Ebenso gewinnt man für sämmtliche wagrechte Zweige von W2:
[Formel 1]
.
Die gleichlautenden eingeklammerten Ausdrücke dieser beiden Glei- chungen bedeuten nun 0,25 · z, so dass die Mittelkraft R von SP und S w wird:
[Formel 2]
oder, nachdem
[Formel 3]
durch
[Formel 4]
ersetzt ist:
[Formel 5]
. . . . . . . (19)
Es ist die Mittelkraft R, da SP winkelrecht, S w gleichlaufend zur Schaltbewegung liegen, gegen letztere um 45° geneigt.
[Abbildung]
Fig. 14.
[Abbildung]
Fig. 15.
Bisher ist nur von den gleichlaufend zur Drehungsebene liegenden Widerständen der Fräser die Rede gewesen, und zwar solcher Fräser, welche auf ihre ganze Länge gleichen Durchmesser haben. Es haben nun selbst diese Fräser meistens auch an ihrer Stirnseite die Späne abzulösen, so dass auch Widerstände in der Axenrichtung auftreten. Fig. 14 ist ein Schnitt durch die Axe des Fräsers und gleichzeitig durch das Werkstück, in welches eine Nuth von der Breite b gefräst wird. In diesem Falle haben die Fräserzähne an beiden Giebelseiten die Späne längs der Fläche e a i f b e, Fig. 9, abzutrennen; die hierbei auftretenden, winkelrecht zur Schnittrichtung, also gleichlaufend zur Fräseraxe liegenden Kräfte W2 heben sich gegenseitig auf. Aber selbst wenn nur eine Giebelseite der Fräserzähne diese seitliche Abtrennung der Späne zu verrichten hat, so spielen die betreffenden Kräfte W2 keine Rolle, weil die Dicke des Spanes gegen seine Breite fast verschwindet. Das gilt auch von den sogenannten Stirnfräsern, welche ebene Flächen erzeugen, die winkelrecht zur Fräser- axe liegen. Es wird hiermit häufig die Auffassung verbunden, diese Fräser arbeiteten ausschliesslich oder doch vorwiegend an ihrer Stirn- oder Giebelseite. Thatsächlich ist die grösste Dicke d des Spanes, also die
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Ebenso gewinnt man für sämmtliche wagrechte Zweige von W2:
[Formel 1]
.
Die gleichlautenden eingeklammerten Ausdrücke dieser beiden Glei- chungen bedeuten nun 0,25 · z, so dass die Mittelkraft R von ΣP und Σ w wird:
[Formel 2]
oder, nachdem
[Formel 3]
durch
[Formel 4]
ersetzt ist:
[Formel 5]
. . . . . . . (19)
Es ist die Mittelkraft R, da ΣP winkelrecht, Σ w gleichlaufend zur Schaltbewegung liegen, gegen letztere um 45° geneigt.
[Abbildung]
Fig. 14.
[Abbildung]
Fig. 15.
Bisher ist nur von den gleichlaufend zur Drehungsebene liegenden Widerständen der Fräser die Rede gewesen, und zwar solcher Fräser, welche auf ihre ganze Länge gleichen Durchmesser haben. Es haben nun selbst diese Fräser meistens auch an ihrer Stirnseite die Späne abzulösen, so dass auch Widerstände in der Axenrichtung auftreten. Fig. 14 ist ein Schnitt durch die Axe des Fräsers und gleichzeitig durch das Werkstück, in welches eine Nuth von der Breite b gefräst wird. In diesem Falle haben die Fräserzähne an beiden Giebelseiten die Späne längs der Fläche e a i f b e, Fig. 9, abzutrennen; die hierbei auftretenden, winkelrecht zur Schnittrichtung, also gleichlaufend zur Fräseraxe liegenden Kräfte W2 heben sich gegenseitig auf. Aber selbst wenn nur eine Giebelseite der Fräserzähne diese seitliche Abtrennung der Späne zu verrichten hat, so spielen die betreffenden Kräfte W2 keine Rolle, weil die Dicke des Spanes gegen seine Breite fast verschwindet. Das gilt auch von den sogenannten Stirnfräsern, welche ebene Flächen erzeugen, die winkelrecht zur Fräser- axe liegen. Es wird hiermit häufig die Auffassung verbunden, diese Fräser arbeiteten ausschliesslich oder doch vorwiegend an ihrer Stirn- oder Giebelseite. Thatsächlich ist die grösste Dicke δ des Spanes, also die
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Ebenso gewinnt man für sämmtliche wagrechte Zweige von W2:
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[FORMEL] . . . . . . . (19)
Es ist die Mittelkraft R, da Σ P winkelrecht, Σ w gleichlaufend zur
Schaltbewegung liegen, gegen letztere um 45° geneigt.
[Abbildung Fig. 14. ]
[Abbildung Fig. 15. ]
Bisher ist nur von den gleichlaufend zur Drehungsebene liegenden
Widerständen der Fräser die Rede gewesen, und zwar solcher Fräser,
welche auf ihre ganze Länge gleichen Durchmesser haben. Es haben nun
selbst diese Fräser meistens auch an ihrer Stirnseite die Späne abzulösen,
so dass auch Widerstände in der Axenrichtung auftreten. Fig. 14 ist ein
Schnitt durch die Axe des Fräsers und gleichzeitig durch das Werkstück,
in welches eine Nuth von der Breite b gefräst wird. In diesem Falle
haben die Fräserzähne an beiden Giebelseiten die Späne längs der Fläche
e a i f b e, Fig. 9, abzutrennen; die hierbei auftretenden, winkelrecht zur
Schnittrichtung, also gleichlaufend zur Fräseraxe liegenden Kräfte W2
heben sich gegenseitig auf. Aber selbst wenn nur eine Giebelseite der
Fräserzähne diese seitliche Abtrennung der Späne zu verrichten hat, so
spielen die betreffenden Kräfte W2 keine Rolle, weil die Dicke des Spanes
gegen seine Breite fast verschwindet. Das gilt auch von den sogenannten
Stirnfräsern, welche ebene Flächen erzeugen, die winkelrecht zur Fräser-
axe liegen. Es wird hiermit häufig die Auffassung verbunden, diese
Fräser arbeiteten ausschliesslich oder doch vorwiegend an ihrer Stirn- oder
Giebelseite. Thatsächlich ist die grösste Dicke δ des Spanes, also die
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/33>, abgerufen am 03.12.2024.
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