findet sich ein einstellbarer Anschlag in Gestalt einer Stange o. Diese stösst, wenn der Fräser an seinem oberen Wegesende angekommen ist, gegen den Hebel p und rückt damit den Schalt- antrieb selbstthätig aus. Wegen der Verschiebbarkeit der Fräserspindel ist einerseits die Riemenrolle r des Decken- vorgeleges sehr lang, anderseits eine Spannrolleneinrichtung q eingeschaltet, die Fig. 663 erkennen lässt.
Theils wegen des Umstandes, dass liegende lange Bohrstangen durch ihr eigenes Gewicht eine gewisse Durch- biegung erfahren, theils auch, weil grössere Dampfcylinder liegend sich etwas durchbiegen, also, wenn stehend verwendet, nicht ganz rund sind, zieht man zuweilen die lothrechte Lage der Bohrstange der wagerechten vor. Fig. 665 stellt eine solche stehende Ausbohr- maschine ihrem Wesen nach dar. Es ist auf der gleichzeitig zum Befestigen der Werkstücke eingerichteten Grund- platte a ein kräftiger Bock errichtet, dessen oberer Querbalken das Halslager der Bohrspindel b enthält; der untere Zapfen der Bohr- spindel steckt in einem in a angebrachten Spurlager. Ueber dem Bock befindet sich der Antrieb, sowohl der Bohrspindel, als auch der Schaltschraube. Ausser der Grundplatte dienen auch die Seitenständer der Stützung des zu bearbei- tenden Werkstücks. Der -- hier weggelassene -- Bohrkopf wird in gewöhn- licher Weise auf die Bohr- spindel gesteckt; er ist zu- weilen, behufs bequemen Auswechselns zweitheilig. Der Schwärmer c wird aus gleichem Grunde immer
[Abbildung]
Fig. 665.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
[Abbildung]
Fig. 664.
findet sich ein einstellbarer Anschlag in Gestalt einer Stange o. Diese stösst, wenn der Fräser an seinem oberen Wegesende angekommen ist, gegen den Hebel p und rückt damit den Schalt- antrieb selbstthätig aus. Wegen der Verschiebbarkeit der Fräserspindel ist einerseits die Riemenrolle r des Decken- vorgeleges sehr lang, anderseits eine Spannrolleneinrichtung q eingeschaltet, die Fig. 663 erkennen lässt.
Theils wegen des Umstandes, dass liegende lange Bohrstangen durch ihr eigenes Gewicht eine gewisse Durch- biegung erfahren, theils auch, weil grössere Dampfcylinder liegend sich etwas durchbiegen, also, wenn stehend verwendet, nicht ganz rund sind, zieht man zuweilen die lothrechte Lage der Bohrstange der wagerechten vor. Fig. 665 stellt eine solche stehende Ausbohr- maschine ihrem Wesen nach dar. Es ist auf der gleichzeitig zum Befestigen der Werkstücke eingerichteten Grund- platte a ein kräftiger Bock errichtet, dessen oberer Querbalken das Halslager der Bohrspindel b enthält; der untere Zapfen der Bohr- spindel steckt in einem in a angebrachten Spurlager. Ueber dem Bock befindet sich der Antrieb, sowohl der Bohrspindel, als auch der Schaltschraube. Ausser der Grundplatte dienen auch die Seitenständer der Stützung des zu bearbei- tenden Werkstücks. Der — hier weggelassene — Bohrkopf wird in gewöhn- licher Weise auf die Bohr- spindel gesteckt; er ist zu- weilen, behufs bequemen Auswechselns zweitheilig. Der Schwärmer c wird aus gleichem Grunde immer
[Abbildung]
Fig. 665.
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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
[Abbildung Fig. 664.]
findet sich ein einstellbarer Anschlag
in Gestalt einer Stange o. Diese stösst,
wenn der Fräser an seinem oberen
Wegesende angekommen ist, gegen den
Hebel p und rückt damit den Schalt-
antrieb selbstthätig aus. Wegen der
Verschiebbarkeit der Fräserspindel ist
einerseits die Riemenrolle r des Decken-
vorgeleges sehr lang, anderseits eine
Spannrolleneinrichtung q eingeschaltet,
die Fig. 663 erkennen lässt.
Theils wegen des Umstandes, dass
liegende lange Bohrstangen durch ihr
eigenes Gewicht eine gewisse Durch-
biegung erfahren, theils auch, weil
grössere Dampfcylinder liegend sich
etwas durchbiegen, also, wenn stehend
verwendet, nicht ganz rund sind, zieht
man zuweilen die lothrechte Lage der
Bohrstange der wagerechten vor. Fig. 665
stellt eine solche stehende Ausbohr-
maschine ihrem Wesen nach dar. Es
ist auf der gleichzeitig zum Befestigen
der Werkstücke eingerichteten Grund-
platte a ein kräftiger Bock errichtet,
dessen oberer Querbalken das Halslager
der Bohrspindel b enthält;
der untere Zapfen der Bohr-
spindel steckt in einem in
a angebrachten Spurlager.
Ueber dem Bock befindet
sich der Antrieb, sowohl
der Bohrspindel, als auch
der Schaltschraube. Ausser
der Grundplatte dienen
auch die Seitenständer der
Stützung des zu bearbei-
tenden Werkstücks. Der
— hier weggelassene —
Bohrkopf wird in gewöhn-
licher Weise auf die Bohr-
spindel gesteckt; er ist zu-
weilen, behufs bequemen
Auswechselns zweitheilig.
Der Schwärmer c wird aus
gleichem Grunde immer
[Abbildung Fig. 665.]
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/356>, abgerufen am 22.11.2024.
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