Weich- heit wenig geeignet. Man vergegenwärtige sich den wahrscheinlichen Fall, dass bei der durch Fig. 225 dargestellten Befestigungsweise vier Arme b unterstützt und anderseits von Spanneisen getroffen werden. Ist eine so genaue Anpassung der Klötzchen c zu den Abständen zwischen den Armen b und der Platte A erreichbar, dass sich bei dem Anziehen der Schrauben- muttern die Klötzchen c in gleichem Grade zusammendrücken? Ist nicht das Gegentheil wahrscheinlicher, nämlich das Verspannen des Rädchens, so dass dieses, nach stattgehabter Bearbeitung und Lösung von der Plan- scheibe von der beabsichtigten genauen Gestalt nennenswerth abweicht? Dasselbe gilt von den übrigen Aufspann-Beispielen, wenn mehr als drei Stützen und Spanneisen angewendet werden, und bei allen, wenn eine be- stimmte Lage gegenüber der Aufspannfläche verlangt wird.
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
die vierkantigen, als auch die schwalbenschwanzförmigen — sind insofern den schmalen vorzuziehen, als sie der Nuth breitere Auflageflächen dar- bieten, die sich entsprechend weniger abnutzen; sie leiden aber an dem Uebelstande, dass man sie von der zu ihrer Einsenkung erforderlichen Nutherweiterung bis an den Ort, wo die Schraube gebraucht werden soll, schieben muss, was in vielen Fällen bedingt, die Schrauben vor dem Auf- legen des Werkstücks an ihren Ort zu bringen.
Bei Beschreibung der schwalbenschwanzförmigen Aufspannnuth wurde auf die Gefahr des Durchbiegens der Aufspannplatte hingewiesen. Eine solche Gefahr liegt nun — in geringerem Grade — auch vor sowohl bei der mit durchgehenden Löchern, als auch bei der mit ⟘ förmigen Nuthen versehenen Aufspannplatte.
Aus Fig. 225 erkennt man ohne weiteres, dass die Schraube B auf die Platte A biegend wirkt, und wenn man bei dem durch Fig. 227 dargestellten Auf-
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Fig. 228.
spannbeispiel die Angriffsstellen des Spanneisens nur weiter auseinander gerückt sich denkt, so kommt man zu demselben Ergebniss. Es gilt daher als Regel, dass die Schrauben so nahe als möglich an die Stellen gerückt werden sollen, an welchen das Werkstück sich auf die Platte stützt, also hier bei c. Daraus folgt aber die Zweckmässigkeit mög- lichst vieler Schraubenlöcher bezw. Aufspannnuthen, um dem Arbeiter die Befolgung dieser Regel trotz der Verschiedenartigkeit der Werkstücke zu ermöglichen.
Die Aufspannplatte dient meistens als Anhalt für die Gewinnung der richtigen Lage des Werkstücks; sie soll dann möglichst genau eben sein. Da diese Ebene in Bezug auf ihre Lage zur Maschine benutzt werden soll, so wird sie oft von der betreffenden Maschine selbst erzeugt, z. B. bei Plandrehbänken und Tischhobelmaschinen. Sie wird durch Abnutzung un- genau, muss daher nach einiger Zeit durch Abdrehen oder Abhobeln wieder berichtigt werden. Daher giebt man der neuen Aufspannplatte eine grössere Dicke, als an sich nöthig wäre, und ordnet die Aufspannnuthen so an, dass wiederholtes Nacharbeiten der Platte möglich wird.
In den Bildern der bisher gegebenen Beispiele sind die Stützen c des Werkstückes b als aus Holz bestehend angenommen. Viele Werkstätten bedienen sich solcher hölzerner Unterlagen, weil diese verhältnissmässig leicht für den Abstand zwischen Platte und Werkstück zugeschnitten werden können. Es ist nun Holz für den vorliegenden Zweck wegen seiner Weich- heit wenig geeignet. Man vergegenwärtige sich den wahrscheinlichen Fall, dass bei der durch Fig. 225 dargestellten Befestigungsweise vier Arme b unterstützt und anderseits von Spanneisen getroffen werden. Ist eine so genaue Anpassung der Klötzchen c zu den Abständen zwischen den Armen b und der Platte A erreichbar, dass sich bei dem Anziehen der Schrauben- muttern die Klötzchen c in gleichem Grade zusammendrücken? Ist nicht das Gegentheil wahrscheinlicher, nämlich das Verspannen des Rädchens, so dass dieses, nach stattgehabter Bearbeitung und Lösung von der Plan- scheibe von der beabsichtigten genauen Gestalt nennenswerth abweicht? Dasselbe gilt von den übrigen Aufspann-Beispielen, wenn mehr als drei Stützen und Spanneisen angewendet werden, und bei allen, wenn eine be- stimmte Lage gegenüber der Aufspannfläche verlangt wird.
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
die vierkantigen, als auch die schwalbenschwanzförmigen — sind insofern
den schmalen vorzuziehen, als sie der Nuth breitere Auflageflächen dar-
bieten, die sich entsprechend weniger abnutzen; sie leiden aber an dem
Uebelstande, dass man sie von der zu ihrer Einsenkung erforderlichen
Nutherweiterung bis an den Ort, wo die Schraube gebraucht werden soll,
schieben muss, was in vielen Fällen bedingt, die Schrauben vor dem Auf-
legen des Werkstücks an ihren Ort zu bringen.
Bei Beschreibung der schwalbenschwanzförmigen
Aufspannnuth wurde auf die Gefahr des Durchbiegens
der Aufspannplatte hingewiesen. Eine solche Gefahr
liegt nun — in geringerem Grade — auch vor sowohl
bei der mit durchgehenden Löchern, als auch bei der
mit ⟘ förmigen Nuthen versehenen Aufspannplatte.
Aus Fig. 225 erkennt man ohne weiteres, dass
die Schraube B auf die Platte A biegend wirkt, und
wenn man bei dem durch Fig. 227 dargestellten Auf-
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spannbeispiel die Angriffsstellen des Spanneisens nur weiter auseinander
gerückt sich denkt, so kommt man zu demselben Ergebniss. Es gilt
daher als Regel, dass die Schrauben so nahe als möglich an die
Stellen gerückt werden sollen, an welchen das Werkstück sich auf die
Platte stützt, also hier bei c. Daraus folgt aber die Zweckmässigkeit mög-
lichst vieler Schraubenlöcher bezw. Aufspannnuthen, um dem Arbeiter die
Befolgung dieser Regel trotz der Verschiedenartigkeit der Werkstücke zu
ermöglichen.
Die Aufspannplatte dient meistens als Anhalt für die Gewinnung der
richtigen Lage des Werkstücks; sie soll dann möglichst genau eben sein.
Da diese Ebene in Bezug auf ihre Lage zur Maschine benutzt werden soll,
so wird sie oft von der betreffenden Maschine selbst erzeugt, z. B. bei
Plandrehbänken und Tischhobelmaschinen. Sie wird durch Abnutzung un-
genau, muss daher nach einiger Zeit durch Abdrehen oder Abhobeln wieder
berichtigt werden. Daher giebt man der neuen Aufspannplatte eine
grössere Dicke, als an sich nöthig wäre, und ordnet die Aufspannnuthen so
an, dass wiederholtes Nacharbeiten der Platte möglich wird.
In den Bildern der bisher gegebenen Beispiele sind die Stützen c des
Werkstückes b als aus Holz bestehend angenommen. Viele Werkstätten
bedienen sich solcher hölzerner Unterlagen, weil diese verhältnissmässig
leicht für den Abstand zwischen Platte und Werkstück zugeschnitten werden
können. Es ist nun Holz für den vorliegenden Zweck wegen seiner Weich-
heit wenig geeignet. Man vergegenwärtige sich den wahrscheinlichen Fall,
dass bei der durch Fig. 225 dargestellten Befestigungsweise vier Arme b
unterstützt und anderseits von Spanneisen getroffen werden. Ist eine so
genaue Anpassung der Klötzchen c zu den Abständen zwischen den Armen
b und der Platte A erreichbar, dass sich bei dem Anziehen der Schrauben-
muttern die Klötzchen c in gleichem Grade zusammendrücken? Ist nicht
das Gegentheil wahrscheinlicher, nämlich das Verspannen des Rädchens,
so dass dieses, nach stattgehabter Bearbeitung und Lösung von der Plan-
scheibe von der beabsichtigten genauen Gestalt nennenswerth abweicht?
Dasselbe gilt von den übrigen Aufspann-Beispielen, wenn mehr als drei
Stützen und Spanneisen angewendet werden, und bei allen, wenn eine be-
stimmte Lage gegenüber der Aufspannfläche verlangt wird.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/129>, abgerufen am 21.11.2024.
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