gegen die Reitstockspitze: D1 + E--C--(D2 -- D1) = rund D1 + C. . . . (82)
Hiernach beträgt das Moment, welches das Bett in der Nähe des Spindelstockes in lothrechter Ebene zu biegen versucht: (D2 + 2 C) h, bezw. (D2 + 2 C) h1 . . . . (83), und das dem Reitstock naheliegende: (D1 + C) h . . . . . . . . (84)
Unter dem Stichel ist das Moment, welches das Bett in gleichem Sinne zu biegen versucht, ein anderes, weil die Kraft B das Gewicht Q des Schlittens, das Gewicht q · l des Bettes und die Kraft C zum Theil ent- lastend wirken. Es lohnt sich nicht hierauf näher einzugehen.
[Abbildung]
Fig. 541.
Das Gleiche gilt von den Biege- momenten (A2 -- C2) s2 und (A1 + C1) s1, welche bei der Biegung des Bettes in wagerechter Richtung be- theiligt sind. Man wird sie ihrer Kleinheit halber vernachlässigen. Im übrigen wirkt in wagerechter Ebene unter der Arbeitsstelle das Moment (A2 + C2) l2 . . (85) biegend auf das Bett.
Aus den in der Axenrichtung liegenden Kräften ergiebt sich ohne weiteres eine zusätzliche Zug- spannung für das Bett: auf die Länge l1 von C + D1 (86) auf die Länge l2 von 2 C + D2 (87) welche indess ihrer Geringfügigkeit halber bedeutungslos sind.
Man wird nun zunächst geneigt sein, die hier abgeleiteten Kräfte, bezw. Momente rechnerisch zur Prüfung der Festigkeit des Bettes zu be- nutzen. Bei der versuchsweisen Berechnung der durch jene Kräfte hervor- gerufenen Spannungen, und zwar bei sehr verschiedenen Drehbänken, findet man aber bald, dass die Inanspruchnahme der Festigkeit des Bettes eine äusserst geringe ist, so dass sie unbeachtet bleiben kann. Ein Beispiel möge diese Angabe erläutern.
Fig. 541 sei der Querschnitt des Bettes einer Drehbank mit 30 cm Spitzenhöhe. Das Widerstandsmoment, bezogen auf die wagerechte Schwerpunktsaxe, welche 13,2 cm unter der Bettoberfläche liegt, beträgt SA = 24630 cm.
Nimmt man nun an: l1 = 150 cm; l2 = 150 cm; h = 30 + 13,2 = 43,2 cm; A = 200 kg; B = 1300 kg; C = 1200 kg; G = 120 kg; r = 10 cm;
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
gegen die Reitstockspitze: D1 + E—C—(D2 — D1) = rund D1 + C. . . . (82)
Hiernach beträgt das Moment, welches das Bett in der Nähe des Spindelstockes in lothrechter Ebene zu biegen versucht: (D2 + 2 C) h, bezw. (D2 + 2 C) h1 . . . . (83), und das dem Reitstock naheliegende: (D1 + C) h . . . . . . . . (84)
Unter dem Stichel ist das Moment, welches das Bett in gleichem Sinne zu biegen versucht, ein anderes, weil die Kraft B das Gewicht Q des Schlittens, das Gewicht q · l des Bettes und die Kraft C zum Theil ent- lastend wirken. Es lohnt sich nicht hierauf näher einzugehen.
[Abbildung]
Fig. 541.
Das Gleiche gilt von den Biege- momenten (A2 — C2) s2 und (A1 + C1) s1, welche bei der Biegung des Bettes in wagerechter Richtung be- theiligt sind. Man wird sie ihrer Kleinheit halber vernachlässigen. Im übrigen wirkt in wagerechter Ebene unter der Arbeitsstelle das Moment (A2 + C2) l2 . . (85) biegend auf das Bett.
Aus den in der Axenrichtung liegenden Kräften ergiebt sich ohne weiteres eine zusätzliche Zug- spannung für das Bett: auf die Länge l1 von C + D1 (86) auf die Länge l2 von 2 C + D2 (87) welche indess ihrer Geringfügigkeit halber bedeutungslos sind.
Man wird nun zunächst geneigt sein, die hier abgeleiteten Kräfte, bezw. Momente rechnerisch zur Prüfung der Festigkeit des Bettes zu be- nutzen. Bei der versuchsweisen Berechnung der durch jene Kräfte hervor- gerufenen Spannungen, und zwar bei sehr verschiedenen Drehbänken, findet man aber bald, dass die Inanspruchnahme der Festigkeit des Bettes eine äusserst geringe ist, so dass sie unbeachtet bleiben kann. Ein Beispiel möge diese Angabe erläutern.
Fig. 541 sei der Querschnitt des Bettes einer Drehbank mit 30 cm Spitzenhöhe. Das Widerstandsmoment, bezogen auf die wagerechte Schwerpunktsaxe, welche 13,2 cm unter der Bettoberfläche liegt, beträgt SA = 24630 cm.
Nimmt man nun an: l1 = 150 cm; l2 = 150 cm; h = 30 + 13,2 = 43,2 cm; A = 200 kg; B = 1300 kg; C = 1200 kg; G = 120 kg; r = 10 cm;
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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
gegen die Reitstockspitze:
D1 + E—C—(D2 — D1) = rund D1 + C. . . . (82)
Hiernach beträgt das Moment, welches das Bett in der Nähe des
Spindelstockes in lothrechter Ebene zu biegen versucht:
(D2 + 2 C) h, bezw. (D2 + 2 C) h1 . . . . (83),
und das dem Reitstock naheliegende:
(D1 + C) h . . . . . . . . (84)
Unter dem Stichel ist das Moment, welches das Bett in gleichem
Sinne zu biegen versucht, ein anderes, weil die Kraft B das Gewicht Q
des Schlittens, das Gewicht q · l des Bettes und die Kraft C zum Theil ent-
lastend wirken. Es lohnt sich nicht hierauf näher einzugehen.
[Abbildung Fig. 541. ]
Das Gleiche gilt von den Biege-
momenten (A2 — C2) s2 und (A1 +
C1) s1, welche bei der Biegung des
Bettes in wagerechter Richtung be-
theiligt sind. Man wird sie ihrer
Kleinheit halber vernachlässigen.
Im übrigen wirkt in wagerechter
Ebene unter der Arbeitsstelle das
Moment
(A2 + C2) l2 . . (85)
biegend auf das Bett.
Aus den in der Axenrichtung
liegenden Kräften ergiebt sich
ohne weiteres eine zusätzliche Zug-
spannung für das Bett:
auf die Länge l1 von C + D1 (86)
auf die Länge l2 von 2 C + D2 (87)
welche indess ihrer Geringfügigkeit
halber bedeutungslos sind.
Man wird nun zunächst geneigt
sein, die hier abgeleiteten Kräfte,
bezw. Momente rechnerisch zur Prüfung der Festigkeit des Bettes zu be-
nutzen. Bei der versuchsweisen Berechnung der durch jene Kräfte hervor-
gerufenen Spannungen, und zwar bei sehr verschiedenen Drehbänken,
findet man aber bald, dass die Inanspruchnahme der Festigkeit des Bettes
eine äusserst geringe ist, so dass sie unbeachtet bleiben kann. Ein Beispiel
möge diese Angabe erläutern.
Fig. 541 sei der Querschnitt des Bettes einer Drehbank mit 30 cm
Spitzenhöhe. Das Widerstandsmoment, bezogen auf die wagerechte
Schwerpunktsaxe, welche 13,2 cm unter der Bettoberfläche liegt, beträgt
SA = 24630 cm.
Nimmt man nun an: l1 = 150 cm; l2 = 150 cm; h = 30 + 13,2 = 43,2 cm;
A = 200 kg; B = 1300 kg; C = 1200 kg; G = 120 kg; r = 10 cm;
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/296>, abgerufen am 23.11.2024.
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