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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Stössel zu verschieben und endlich am Kopf des Stössels beliebig schräg
einzustellen.

Es soll zwar in erster Linie die Verschiebbarkeit des Stössels a an
der Platte b für das Arbeiten benutzt werden, jedoch ist auch vorgesehen,
den Stichel quer zu dieser Richtung arbeiten zu lassen, indem man die
Platte b mit entsprechend grosser Geschwindigkeit auf und nieder bewegt.
Die Arbeitsgeschwindigkeit des Stössels beträgt 45 mm in der Sekunde und
die Rücklaufsgeschwindigkeit etwa das Dreifache der Arbeitsgeschwindigkeit.

Der Antrieb erfolgt durch zwei Paar Riemenrollen, welche in Fig. 472
rechts zu sehen sind; das mittlere, in der Figur angegebene Riemenrollen-
paar, welches bestimmt ist eine grössere Arbeitsgeschwindigkeit für das
Hobeln von Gusseisen zu liefern, wird nur auf besonderes Verlangen
angebracht. Die beiden Riemen werden durch Riemenführer verschoben,
welche die Steuerwelle bethätigt.

Von der Welle der Antriebsrollen aus wird, durch ein Stirnräderpaar
eine lange, hinter dem Bett d -- rechts in Fig. 471 -- gelagerte Welle
angetrieben, die mit langer Nuth versehen ist, sodass sie, unter Vermittlung
eines Kegelradpaares, die am Bock c gelagerte senkrechte Welle h zu
drehen vermag. Letztere dreht durch Kegelräder eine schrägliegende
Schraubenwelle. Um diesen Betrieb bei jeder Höhenlage der Platte b zu
erhalten, ist die Welle h in bekannter Weise durch lange Nuth und feste
Leiste mit dem auf h steckenden, aber an b gelagerten Kegelrade gekuppelt.
Die Schraube, welche in eine stählerne, am Stössel befestigte Zahnstange
greift, besteht aus Bronze. Wie in Fig. 471 sichtbar, ist der Stössel a mit
einer langen Aufspann-Nuth versehen, mittels welcher zwei Frösche be-
festigt werden, die den etwa in der Mitte von Fig. 471 gezeichneten
"Stiefelknecht" bethätigen. Die Welle dieses Stiefelknechts überträgt ihre
schwingenden Bewegungen zunächst auf die senkrechte, in dem Bock c
gelagerte Welle i, Fig. 471, und diese bethätigt ein Schaltrad, welches
ziemlich weit unten auf der senkrechten, zum Auf- und Niederbewegen
der Platte b dienenden Schraube k sitzt. Von hier aus wird auch die im
Bett d der Maschine gelagerte, zum Verschieben des Bockes c dienende
Schraube gedreht, und zwar durch Räderwerke, auf deren Einzelheiten ich
nicht eingehen will, weil die Zeichnung durch sie überlastet werden würde.
i setzt ferner die im Maschinenbett gelagerte Welle m, Fig. 471, in schwingende
Bewegung, durch welche die Riemenführer bethätigt werden.

Ausser den Hauptfröschen, welche am unteren Rande des Stössels a
angebracht sind, können mit Hilfe der an dessen oberem Rande be-
findlichen Aufspann-Nuth zwei kleinere (in Fig. 471 angegebene) Frösche
befestigt werden. Sie stossen gegen eine Art Stiefelknecht, der hinter der
Kurbelscheibe n mit dieser verbunden ist. Die Schwingungen von n werden
durch eine Lenkstange, ein Schaltwerk und Kegelräder auf die Mutter der
zum Querschlitten g gehörigen Verschiebungsschraube übertragen, so dass
auch die Verschiebung dieser Schraube selbstthätig sein kann. Diese Ver-
schiebung kann selbstverständlich auch mittels der Hand ausgeführt werden,
und zwar entweder durch Benutzung eines über g sichtbaren Handrades,
oder des Handrades, welches in Fig. 471 rechts vom Stösselkopf gezeichnet
ist. Die Handverschiebung der Platte b und des Bockes c vermittelt ein
Handkreuz o oder eine Ratsche; es ist aber, durch ein besonderes Vor-
gelege dafür gesorgt, dass diese zum Einstellen dienenden Verschiebungen,

I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Stössel zu verschieben und endlich am Kopf des Stössels beliebig schräg
einzustellen.

Es soll zwar in erster Linie die Verschiebbarkeit des Stössels a an
der Platte b für das Arbeiten benutzt werden, jedoch ist auch vorgesehen,
den Stichel quer zu dieser Richtung arbeiten zu lassen, indem man die
Platte b mit entsprechend grosser Geschwindigkeit auf und nieder bewegt.
Die Arbeitsgeschwindigkeit des Stössels beträgt 45 mm in der Sekunde und
die Rücklaufsgeschwindigkeit etwa das Dreifache der Arbeitsgeschwindigkeit.

Der Antrieb erfolgt durch zwei Paar Riemenrollen, welche in Fig. 472
rechts zu sehen sind; das mittlere, in der Figur angegebene Riemenrollen-
paar, welches bestimmt ist eine grössere Arbeitsgeschwindigkeit für das
Hobeln von Gusseisen zu liefern, wird nur auf besonderes Verlangen
angebracht. Die beiden Riemen werden durch Riemenführer verschoben,
welche die Steuerwelle bethätigt.

Von der Welle der Antriebsrollen aus wird, durch ein Stirnräderpaar
eine lange, hinter dem Bett d — rechts in Fig. 471 — gelagerte Welle
angetrieben, die mit langer Nuth versehen ist, sodass sie, unter Vermittlung
eines Kegelradpaares, die am Bock c gelagerte senkrechte Welle h zu
drehen vermag. Letztere dreht durch Kegelräder eine schrägliegende
Schraubenwelle. Um diesen Betrieb bei jeder Höhenlage der Platte b zu
erhalten, ist die Welle h in bekannter Weise durch lange Nuth und feste
Leiste mit dem auf h steckenden, aber an b gelagerten Kegelrade gekuppelt.
Die Schraube, welche in eine stählerne, am Stössel befestigte Zahnstange
greift, besteht aus Bronze. Wie in Fig. 471 sichtbar, ist der Stössel a mit
einer langen Aufspann-Nuth versehen, mittels welcher zwei Frösche be-
festigt werden, die den etwa in der Mitte von Fig. 471 gezeichneten
„Stiefelknecht“ bethätigen. Die Welle dieses Stiefelknechts überträgt ihre
schwingenden Bewegungen zunächst auf die senkrechte, in dem Bock c
gelagerte Welle i, Fig. 471, und diese bethätigt ein Schaltrad, welches
ziemlich weit unten auf der senkrechten, zum Auf- und Niederbewegen
der Platte b dienenden Schraube k sitzt. Von hier aus wird auch die im
Bett d der Maschine gelagerte, zum Verschieben des Bockes c dienende
Schraube gedreht, und zwar durch Räderwerke, auf deren Einzelheiten ich
nicht eingehen will, weil die Zeichnung durch sie überlastet werden würde.
i setzt ferner die im Maschinenbett gelagerte Welle m, Fig. 471, in schwingende
Bewegung, durch welche die Riemenführer bethätigt werden.

Ausser den Hauptfröschen, welche am unteren Rande des Stössels a
angebracht sind, können mit Hilfe der an dessen oberem Rande be-
findlichen Aufspann-Nuth zwei kleinere (in Fig. 471 angegebene) Frösche
befestigt werden. Sie stossen gegen eine Art Stiefelknecht, der hinter der
Kurbelscheibe n mit dieser verbunden ist. Die Schwingungen von n werden
durch eine Lenkstange, ein Schaltwerk und Kegelräder auf die Mutter der
zum Querschlitten g gehörigen Verschiebungsschraube übertragen, so dass
auch die Verschiebung dieser Schraube selbstthätig sein kann. Diese Ver-
schiebung kann selbstverständlich auch mittels der Hand ausgeführt werden,
und zwar entweder durch Benutzung eines über g sichtbaren Handrades,
oder des Handrades, welches in Fig. 471 rechts vom Stösselkopf gezeichnet
ist. Die Handverschiebung der Platte b und des Bockes c vermittelt ein
Handkreuz o oder eine Ratsche; es ist aber, durch ein besonderes Vor-
gelege dafür gesorgt, dass diese zum Einstellen dienenden Verschiebungen,

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[237/0251] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. Stössel zu verschieben und endlich am Kopf des Stössels beliebig schräg einzustellen. Es soll zwar in erster Linie die Verschiebbarkeit des Stössels a an der Platte b für das Arbeiten benutzt werden, jedoch ist auch vorgesehen, den Stichel quer zu dieser Richtung arbeiten zu lassen, indem man die Platte b mit entsprechend grosser Geschwindigkeit auf und nieder bewegt. Die Arbeitsgeschwindigkeit des Stössels beträgt 45 mm in der Sekunde und die Rücklaufsgeschwindigkeit etwa das Dreifache der Arbeitsgeschwindigkeit. Der Antrieb erfolgt durch zwei Paar Riemenrollen, welche in Fig. 472 rechts zu sehen sind; das mittlere, in der Figur angegebene Riemenrollen- paar, welches bestimmt ist eine grössere Arbeitsgeschwindigkeit für das Hobeln von Gusseisen zu liefern, wird nur auf besonderes Verlangen angebracht. Die beiden Riemen werden durch Riemenführer verschoben, welche die Steuerwelle bethätigt. Von der Welle der Antriebsrollen aus wird, durch ein Stirnräderpaar eine lange, hinter dem Bett d — rechts in Fig. 471 — gelagerte Welle angetrieben, die mit langer Nuth versehen ist, sodass sie, unter Vermittlung eines Kegelradpaares, die am Bock c gelagerte senkrechte Welle h zu drehen vermag. Letztere dreht durch Kegelräder eine schrägliegende Schraubenwelle. Um diesen Betrieb bei jeder Höhenlage der Platte b zu erhalten, ist die Welle h in bekannter Weise durch lange Nuth und feste Leiste mit dem auf h steckenden, aber an b gelagerten Kegelrade gekuppelt. Die Schraube, welche in eine stählerne, am Stössel befestigte Zahnstange greift, besteht aus Bronze. Wie in Fig. 471 sichtbar, ist der Stössel a mit einer langen Aufspann-Nuth versehen, mittels welcher zwei Frösche be- festigt werden, die den etwa in der Mitte von Fig. 471 gezeichneten „Stiefelknecht“ bethätigen. Die Welle dieses Stiefelknechts überträgt ihre schwingenden Bewegungen zunächst auf die senkrechte, in dem Bock c gelagerte Welle i, Fig. 471, und diese bethätigt ein Schaltrad, welches ziemlich weit unten auf der senkrechten, zum Auf- und Niederbewegen der Platte b dienenden Schraube k sitzt. Von hier aus wird auch die im Bett d der Maschine gelagerte, zum Verschieben des Bockes c dienende Schraube gedreht, und zwar durch Räderwerke, auf deren Einzelheiten ich nicht eingehen will, weil die Zeichnung durch sie überlastet werden würde. i setzt ferner die im Maschinenbett gelagerte Welle m, Fig. 471, in schwingende Bewegung, durch welche die Riemenführer bethätigt werden. Ausser den Hauptfröschen, welche am unteren Rande des Stössels a angebracht sind, können mit Hilfe der an dessen oberem Rande be- findlichen Aufspann-Nuth zwei kleinere (in Fig. 471 angegebene) Frösche befestigt werden. Sie stossen gegen eine Art Stiefelknecht, der hinter der Kurbelscheibe n mit dieser verbunden ist. Die Schwingungen von n werden durch eine Lenkstange, ein Schaltwerk und Kegelräder auf die Mutter der zum Querschlitten g gehörigen Verschiebungsschraube übertragen, so dass auch die Verschiebung dieser Schraube selbstthätig sein kann. Diese Ver- schiebung kann selbstverständlich auch mittels der Hand ausgeführt werden, und zwar entweder durch Benutzung eines über g sichtbaren Handrades, oder des Handrades, welches in Fig. 471 rechts vom Stösselkopf gezeichnet ist. Die Handverschiebung der Platte b und des Bockes c vermittelt ein Handkreuz o oder eine Ratsche; es ist aber, durch ein besonderes Vor- gelege dafür gesorgt, dass diese zum Einstellen dienenden Verschiebungen,

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/251>, abgerufen am 23.11.2024.