bei dem gleichen Schnittwiderstande keine grössere, auf die Flächeneinheit bezogene Beanspruchung, als jener mächtige Stichel.
Da es in diesem Falle nicht an Raum gebricht, so kann für den
[Abbildung]
Fig. 459.
Stichel auch eine Einspannvorrichtung ange- wendet werden, die ihm gestattet, beim Rück- gange auszuweichen (S. 103).
Die Beanspruchung des Stössels a und seiner Führungen ist bei der einen Einspannungs- weise dem Sinn nach gerade so wie bei der andern: es wird sowohl bei dem lang hervor- ragenden Stichel, Fig. 457, als auch bei dem nach Fig. 548 eingespannten verlangt, dass die Stichelschneide bis zu einem Punkte arbeiten kann, der um l1 von der Mitte der nächstbe- legenen Führung entfernt liegt, und der Ab- stand A bleibt fast derselbe. Aber bei dem langen Stichel setzt sich das l1 aus der Stichel- länge, der Hubhöhe des Stössels und dem Ab- stande zusammen, um welchen das untere Stössel- ende unter der Mitte der Führung liegt, wenn sich der Stössel in höchster Lage befindet, während bei der durch Fig. 458 dargestellten Einspannungsweise des Stichels das l1 nur aus den letztgenannten beiden Beträgen besteht. Diese gestattet sonach mit einem viel kleineren l1 zu arbeiten, als der lange Stichel. Das Rech- nungsverfahren zur Bestimmung der auf die Führungen wirkenden Drucke wird hierdurch aber nicht beeinflusst.
Liegt W2 gleichlaufend zur Bildfläche der Fig. 457, so erhält man die Gleichungen, wenn Po den Druck gegen die oberen, Pu denjenigen gegen die untere Führung bezeichnet: W2 . l1 -- W1 . A = Po . l2 . . (66) und W2 + Po = Pu . . . (67) also, da W2 = W1 gesetzt werden soll:
[Abbildung]
Fig. 460.
[Formel 1]
. . . . (68)
[Formel 2]
. . . . . (69)
Es sei, unter sonstigem Festhalten an dem bisherigen Beispiele, l1 = 700 mm, l2 = 700 mm und A = 180 mm. Dann entsteht, nach 68 für Pu : 697 kg, nach 69 für Po : 297 kg. Jede der Führungen soll 200 mm lang sein und die Sohle des Stössels, nach Fig. 460, 200 mm Breite haben, während die übergreifenden Leisten 20 mm breit sind. Es entfällt dann auf jedes Quadratmillimeter der unteren Füh-
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
bei dem gleichen Schnittwiderstande keine grössere, auf die Flächeneinheit bezogene Beanspruchung, als jener mächtige Stichel.
Da es in diesem Falle nicht an Raum gebricht, so kann für den
[Abbildung]
Fig. 459.
Stichel auch eine Einspannvorrichtung ange- wendet werden, die ihm gestattet, beim Rück- gange auszuweichen (S. 103).
Die Beanspruchung des Stössels a und seiner Führungen ist bei der einen Einspannungs- weise dem Sinn nach gerade so wie bei der andern: es wird sowohl bei dem lang hervor- ragenden Stichel, Fig. 457, als auch bei dem nach Fig. 548 eingespannten verlangt, dass die Stichelschneide bis zu einem Punkte arbeiten kann, der um l1 von der Mitte der nächstbe- legenen Führung entfernt liegt, und der Ab- stand A bleibt fast derselbe. Aber bei dem langen Stichel setzt sich das l1 aus der Stichel- länge, der Hubhöhe des Stössels und dem Ab- stande zusammen, um welchen das untere Stössel- ende unter der Mitte der Führung liegt, wenn sich der Stössel in höchster Lage befindet, während bei der durch Fig. 458 dargestellten Einspannungsweise des Stichels das l1 nur aus den letztgenannten beiden Beträgen besteht. Diese gestattet sonach mit einem viel kleineren l1 zu arbeiten, als der lange Stichel. Das Rech- nungsverfahren zur Bestimmung der auf die Führungen wirkenden Drucke wird hierdurch aber nicht beeinflusst.
Liegt W2 gleichlaufend zur Bildfläche der Fig. 457, so erhält man die Gleichungen, wenn Po den Druck gegen die oberen, Pu denjenigen gegen die untere Führung bezeichnet: W2 . l1 — W1 . A = Po . l2 . . (66) und W2 + Po = Pu . . . (67) also, da W2 = W1 gesetzt werden soll:
[Abbildung]
Fig. 460.
[Formel 1]
. . . . (68)
[Formel 2]
. . . . . (69)
Es sei, unter sonstigem Festhalten an dem bisherigen Beispiele, l1 = 700 mm, l2 = 700 mm und A = 180 mm. Dann entsteht, nach 68 für Pu : 697 kg, nach 69 für Po : 297 kg. Jede der Führungen soll 200 mm lang sein und die Sohle des Stössels, nach Fig. 460, 200 mm Breite haben, während die übergreifenden Leisten 20 mm breit sind. Es entfällt dann auf jedes Quadratmillimeter der unteren Füh-
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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
bei dem gleichen Schnittwiderstande keine grössere, auf die Flächeneinheit
bezogene Beanspruchung, als jener mächtige Stichel.
Da es in diesem Falle nicht an Raum gebricht, so kann für den
[Abbildung Fig. 459.]
Stichel auch eine Einspannvorrichtung ange-
wendet werden, die ihm gestattet, beim Rück-
gange auszuweichen (S. 103).
Die Beanspruchung des Stössels a und
seiner Führungen ist bei der einen Einspannungs-
weise dem Sinn nach gerade so wie bei der
andern: es wird sowohl bei dem lang hervor-
ragenden Stichel, Fig. 457, als auch bei dem
nach Fig. 548 eingespannten verlangt, dass die
Stichelschneide bis zu einem Punkte arbeiten
kann, der um l1 von der Mitte der nächstbe-
legenen Führung entfernt liegt, und der Ab-
stand A bleibt fast derselbe. Aber bei dem
langen Stichel setzt sich das l1 aus der Stichel-
länge, der Hubhöhe des Stössels und dem Ab-
stande zusammen, um welchen das untere Stössel-
ende unter der Mitte der Führung liegt, wenn
sich der Stössel in höchster Lage befindet,
während bei der durch Fig. 458 dargestellten
Einspannungsweise des Stichels das l1 nur aus
den letztgenannten beiden Beträgen besteht.
Diese gestattet sonach mit einem viel kleineren
l1 zu arbeiten, als der lange Stichel. Das Rech-
nungsverfahren zur Bestimmung der auf die
Führungen wirkenden Drucke wird hierdurch
aber nicht beeinflusst.
Liegt W2 gleichlaufend zur Bildfläche der
Fig. 457, so erhält man die Gleichungen, wenn
Po den Druck gegen die oberen, Pu denjenigen
gegen die untere Führung bezeichnet:
W2 . l1 — W1 . A = Po . l2 . . (66)
und
W2 + Po = Pu . . . (67)
also, da W2 = W1 gesetzt werden soll:
[Abbildung Fig. 460.]
[FORMEL] . . . . (68)
[FORMEL] . . . . . (69)
Es sei, unter sonstigem Festhalten an dem bisherigen
Beispiele, l1 = 700 mm, l2 = 700 mm und A = 180 mm.
Dann entsteht, nach 68 für Pu : 697 kg, nach 69 für Po : 297 kg. Jede
der Führungen soll 200 mm lang sein und die Sohle des Stössels, nach
Fig. 460, 200 mm Breite haben, während die übergreifenden Leisten 20 mm
breit sind. Es entfällt dann auf jedes Quadratmillimeter der unteren Füh-
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/242>, abgerufen am 23.11.2024.
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