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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
punkt für den durch Fig. 597, 598 und 599 dargestellten Drehkopf K, der
von Max Hasse & Co. angegeben ist.1)

Der Kopf K ist in dem Querschlitten s oder, wenn ein Querschlitten
nicht nöthig ist, in einem entsprechend gestalteten Gehäuse um seine wage-
rechte Axe drehbar. Er enthält in ringförmiger Anordnung eine Anzahl,
z. B. 6, gleichlaufend zu seiner Axe liegende Bohrungen, in denen die
Stichelhalter i verschiebbar sind. Nur derjenige Stichelhalter, den man
gebraucht, wird vorgeschoben, während die übrigen sich in zurückgezogener
Lage befinden. Das wird auf folgende einfache Weise erreicht: in der
Axe des Drehkopfes K liegt eine mittels Handrades zu drehende Schraube,
deren Mutter in eine Ausklinkung des in oberster, d. h. Gebrauchslage be-
findlichen Werkzeughalters i greift, so dass durch Drehen der Schraube
der Stichelhalter verschoben wird. Ist der Stichelhalter zurückgezogen
und wird dann der Kopf K gedreht, so greift eine rings um die feste Hülse
der Schraube laufende Leiste l in die Ausklinkung, so dass der Werkzeug-
halter in seiner zurückgezogenen Lage verharren muss, während der nun
nach oben kommende Stichelträger mit seiner Kerbe über die Mutter m
geräth und durch diese verschoben werden kann. Der vorliegende Dreh-
kopf gewährt also denselben Vortheil wie die Sutcliffe'sche Anordnung: die
freie Lage des arbeitenden Stichels vor den andern trotz engen Zusammen-
baues der Stichelhalter, zeichnet sich aber ausserdem dadurch aus, dass der
Stahlwechsel durch Umdrehen statt durch geradliniges Verschieben des
Werkzeughalters erreicht wird, und ist auch im übrigen viel handlicher.

Der Vollständigkeit halber möge noch angeführt werden, dass W. Lo-
renz2) vorgeschlagen hat, die Werkzeuge weder winkelrecht noch gleich-
laufend, sondern geneigt zur Drehaxe des Stahlwechselkopfes zu legen.
Ich vermag hierin im vorliegenden Sinne keinen Vortheil zu erblicken.

Für die Auswahl unter den angegebenen Stahlwechseleinrichtungen
sind nun die bisher erörterten Fragen: Welche von ihnen beschränkt den
Raum um den arbeitenden Stichel am wenigsten, und welche Form des
Wechsels, die geradlinig verschiebende oder die drehende, ist die zweck-
mässigste? nicht allein massgebend. Es ist vielmehr zunächst die Frage
zu berücksichtigen, welche dieser verschiedenen Formen des Stahlwechsels
unter sonst gleichen Umständen die Sicherung der Lage des arbeitenden
Stichels am besten gewährleistet. Diese Frage lässt sich dahin beantworten,
dass im allgemeinen die weit hervorragenden Stichelhalter nach Fig. 596,
597, 598 u. 599 am wenigsten geeignet sind, starke Späne abzunehmen,
dass die Widerstandsfähigkeit der Stichelfassungen nach Fig. 591, 592 und
593 grösser ist, und am grössten bei der durch Fig. 595 dargestellten An-
ordnung.

Das Wechseln selbst kann unmittelbar durch die Hand geschehen.
Vielfach geschieht es selbstthätig, indem ein Sperrwerk den Stichelkopf
beim Zurückziehen und Vorschieben dreht. Es sei dabei bemerkt, dass
mir nur für Drehköpfe solche selbstthätige Einrichtungen bekannt sind.

Sowohl bei der Bethätigung der Wechseleinrichtung unmittelbar durch
die Hand, wie auch bei der soeben angedeuteten selbstthätigen Drehung
muss der Kopf nachher verriegelt werden, um die Werkzeughalter in der
beabsichtigten Lage sicher festzuhalten.


1) D. R.-P. No. 17298 vom 13. Mai 1881 (Zusatz zu D. R.-P. No. 3765).
2) D. R.-P. Nr. 46525.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
punkt für den durch Fig. 597, 598 und 599 dargestellten Drehkopf K, der
von Max Hasse & Co. angegeben ist.1)

Der Kopf K ist in dem Querschlitten s oder, wenn ein Querschlitten
nicht nöthig ist, in einem entsprechend gestalteten Gehäuse um seine wage-
rechte Axe drehbar. Er enthält in ringförmiger Anordnung eine Anzahl,
z. B. 6, gleichlaufend zu seiner Axe liegende Bohrungen, in denen die
Stichelhalter i verschiebbar sind. Nur derjenige Stichelhalter, den man
gebraucht, wird vorgeschoben, während die übrigen sich in zurückgezogener
Lage befinden. Das wird auf folgende einfache Weise erreicht: in der
Axe des Drehkopfes K liegt eine mittels Handrades zu drehende Schraube,
deren Mutter in eine Ausklinkung des in oberster, d. h. Gebrauchslage be-
findlichen Werkzeughalters i greift, so dass durch Drehen der Schraube
der Stichelhalter verschoben wird. Ist der Stichelhalter zurückgezogen
und wird dann der Kopf K gedreht, so greift eine rings um die feste Hülse
der Schraube laufende Leiste l in die Ausklinkung, so dass der Werkzeug-
halter in seiner zurückgezogenen Lage verharren muss, während der nun
nach oben kommende Stichelträger mit seiner Kerbe über die Mutter m
geräth und durch diese verschoben werden kann. Der vorliegende Dreh-
kopf gewährt also denselben Vortheil wie die Sutcliffe’sche Anordnung: die
freie Lage des arbeitenden Stichels vor den andern trotz engen Zusammen-
baues der Stichelhalter, zeichnet sich aber ausserdem dadurch aus, dass der
Stahlwechsel durch Umdrehen statt durch geradliniges Verschieben des
Werkzeughalters erreicht wird, und ist auch im übrigen viel handlicher.

Der Vollständigkeit halber möge noch angeführt werden, dass W. Lo-
renz2) vorgeschlagen hat, die Werkzeuge weder winkelrecht noch gleich-
laufend, sondern geneigt zur Drehaxe des Stahlwechselkopfes zu legen.
Ich vermag hierin im vorliegenden Sinne keinen Vortheil zu erblicken.

Für die Auswahl unter den angegebenen Stahlwechseleinrichtungen
sind nun die bisher erörterten Fragen: Welche von ihnen beschränkt den
Raum um den arbeitenden Stichel am wenigsten, und welche Form des
Wechsels, die geradlinig verschiebende oder die drehende, ist die zweck-
mässigste? nicht allein massgebend. Es ist vielmehr zunächst die Frage
zu berücksichtigen, welche dieser verschiedenen Formen des Stahlwechsels
unter sonst gleichen Umständen die Sicherung der Lage des arbeitenden
Stichels am besten gewährleistet. Diese Frage lässt sich dahin beantworten,
dass im allgemeinen die weit hervorragenden Stichelhalter nach Fig. 596,
597, 598 u. 599 am wenigsten geeignet sind, starke Späne abzunehmen,
dass die Widerstandsfähigkeit der Stichelfassungen nach Fig. 591, 592 und
593 grösser ist, und am grössten bei der durch Fig. 595 dargestellten An-
ordnung.

Das Wechseln selbst kann unmittelbar durch die Hand geschehen.
Vielfach geschieht es selbstthätig, indem ein Sperrwerk den Stichelkopf
beim Zurückziehen und Vorschieben dreht. Es sei dabei bemerkt, dass
mir nur für Drehköpfe solche selbstthätige Einrichtungen bekannt sind.

Sowohl bei der Bethätigung der Wechseleinrichtung unmittelbar durch
die Hand, wie auch bei der soeben angedeuteten selbstthätigen Drehung
muss der Kopf nachher verriegelt werden, um die Werkzeughalter in der
beabsichtigten Lage sicher festzuhalten.


1) D. R.-P. No. 17298 vom 13. Mai 1881 (Zusatz zu D. R.-P. No. 3765).
2) D. R.-P. Nr. 46525.
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[312/0326] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. punkt für den durch Fig. 597, 598 und 599 dargestellten Drehkopf K, der von Max Hasse & Co. angegeben ist. 1) Der Kopf K ist in dem Querschlitten s oder, wenn ein Querschlitten nicht nöthig ist, in einem entsprechend gestalteten Gehäuse um seine wage- rechte Axe drehbar. Er enthält in ringförmiger Anordnung eine Anzahl, z. B. 6, gleichlaufend zu seiner Axe liegende Bohrungen, in denen die Stichelhalter i verschiebbar sind. Nur derjenige Stichelhalter, den man gebraucht, wird vorgeschoben, während die übrigen sich in zurückgezogener Lage befinden. Das wird auf folgende einfache Weise erreicht: in der Axe des Drehkopfes K liegt eine mittels Handrades zu drehende Schraube, deren Mutter in eine Ausklinkung des in oberster, d. h. Gebrauchslage be- findlichen Werkzeughalters i greift, so dass durch Drehen der Schraube der Stichelhalter verschoben wird. Ist der Stichelhalter zurückgezogen und wird dann der Kopf K gedreht, so greift eine rings um die feste Hülse der Schraube laufende Leiste l in die Ausklinkung, so dass der Werkzeug- halter in seiner zurückgezogenen Lage verharren muss, während der nun nach oben kommende Stichelträger mit seiner Kerbe über die Mutter m geräth und durch diese verschoben werden kann. Der vorliegende Dreh- kopf gewährt also denselben Vortheil wie die Sutcliffe’sche Anordnung: die freie Lage des arbeitenden Stichels vor den andern trotz engen Zusammen- baues der Stichelhalter, zeichnet sich aber ausserdem dadurch aus, dass der Stahlwechsel durch Umdrehen statt durch geradliniges Verschieben des Werkzeughalters erreicht wird, und ist auch im übrigen viel handlicher. Der Vollständigkeit halber möge noch angeführt werden, dass W. Lo- renz 2) vorgeschlagen hat, die Werkzeuge weder winkelrecht noch gleich- laufend, sondern geneigt zur Drehaxe des Stahlwechselkopfes zu legen. Ich vermag hierin im vorliegenden Sinne keinen Vortheil zu erblicken. Für die Auswahl unter den angegebenen Stahlwechseleinrichtungen sind nun die bisher erörterten Fragen: Welche von ihnen beschränkt den Raum um den arbeitenden Stichel am wenigsten, und welche Form des Wechsels, die geradlinig verschiebende oder die drehende, ist die zweck- mässigste? nicht allein massgebend. Es ist vielmehr zunächst die Frage zu berücksichtigen, welche dieser verschiedenen Formen des Stahlwechsels unter sonst gleichen Umständen die Sicherung der Lage des arbeitenden Stichels am besten gewährleistet. Diese Frage lässt sich dahin beantworten, dass im allgemeinen die weit hervorragenden Stichelhalter nach Fig. 596, 597, 598 u. 599 am wenigsten geeignet sind, starke Späne abzunehmen, dass die Widerstandsfähigkeit der Stichelfassungen nach Fig. 591, 592 und 593 grösser ist, und am grössten bei der durch Fig. 595 dargestellten An- ordnung. Das Wechseln selbst kann unmittelbar durch die Hand geschehen. Vielfach geschieht es selbstthätig, indem ein Sperrwerk den Stichelkopf beim Zurückziehen und Vorschieben dreht. Es sei dabei bemerkt, dass mir nur für Drehköpfe solche selbstthätige Einrichtungen bekannt sind. Sowohl bei der Bethätigung der Wechseleinrichtung unmittelbar durch die Hand, wie auch bei der soeben angedeuteten selbstthätigen Drehung muss der Kopf nachher verriegelt werden, um die Werkzeughalter in der beabsichtigten Lage sicher festzuhalten. 1) D. R.-P. No. 17298 vom 13. Mai 1881 (Zusatz zu D. R.-P. No. 3765). 2) D. R.-P. Nr. 46525.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/326>, abgerufen am 21.11.2024.