grösste Breite der sichelförmigen Trennungsfläche selten grösser als 0,05 mm, dagegen die geringste Abmessung der Späne in der Axenrichtung des Fräsers, d. i. die Breite b, selten kleiner als 1 mm. Es verschwindet des- halb der Einfluss jener Breite im allgemeinen gegen den der letzteren Breite, und ist deshalb überflüssig, zwischen Stirnfräsern und gewöhnlichen Fräsern zu unterscheiden.
Bei manchen Formfräsern kann aber der Seitendruck eine Rolle spielen. Es sei A, Fig. 15, ein Fräser, welcher in dem Werkstück B eine Nuth in dem stumpfen Winkel 90° + g erzeugt, und zwar bei der durch die Figur dargestellten gegenseitigen Lage der Fräseraxe zum Werkstück. Im vor- liegenden Beispiel ist die Breite b des vom cylindrischen Theil des Fräsers abgehobenen Spantheils geringer als die Breite b1, welche der kegelförmige Theil abhebt. Obgleich nun d1 kleiner ist als d, nämlich: d1 = d . sin g, so kann doch d1 x b1 grösser, oder doch gleich d . b werden und deshalb das, d1 x b1 zugehörige W2 der Beachtung werth sein. Das ist in jedem einzelnen Fall zu untersuchen.
Ueber die Widerstände des Schleifens sind mir nur die wenigen Ver- suche Hartig's1) bekannt. Leider konnte die Leistung der Schleifsteine nicht festgestellt werden. Nach der Quelle sollen einige bemerkenswerthe Zahlen über die auftretenden Kräfte hier angegeben werden. W1 bezeichne den Schleifwiderstand, W2 die Kraft, mit welcher das Werkstück gegen die Schleiffläche gedrückt würde.
Bei einem grobkörnigen Sandstein wurde gefunden:
[Tabelle]
Dagegen bei einem feinkörnigen Sandstein:
[Tabelle]
C. Erhaltung der Werkzeuge.
Die Dauer stählerner Werkzeuge wird bedingt durch vorsichtige Aus- wahl des für sie zu verwendenden Rohstoffs und dem Zweck der Schneide angemessenes Härten des Stahles, worauf hier nicht näher eingegangen werden soll.
1) Versuche über Leistung und Arbeitsverbrauch d. Werkzeugmaschinen. Leipzig 1873. S. 184.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
grösste Breite der sichelförmigen Trennungsfläche selten grösser als 0,05 mm, dagegen die geringste Abmessung der Späne in der Axenrichtung des Fräsers, d. i. die Breite b, selten kleiner als 1 mm. Es verschwindet des- halb der Einfluss jener Breite im allgemeinen gegen den der letzteren Breite, und ist deshalb überflüssig, zwischen Stirnfräsern und gewöhnlichen Fräsern zu unterscheiden.
Bei manchen Formfräsern kann aber der Seitendruck eine Rolle spielen. Es sei A, Fig. 15, ein Fräser, welcher in dem Werkstück B eine Nuth in dem stumpfen Winkel 90° + γ erzeugt, und zwar bei der durch die Figur dargestellten gegenseitigen Lage der Fräseraxe zum Werkstück. Im vor- liegenden Beispiel ist die Breite b des vom cylindrischen Theil des Fräsers abgehobenen Spantheils geringer als die Breite b1, welche der kegelförmige Theil abhebt. Obgleich nun δ1 kleiner ist als δ, nämlich: δ1 = δ . sin γ, so kann doch δ1 × b1 grösser, oder doch gleich δ . b werden und deshalb das, δ1 × b1 zugehörige W2 der Beachtung werth sein. Das ist in jedem einzelnen Fall zu untersuchen.
Ueber die Widerstände des Schleifens sind mir nur die wenigen Ver- suche Hartig’s1) bekannt. Leider konnte die Leistung der Schleifsteine nicht festgestellt werden. Nach der Quelle sollen einige bemerkenswerthe Zahlen über die auftretenden Kräfte hier angegeben werden. W1 bezeichne den Schleifwiderstand, W2 die Kraft, mit welcher das Werkstück gegen die Schleiffläche gedrückt würde.
Bei einem grobkörnigen Sandstein wurde gefunden:
[Tabelle]
Dagegen bei einem feinkörnigen Sandstein:
[Tabelle]
C. Erhaltung der Werkzeuge.
Die Dauer stählerner Werkzeuge wird bedingt durch vorsichtige Aus- wahl des für sie zu verwendenden Rohstoffs und dem Zweck der Schneide angemessenes Härten des Stahles, worauf hier nicht näher eingegangen werden soll.
1) Versuche über Leistung und Arbeitsverbrauch d. Werkzeugmaschinen. Leipzig 1873. S. 184.
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[20/0034]
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
grösste Breite der sichelförmigen Trennungsfläche selten grösser als 0,05 mm,
dagegen die geringste Abmessung der Späne in der Axenrichtung des
Fräsers, d. i. die Breite b, selten kleiner als 1 mm. Es verschwindet des-
halb der Einfluss jener Breite im allgemeinen gegen den der letzteren
Breite, und ist deshalb überflüssig, zwischen Stirnfräsern und gewöhnlichen
Fräsern zu unterscheiden.
Bei manchen Formfräsern kann aber der Seitendruck eine Rolle spielen.
Es sei A, Fig. 15, ein Fräser, welcher in dem Werkstück B eine Nuth in
dem stumpfen Winkel 90° + γ erzeugt, und zwar bei der durch die Figur
dargestellten gegenseitigen Lage der Fräseraxe zum Werkstück. Im vor-
liegenden Beispiel ist die Breite b des vom cylindrischen Theil des Fräsers
abgehobenen Spantheils geringer als die Breite b1, welche der kegelförmige
Theil abhebt. Obgleich nun δ1 kleiner ist als δ, nämlich:
δ1 = δ . sin γ,
so kann doch δ1 × b1 grösser, oder doch gleich δ . b werden und deshalb
das, δ1 × b1 zugehörige W2 der Beachtung werth sein. Das ist in jedem
einzelnen Fall zu untersuchen.
Ueber die Widerstände des Schleifens sind mir nur die wenigen Ver-
suche Hartig’s 1) bekannt. Leider konnte die Leistung der Schleifsteine
nicht festgestellt werden. Nach der Quelle sollen einige bemerkenswerthe
Zahlen über die auftretenden Kräfte hier angegeben werden. W1 bezeichne
den Schleifwiderstand, W2 die Kraft, mit welcher das Werkstück gegen die
Schleiffläche gedrückt würde.
Bei einem grobkörnigen Sandstein wurde gefunden:
Dagegen bei einem feinkörnigen Sandstein:
C. Erhaltung der Werkzeuge.
Die Dauer stählerner Werkzeuge wird bedingt durch vorsichtige Aus-
wahl des für sie zu verwendenden Rohstoffs und dem Zweck der Schneide
angemessenes Härten des Stahles, worauf hier nicht näher eingegangen
werden soll.
1) Versuche über Leistung und Arbeitsverbrauch d. Werkzeugmaschinen. Leipzig
1873. S. 184.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/34>, abgerufen am 21.11.2024.
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