Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. Und endlich, in Anlehnung an 1.: 4. Verschieben der einander gegenüber eingespannten Stichel in gerader Das letzte Verfahren ist im allgemeinen nur für zwei Stichel ver- In Fig. 591 bezeichnet b das Bett der Drehbank, c die längs des In Fig. 592 haben die Buchstaben dieselbe Bedeutung wie in Fig. 591; [Abbildung]
Fig. 593. [Abbildung]
Fig. 594. schlitten s oder um einen am Querschlitten s befestigten Zapfen2) drehbar,um die Stichel der Reihe nach zum Angriff zu bringen. Diese Anordnung ist weniger sperrig als die vorige, es macht sich jedoch der Umstand, dass der Kopf k zwischen Arbeiter und Werkstück liegt, dadurch oft unan- genehm geltend, dass die Beobachtung der Arbeit erschwert wird. Günstiger ist die sternförmige Anordnung, Fig. 593. In dieser Figur 1) Vergl. u. a. Sponholz-Wrede, Dingl. polyt. Journ. 1892, Bd. 283, S. 143. 2) Hasse, D. R.-P. No. 3765; Dingl. polyt. Journ. 1879, Bd. 232, S. 220, mit Abb. 3) Es scheint -- entgegen der von mir in der Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen.
1895, S. 1099 ausgesprochenen Ansicht -- dieses die älteste Einrichtung für den Stahl- wechsel zu sein, denn es heisst in American Machinist April 1895. S. 270: "The Jones & Lamson establishment is one of the pioneers in the machine tool business in this country, and built the first turret head screw machines in 1855." Mit dem Namen "turret head" bezeichnet man in Amerika und England den in Fig. 593 ange- gebenen Kopf k, der in der Seitenansicht eine gewisse Aehnlichkeit mit einem niedrigen Festungsthurme hat. I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. Und endlich, in Anlehnung an 1.: 4. Verschieben der einander gegenüber eingespannten Stichel in gerader Das letzte Verfahren ist im allgemeinen nur für zwei Stichel ver- In Fig. 591 bezeichnet b das Bett der Drehbank, c die längs des In Fig. 592 haben die Buchstaben dieselbe Bedeutung wie in Fig. 591; [Abbildung]
Fig. 593. [Abbildung]
Fig. 594. schlitten s oder um einen am Querschlitten s befestigten Zapfen2) drehbar,um die Stichel der Reihe nach zum Angriff zu bringen. Diese Anordnung ist weniger sperrig als die vorige, es macht sich jedoch der Umstand, dass der Kopf k zwischen Arbeiter und Werkstück liegt, dadurch oft unan- genehm geltend, dass die Beobachtung der Arbeit erschwert wird. Günstiger ist die sternförmige Anordnung, Fig. 593. In dieser Figur 1) Vergl. u. a. Sponholz-Wrede, Dingl. polyt. Journ. 1892, Bd. 283, S. 143. 2) Hasse, D. R.-P. No. 3765; Dingl. polyt. Journ. 1879, Bd. 232, S. 220, mit Abb. 3) Es scheint — entgegen der von mir in der Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen.
1895, S. 1099 ausgesprochenen Ansicht — dieses die älteste Einrichtung für den Stahl- wechsel zu sein, denn es heisst in American Machinist April 1895. S. 270: „The Jones & Lamson establishment is one of the pioneers in the machine tool business in this country, and built the first turret head screw machines in 1855.“ Mit dem Namen „turret head“ bezeichnet man in Amerika und England den in Fig. 593 ange- gebenen Kopf k, der in der Seitenansicht eine gewisse Aehnlichkeit mit einem niedrigen Festungsthurme hat. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0323" n="309"/> <fw place="top" type="header">I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.</fw><lb/> <p>Und endlich, in Anlehnung an 1.:</p><lb/> <p>4. Verschieben der einander gegenüber eingespannten Stichel in gerader<lb/> oder bogenförmiger Linie, Fig. 594.</p><lb/> <p>Das letzte Verfahren ist im allgemeinen nur für zwei Stichel ver-<lb/> wendbar und giebt kaum Veranlassung zu weiteren Erörterungen. Es sei<lb/> bemerkt, dass der jetzt allgemein gebräuchliche Vorgang, auf der Drehbank<lb/> mittels Patronen Gewinde zu schneiden: Einschwenken des im Ende eines<lb/> Armes befestigten Stichels, mit dem unter 4 genannten Verfahren sich deckt.</p><lb/> <p>In Fig. 591 bezeichnet <hi rendition="#i">b</hi> das Bett der Drehbank, <hi rendition="#i">c</hi> die längs des<lb/> Bettes zu verschiebende Bettplatte, <hi rendition="#i">s</hi> den, die Stichel 1 bis 5 tragenden Quer-<lb/> schlitten und <hi rendition="#i">f</hi> das Drehbankfutter.<note place="foot" n="1)">Vergl. u. a. Sponholz-Wrede, Dingl. polyt. Journ. 1892, Bd. 283, S. 143.</note> Es ist leicht zu übersehen, dass<lb/> zwischen zwei benachbarten Sticheln ein gewisser kleinster Abstand nöthig<lb/> ist, so dass je nach Art und Grösse der Werkstücke und nach der Zahl<lb/> der Stichel der Schlitten <hi rendition="#i">s</hi> nicht selten sehr lang ausfällt.</p><lb/> <p>In Fig. 592 haben die Buchstaben dieselbe Bedeutung wie in Fig. 591;<lb/> es ist der Buchstabe <hi rendition="#i">k</hi> neu hinzugekommen zur Bezeichnung des drehbaren<lb/> Kopfes, der zum Einspannen der in ringförmiger Reihe angeordneten<lb/> Stichel 1 bis 6 dient. Demgemäss ist <hi rendition="#i">k</hi> rund und mittels Zapfens im Quer-<lb/><figure><head>Fig. 593.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 594.</head></figure><lb/> schlitten <hi rendition="#i">s</hi> oder um einen am Querschlitten <hi rendition="#i">s</hi> befestigten Zapfen<note place="foot" n="2)">Hasse, D. R.-P. No. 3765; Dingl. polyt. Journ. 1879, Bd. 232, S. 220, mit Abb.</note> drehbar,<lb/> um die Stichel der Reihe nach zum Angriff zu bringen. Diese Anordnung<lb/> ist weniger sperrig als die vorige, es macht sich jedoch der Umstand, dass<lb/> der Kopf <hi rendition="#i">k</hi> zwischen Arbeiter und Werkstück liegt, dadurch oft unan-<lb/> genehm geltend, dass die Beobachtung der Arbeit erschwert wird.</p><lb/> <p>Günstiger ist die sternförmige Anordnung, Fig. 593. In dieser Figur<lb/> bedeutet, wie bisher, <hi rendition="#i">f</hi> das zum Festhalten des Werkstücks bestimmte Dreh-<lb/> bankfutter, <hi rendition="#i">b</hi> das Bett, <hi rendition="#i">c</hi> die verschiebbare Bettplatte, <hi rendition="#i">s</hi> den Querschieber,<lb/> der oft entbehrlich ist und dann weggelassen wird, endlich <hi rendition="#i">k</hi> den um seine<lb/> aufrechte Mittelaxe drehbaren, die Werkzeuge 1 bis 5 enthaltenden Kopf.<note place="foot" n="3)">Es scheint — entgegen der von mir in der Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen.<lb/> 1895, S. 1099 ausgesprochenen Ansicht — dieses die älteste Einrichtung für den Stahl-<lb/> wechsel zu sein, denn es heisst in American Machinist April 1895. S. 270: „The Jones<lb/> & Lamson establishment is one of the pioneers in the machine tool business in this<lb/> country, and <hi rendition="#g">built the first turret head screw machines in</hi> 1855.“ Mit dem<lb/> Namen „turret head“ bezeichnet man in Amerika und England den in Fig. 593 ange-<lb/> gebenen Kopf <hi rendition="#i">k</hi>, der in der Seitenansicht eine gewisse Aehnlichkeit mit einem niedrigen<lb/> Festungsthurme hat.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [309/0323]
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Und endlich, in Anlehnung an 1.:
4. Verschieben der einander gegenüber eingespannten Stichel in gerader
oder bogenförmiger Linie, Fig. 594.
Das letzte Verfahren ist im allgemeinen nur für zwei Stichel ver-
wendbar und giebt kaum Veranlassung zu weiteren Erörterungen. Es sei
bemerkt, dass der jetzt allgemein gebräuchliche Vorgang, auf der Drehbank
mittels Patronen Gewinde zu schneiden: Einschwenken des im Ende eines
Armes befestigten Stichels, mit dem unter 4 genannten Verfahren sich deckt.
In Fig. 591 bezeichnet b das Bett der Drehbank, c die längs des
Bettes zu verschiebende Bettplatte, s den, die Stichel 1 bis 5 tragenden Quer-
schlitten und f das Drehbankfutter. 1) Es ist leicht zu übersehen, dass
zwischen zwei benachbarten Sticheln ein gewisser kleinster Abstand nöthig
ist, so dass je nach Art und Grösse der Werkstücke und nach der Zahl
der Stichel der Schlitten s nicht selten sehr lang ausfällt.
In Fig. 592 haben die Buchstaben dieselbe Bedeutung wie in Fig. 591;
es ist der Buchstabe k neu hinzugekommen zur Bezeichnung des drehbaren
Kopfes, der zum Einspannen der in ringförmiger Reihe angeordneten
Stichel 1 bis 6 dient. Demgemäss ist k rund und mittels Zapfens im Quer-
[Abbildung Fig. 593.]
[Abbildung Fig. 594.]
schlitten s oder um einen am Querschlitten s befestigten Zapfen 2) drehbar,
um die Stichel der Reihe nach zum Angriff zu bringen. Diese Anordnung
ist weniger sperrig als die vorige, es macht sich jedoch der Umstand, dass
der Kopf k zwischen Arbeiter und Werkstück liegt, dadurch oft unan-
genehm geltend, dass die Beobachtung der Arbeit erschwert wird.
Günstiger ist die sternförmige Anordnung, Fig. 593. In dieser Figur
bedeutet, wie bisher, f das zum Festhalten des Werkstücks bestimmte Dreh-
bankfutter, b das Bett, c die verschiebbare Bettplatte, s den Querschieber,
der oft entbehrlich ist und dann weggelassen wird, endlich k den um seine
aufrechte Mittelaxe drehbaren, die Werkzeuge 1 bis 5 enthaltenden Kopf. 3)
1) Vergl. u. a. Sponholz-Wrede, Dingl. polyt. Journ. 1892, Bd. 283, S. 143.
2) Hasse, D. R.-P. No. 3765; Dingl. polyt. Journ. 1879, Bd. 232, S. 220, mit Abb.
3) Es scheint — entgegen der von mir in der Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen.
1895, S. 1099 ausgesprochenen Ansicht — dieses die älteste Einrichtung für den Stahl-
wechsel zu sein, denn es heisst in American Machinist April 1895. S. 270: „The Jones
& Lamson establishment is one of the pioneers in the machine tool business in this
country, and built the first turret head screw machines in 1855.“ Mit dem
Namen „turret head“ bezeichnet man in Amerika und England den in Fig. 593 ange-
gebenen Kopf k, der in der Seitenansicht eine gewisse Aehnlichkeit mit einem niedrigen
Festungsthurme hat.
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