[Formel 1]
so gilt für die Biegung in der Nähe des Spindelstockes nach Gl. 87: (D2 + 2 C) h = JA · s wenn s die Spannung für 1 qcm bezeichnet.
Da nun nach Gl. 79:
[Formel 2]
D2 = 425 kg ist, also (425 + 3 · 1200) · 43,2 = 24630 · s, so ergiebt sich für s: s = 7 kg.
Aehnliche Ergebnisse liefern andere, für die fragliche Drehbank mög- liche Annahmen. Auch in Bezug auf das Verdrehen des Drehbankbettes gelangt man auf derartige geringfügige Spannungen. Beachtung verdienen indessen die elastischen Verbiegungen, bezw. Verdrehungen.
Zu deren Würdigung ist nöthig, diejenige Durchbiegung zu berück- sichtigen, welche das Drehbankbett infolge seines eigenen Gewichtes erfährt. Zur Berechnung dieser Durchbiegung sei 300 cm Stützenentfernung ange- nommen. Auf diese Länge wiegt das Drehbankbett 580 kg und beträgt die Durchbiegung in der Mitte:
[Formel 3]
also für E = 1000000, l = 300 cm f1 = 0,0083 cm oder 0,083 mm.
Diese Durchbiegung ist gering; sie lässt sich noch mindern, wenn man das Drehbankbett während seiner Bearbeitung ebenso stützt, wie bei seiner späteren Benutzung.
Durch den Druck, welchen -- bei obigem Beispiel -- die Spitzen in ihrer Axenrichtung erfahren, wird eine nach oben gerichtete Durchbiegung f2 durch das Moment (vergl. Gl. 83, S. 382): (D2 + 2 C) h = (425 + 2 · 1200) 43,2 hervorgerufen, welche -- unter Vernachlässigung anderer Inanspruchnahmen -- beträgt:
[Formel 4]
= 0,056 cm oder 9,56 mm, also fast 7 mal so gross ist, als die Durchbiegung f1. Nach Umständen heben sich diese beiden Durchbiegungen gegenseitig auf, nach Umständen kommen sie wenig zur Geltung. Die Durchbiegung f2 kann so gross wie berechnet nur werden, wenn der stärkste Schnitt angewendet wird, also beim Schruppen, während sie beim Schlichten viel kleiner ausfällt. Dem-
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
[Formel 1]
so gilt für die Biegung in der Nähe des Spindelstockes nach Gl. 87: (D2 + 2 C) h = JA · σ wenn σ die Spannung für 1 qcm bezeichnet.
Da nun nach Gl. 79:
[Formel 2]
D2 = ∼ 425 kg ist, also (425 + 3 · 1200) · 43,2 = 24630 · σ, so ergiebt sich für σ: σ = ∼ 7 kg.
Aehnliche Ergebnisse liefern andere, für die fragliche Drehbank mög- liche Annahmen. Auch in Bezug auf das Verdrehen des Drehbankbettes gelangt man auf derartige geringfügige Spannungen. Beachtung verdienen indessen die elastischen Verbiegungen, bezw. Verdrehungen.
Zu deren Würdigung ist nöthig, diejenige Durchbiegung zu berück- sichtigen, welche das Drehbankbett infolge seines eigenen Gewichtes erfährt. Zur Berechnung dieser Durchbiegung sei 300 cm Stützenentfernung ange- nommen. Auf diese Länge wiegt das Drehbankbett 580 kg und beträgt die Durchbiegung in der Mitte:
[Formel 3]
also für E = 1000000, l = 300 cm f1 = 0,0083 cm oder 0,083 mm.
Diese Durchbiegung ist gering; sie lässt sich noch mindern, wenn man das Drehbankbett während seiner Bearbeitung ebenso stützt, wie bei seiner späteren Benutzung.
Durch den Druck, welchen — bei obigem Beispiel — die Spitzen in ihrer Axenrichtung erfahren, wird eine nach oben gerichtete Durchbiegung f2 durch das Moment (vergl. Gl. 83, S. 382): (D2 + 2 C) h = (425 + 2 · 1200) 43,2 hervorgerufen, welche — unter Vernachlässigung anderer Inanspruchnahmen — beträgt:
[Formel 4]
= 0,056 cm oder 9,56 mm, also fast 7 mal so gross ist, als die Durchbiegung f1. Nach Umständen heben sich diese beiden Durchbiegungen gegenseitig auf, nach Umständen kommen sie wenig zur Geltung. Die Durchbiegung f2 kann so gross wie berechnet nur werden, wenn der stärkste Schnitt angewendet wird, also beim Schruppen, während sie beim Schlichten viel kleiner ausfällt. Dem-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0297"n="283"/><fwplace="top"type="header">I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.</fw><lb/><formula/> so gilt für die Biegung in der Nähe des Spindelstockes nach<lb/>
Gl. 87:<lb/><hirendition="#c">(<hirendition="#i">D</hi><hirendition="#sub">2</hi> + 2 <hirendition="#i">C</hi>) <hirendition="#i">h</hi> = <hirendition="#i">J<hirendition="#sub">A</hi></hi> · <hirendition="#i">σ</hi></hi><lb/>
wenn <hirendition="#i">σ</hi> die Spannung für 1 qcm bezeichnet.</p><lb/><p>Da nun nach Gl. 79:<lb/><hirendition="#c"><formula/></hi><hirendition="#i">D</hi><hirendition="#sub">2</hi> = ∼ 425 kg ist, also<lb/><hirendition="#c">(425 + 3 · 1200) · 43,2 = 24630 · <hirendition="#i">σ</hi>,</hi><lb/>
so ergiebt sich für <hirendition="#i">σ</hi>:<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">σ</hi> = ∼ 7 kg.</hi></p><lb/><p>Aehnliche Ergebnisse liefern andere, für die fragliche Drehbank mög-<lb/>
liche Annahmen. Auch in Bezug auf das Verdrehen des Drehbankbettes<lb/>
gelangt man auf derartige geringfügige Spannungen. Beachtung verdienen<lb/>
indessen die elastischen Verbiegungen, bezw. Verdrehungen.</p><lb/><p>Zu deren Würdigung ist nöthig, diejenige Durchbiegung zu berück-<lb/>
sichtigen, welche das Drehbankbett infolge seines eigenen Gewichtes erfährt.<lb/>
Zur Berechnung dieser Durchbiegung sei 300 cm Stützenentfernung ange-<lb/>
nommen. Auf diese Länge wiegt das Drehbankbett 580 kg und beträgt<lb/>
die Durchbiegung in der Mitte:<lb/><hirendition="#c"><formula/></hi> also für <hirendition="#i">E</hi> = 1000000, <hirendition="#i">l</hi> = 300 cm<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">f</hi><hirendition="#sub">1</hi> = 0,0083 cm oder 0,083 mm.</hi></p><lb/><p>Diese Durchbiegung ist gering; sie lässt sich noch mindern, wenn<lb/>
man das Drehbankbett während seiner Bearbeitung ebenso stützt, wie bei<lb/>
seiner späteren Benutzung.</p><lb/><p>Durch den Druck, welchen — bei obigem Beispiel — die Spitzen in<lb/>
ihrer Axenrichtung erfahren, wird eine nach oben gerichtete Durchbiegung<lb/><hirendition="#i">f</hi><hirendition="#sub">2</hi> durch das Moment (vergl. Gl. 83, S. 382):<lb/><hirendition="#c">(<hirendition="#i">D</hi><hirendition="#sub">2</hi> + 2 <hirendition="#i">C</hi>) <hirendition="#i">h</hi> = (425 + 2 · 1200) 43,2</hi><lb/>
hervorgerufen, welche — unter Vernachlässigung anderer Inanspruchnahmen<lb/>— beträgt:<lb/><hirendition="#c"><formula/>= 0,056 cm oder 9,56 mm,</hi><lb/>
also fast 7 mal so gross ist, als die Durchbiegung <hirendition="#i">f</hi><hirendition="#sub">1</hi>. Nach Umständen<lb/>
heben sich diese beiden Durchbiegungen gegenseitig auf, nach Umständen<lb/>
kommen sie wenig zur Geltung. Die Durchbiegung <hirendition="#i">f</hi><hirendition="#sub">2</hi> kann so gross wie<lb/>
berechnet nur werden, wenn der stärkste Schnitt angewendet wird, also<lb/>
beim Schruppen, während sie beim Schlichten viel kleiner ausfällt. Dem-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[283/0297]
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
[FORMEL] so gilt für die Biegung in der Nähe des Spindelstockes nach
Gl. 87:
(D2 + 2 C) h = JA · σ
wenn σ die Spannung für 1 qcm bezeichnet.
Da nun nach Gl. 79:
[FORMEL] D2 = ∼ 425 kg ist, also
(425 + 3 · 1200) · 43,2 = 24630 · σ,
so ergiebt sich für σ:
σ = ∼ 7 kg.
Aehnliche Ergebnisse liefern andere, für die fragliche Drehbank mög-
liche Annahmen. Auch in Bezug auf das Verdrehen des Drehbankbettes
gelangt man auf derartige geringfügige Spannungen. Beachtung verdienen
indessen die elastischen Verbiegungen, bezw. Verdrehungen.
Zu deren Würdigung ist nöthig, diejenige Durchbiegung zu berück-
sichtigen, welche das Drehbankbett infolge seines eigenen Gewichtes erfährt.
Zur Berechnung dieser Durchbiegung sei 300 cm Stützenentfernung ange-
nommen. Auf diese Länge wiegt das Drehbankbett 580 kg und beträgt
die Durchbiegung in der Mitte:
[FORMEL] also für E = 1000000, l = 300 cm
f1 = 0,0083 cm oder 0,083 mm.
Diese Durchbiegung ist gering; sie lässt sich noch mindern, wenn
man das Drehbankbett während seiner Bearbeitung ebenso stützt, wie bei
seiner späteren Benutzung.
Durch den Druck, welchen — bei obigem Beispiel — die Spitzen in
ihrer Axenrichtung erfahren, wird eine nach oben gerichtete Durchbiegung
f2 durch das Moment (vergl. Gl. 83, S. 382):
(D2 + 2 C) h = (425 + 2 · 1200) 43,2
hervorgerufen, welche — unter Vernachlässigung anderer Inanspruchnahmen
— beträgt:
[FORMEL]= 0,056 cm oder 9,56 mm,
also fast 7 mal so gross ist, als die Durchbiegung f1. Nach Umständen
heben sich diese beiden Durchbiegungen gegenseitig auf, nach Umständen
kommen sie wenig zur Geltung. Die Durchbiegung f2 kann so gross wie
berechnet nur werden, wenn der stärkste Schnitt angewendet wird, also
beim Schruppen, während sie beim Schlichten viel kleiner ausfällt. Dem-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/297>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.