backen d regelmässig mit der Planscheibe verbunden. Die Planscheibe A ist mit drei oder vier in der Halbmesserrichtung liegenden Schlitzen versehen, in welchen an d ausgebildete Zapfen Führung finden. Diese vierkantigen Zapfen endigen in Schraubbolzen b, mit deren Muttern die langen Schultern von d gut gegen die Vorderseite der Planscheibe ge- drückt werden. In den mehrerwähnten Zapfen befindet sich das Mutter-
[Abbildung]
Fig. 249.
gewinde zu den langen Schrauben c, welche am Rande der Planscheibe so gelagert sind, dass sie nur gedreht werden können; letzteres geschieht mit Hilfe eines aufgesteckten Rohrschlüssels. Es werden die Spannbacken d sowohl benutzt, um von aussen nach innen gegen die Werkstücke zu drücken, als auch um diese in entgegengesetzter Richtung aufzunehmen.
Wenn die Planscheibe fast immer zum Aufspannen kreisrunder Gegenstände benutzt werden soll, so macht man sie selbstausrichtend, d. h. macht die Lage der Spannbacken so von einander abhängig, dass die zum Befestigen der Werkstücke dienenden Flächen jederzeit gleich weit von der Drehaxe der Planscheibe
[Abbildung]
Fig. 250.
entfernt sind. Das kann ge- schehen, indem man jede Schrauben c mit einem Kegel- rad versieht, in welche Räder ein gemeinsames, ringförmi- ges Rad greift, 1) oder, indem man statt der Schrauben
[Abbildung]
Fig. 251.
einen drehbaren Ring mit spiralförmiger Nuth, in welche Zähne der Spann- backen greifen, verwendet, 2) oder Schrauben mit linkem und rechtem Ge- winde benutzt. 3)
Für kleinere, häufig vorkommende Werkstücke lohnt sich die An- wendung verstellbarer Frösche nicht; man bringt die Befestigungsschrauben c, Fig. 250, in diesem Falle in dem aufgestülpten Rande der Planscheibe A an, und nennt die ganze Aufspannvorrichtung Futter. Die Schrauben c
1) Barassin, Dingl. polyt. Journ. 1864, Bd. 173, S. 85.
2) Westcott, Dingl. polyt. Journ. 1874, Bd. 211, S. 415.
3) Reid, Dingl. polyt. Journ. 1874, Bd. 214, S. 370.
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
backen d regelmässig mit der Planscheibe verbunden. Die Planscheibe A ist mit drei oder vier in der Halbmesserrichtung liegenden Schlitzen versehen, in welchen an d ausgebildete Zapfen Führung finden. Diese vierkantigen Zapfen endigen in Schraubbolzen b, mit deren Muttern die langen Schultern von d gut gegen die Vorderseite der Planscheibe ge- drückt werden. In den mehrerwähnten Zapfen befindet sich das Mutter-
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Fig. 249.
gewinde zu den langen Schrauben c, welche am Rande der Planscheibe so gelagert sind, dass sie nur gedreht werden können; letzteres geschieht mit Hilfe eines aufgesteckten Rohrschlüssels. Es werden die Spannbacken d sowohl benutzt, um von aussen nach innen gegen die Werkstücke zu drücken, als auch um diese in entgegengesetzter Richtung aufzunehmen.
Wenn die Planscheibe fast immer zum Aufspannen kreisrunder Gegenstände benutzt werden soll, so macht man sie selbstausrichtend, d. h. macht die Lage der Spannbacken so von einander abhängig, dass die zum Befestigen der Werkstücke dienenden Flächen jederzeit gleich weit von der Drehaxe der Planscheibe
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Fig. 250.
entfernt sind. Das kann ge- schehen, indem man jede Schrauben c mit einem Kegel- rad versieht, in welche Räder ein gemeinsames, ringförmi- ges Rad greift, 1) oder, indem man statt der Schrauben
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Fig. 251.
einen drehbaren Ring mit spiralförmiger Nuth, in welche Zähne der Spann- backen greifen, verwendet, 2) oder Schrauben mit linkem und rechtem Ge- winde benutzt. 3)
Für kleinere, häufig vorkommende Werkstücke lohnt sich die An- wendung verstellbarer Frösche nicht; man bringt die Befestigungsschrauben c, Fig. 250, in diesem Falle in dem aufgestülpten Rande der Planscheibe A an, und nennt die ganze Aufspannvorrichtung Futter. Die Schrauben c
1) Barassin, Dingl. polyt. Journ. 1864, Bd. 173, S. 85.
2) Westcott, Dingl. polyt. Journ. 1874, Bd. 211, S. 415.
3) Reid, Dingl. polyt. Journ. 1874, Bd. 214, S. 370.
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
backen d regelmässig mit der Planscheibe verbunden. Die Planscheibe
A ist mit drei oder vier in der Halbmesserrichtung liegenden Schlitzen
versehen, in welchen an d ausgebildete Zapfen Führung finden. Diese
vierkantigen Zapfen endigen in Schraubbolzen b, mit deren Muttern
die langen Schultern von d gut gegen die Vorderseite der Planscheibe ge-
drückt werden. In den mehrerwähnten Zapfen befindet sich das Mutter-
[Abbildung Fig. 249.]
gewinde zu den langen Schrauben c, welche am
Rande der Planscheibe so gelagert sind, dass sie nur
gedreht werden können; letzteres geschieht mit Hilfe
eines aufgesteckten Rohrschlüssels. Es werden die
Spannbacken d sowohl benutzt, um von aussen nach
innen gegen die Werkstücke zu drücken, als auch
um diese in entgegengesetzter Richtung aufzunehmen.
Wenn die Planscheibe fast immer zum Aufspannen
kreisrunder Gegenstände benutzt werden soll, so
macht man sie selbstausrichtend, d. h. macht die Lage
der Spannbacken so von einander abhängig, dass die
zum Befestigen der Werkstücke dienenden Flächen
jederzeit gleich weit von der Drehaxe der Planscheibe
[Abbildung Fig. 250.]
entfernt sind. Das kann ge-
schehen, indem man jede
Schrauben c mit einem Kegel-
rad versieht, in welche Räder
ein gemeinsames, ringförmi-
ges Rad greift, 1) oder, indem
man statt der Schrauben
[Abbildung Fig. 251.]
einen drehbaren Ring mit spiralförmiger Nuth, in welche Zähne der Spann-
backen greifen, verwendet, 2) oder Schrauben mit linkem und rechtem Ge-
winde benutzt. 3)
Für kleinere, häufig vorkommende Werkstücke lohnt sich die An-
wendung verstellbarer Frösche nicht; man bringt die Befestigungsschrauben
c, Fig. 250, in diesem Falle in dem aufgestülpten Rande der Planscheibe A
an, und nennt die ganze Aufspannvorrichtung Futter. Die Schrauben c
1) Barassin, Dingl. polyt. Journ. 1864, Bd. 173, S. 85.
2) Westcott, Dingl. polyt. Journ. 1874, Bd. 211, S. 415.
3) Reid, Dingl. polyt. Journ. 1874, Bd. 214, S. 370.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/137>, abgerufen am 16.07.2024.
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