Der Antrieb für die Schraube des Querschlittens lässt sich aus den gestrichelt gezeichneten Kreisen am Bettschlitten, Fig. 553, verfolgen.
Fig. 555 zeigt eine ähnliche Drehbank mit gekröpftem Bett und elektrischem Antrieb, Fig. 556 und 5571) stellen eine dieser verwandte geome- trisch dar. Es sei hier be- merkt, dass man mit dem Kröpfen des Bettes selten den Zweck verfolgt, in grösserem Halbmesser drehen zu kön- nen, als die Spitzenhöhe ge- stattet, vielmehr nur erreichen will, dass ein grösserer Gegen- stand, an welchem in kleine- rem Halbmesser gearbeitet werden soll, aufgespannt und um die Drehbankaxe gedreht werden kann. Es kommt das namentlich in Frage bei dem Ausbohren von Höhlungen, Abdrehen der Endflächen von Naben u. dergl. Es bedingt demnach der grössere Halb- messer, welcher über der Kröpfung umzudrehen ist, keine geringere Umdrehungs- zahl für die Arbeitsspindel. Um den Schlitten bis nahe an den Spindelstock schieben lassen zu können, so lange die Bettkröpfung nicht er- forderlich ist, wird in diese eine Brücke gelegt. Der zum Betriebe der Drehbank die- nende Elektromotor ist in das linksseitige Bein der Dreh- bank gesetzt. An seiner Welle sitzt eine vierstufige Schnur- rolle, welche unter Vermitt- lung einer ähnlichen, etwas grösseren Rolle die Wurm- welle a, Fig. 556, dreht. Der Wurm liegt seiner grossen Ge-
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Fig. 556.
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Fig. 557.
schwindigkeit halber über dem Wurmrade (vergl. S. 240), welches in Oel watet. Das in Fig. 556 gestrichelt gezeichnete Stirnrädchen b sitzt fest am Wurmrade und kann in gebräuchlicher Weise entweder mit dem auf der Arbeitsspindel festsitzenden Stirnrad c unmittelbar gekuppelt, oder durch ein -- in Fig. 556
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen., 1896, S. 1341, mit Abb.
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Der Antrieb für die Schraube des Querschlittens lässt sich aus den gestrichelt gezeichneten Kreisen am Bettschlitten, Fig. 553, verfolgen.
Fig. 555 zeigt eine ähnliche Drehbank mit gekröpftem Bett und elektrischem Antrieb, Fig. 556 und 5571) stellen eine dieser verwandte geome- trisch dar. Es sei hier be- merkt, dass man mit dem Kröpfen des Bettes selten den Zweck verfolgt, in grösserem Halbmesser drehen zu kön- nen, als die Spitzenhöhe ge- stattet, vielmehr nur erreichen will, dass ein grösserer Gegen- stand, an welchem in kleine- rem Halbmesser gearbeitet werden soll, aufgespannt und um die Drehbankaxe gedreht werden kann. Es kommt das namentlich in Frage bei dem Ausbohren von Höhlungen, Abdrehen der Endflächen von Naben u. dergl. Es bedingt demnach der grössere Halb- messer, welcher über der Kröpfung umzudrehen ist, keine geringere Umdrehungs- zahl für die Arbeitsspindel. Um den Schlitten bis nahe an den Spindelstock schieben lassen zu können, so lange die Bettkröpfung nicht er- forderlich ist, wird in diese eine Brücke gelegt. Der zum Betriebe der Drehbank die- nende Elektromotor ist in das linksseitige Bein der Dreh- bank gesetzt. An seiner Welle sitzt eine vierstufige Schnur- rolle, welche unter Vermitt- lung einer ähnlichen, etwas grösseren Rolle die Wurm- welle a, Fig. 556, dreht. Der Wurm liegt seiner grossen Ge-
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Fig. 556.
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Fig. 557.
schwindigkeit halber über dem Wurmrade (vergl. S. 240), welches in Oel watet. Das in Fig. 556 gestrichelt gezeichnete Stirnrädchen b sitzt fest am Wurmrade und kann in gebräuchlicher Weise entweder mit dem auf der Arbeitsspindel festsitzenden Stirnrad c unmittelbar gekuppelt, oder durch ein — in Fig. 556
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen., 1896, S. 1341, mit Abb.
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Der Antrieb für die Schraube des Querschlittens lässt sich aus den
gestrichelt gezeichneten Kreisen am Bettschlitten, Fig. 553, verfolgen.
Fig. 555 zeigt eine ähnliche Drehbank mit gekröpftem Bett und
elektrischem Antrieb, Fig.
556 und 557 1) stellen eine
dieser verwandte geome-
trisch dar. Es sei hier be-
merkt, dass man mit dem
Kröpfen des Bettes selten den
Zweck verfolgt, in grösserem
Halbmesser drehen zu kön-
nen, als die Spitzenhöhe ge-
stattet, vielmehr nur erreichen
will, dass ein grösserer Gegen-
stand, an welchem in kleine-
rem Halbmesser gearbeitet
werden soll, aufgespannt und
um die Drehbankaxe gedreht
werden kann. Es kommt das
namentlich in Frage bei dem
Ausbohren von Höhlungen,
Abdrehen der Endflächen von
Naben u. dergl. Es bedingt
demnach der grössere Halb-
messer, welcher über der
Kröpfung umzudrehen ist,
keine geringere Umdrehungs-
zahl für die Arbeitsspindel.
Um den Schlitten bis nahe
an den Spindelstock schieben
lassen zu können, so lange
die Bettkröpfung nicht er-
forderlich ist, wird in diese
eine Brücke gelegt. Der zum
Betriebe der Drehbank die-
nende Elektromotor ist in das
linksseitige Bein der Dreh-
bank gesetzt. An seiner Welle
sitzt eine vierstufige Schnur-
rolle, welche unter Vermitt-
lung einer ähnlichen, etwas
grösseren Rolle die Wurm-
welle a, Fig. 556, dreht. Der
Wurm liegt seiner grossen Ge-
[Abbildung Fig. 556.]
[Abbildung Fig. 557.]
schwindigkeit halber über dem Wurmrade (vergl. S. 240), welches in Oel watet.
Das in Fig. 556 gestrichelt gezeichnete Stirnrädchen b sitzt fest am Wurmrade
und kann in gebräuchlicher Weise entweder mit dem auf der Arbeitsspindel
festsitzenden Stirnrad c unmittelbar gekuppelt, oder durch ein — in Fig. 556
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen., 1896, S. 1341, mit Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/305>, abgerufen am 21.11.2024.
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