Schwärmer anbrächte, wobei letzterer die ebene Endfläche zu bearbeiten hätte.
e. Bohrmaschinen zum Ebnen von Flächen. Ebenso wie bei den erörterten Ankörnmaschinen die Umgebung der kegelförmigen Vertiefung geebnet wird, lassen sich auch andere Flächen ebnen. Man verwendet dieses Verfahren wohl -- unter Benutzung sehr starker Lochbohrmaschinen -- zum Glätten von Blindflanschen, zum Ebnen der Endflächen von Muttern, überhaupt aber nur zum Bearbeiten solcher Flächen, welche gegenüber der Bohrermitte hohl sind, weil die unmittelbare Umgebung der Bohrermitte zum Spanabheben wenig taugt. Es werden Bohrer grosser Breite benutzt, welche dem Centrumsbohrer gleichen, aber ohne Spitze sind, oder grad- linige in Bohrstangen oder Bohrköpfen befestigte Schneiden.
[Abbildung]
Fig. 768.
Fig. 768 und 769 stellen eine von Ernst Schiess gebaute derartige Maschine dar, die zum Ebnen von Schienenenden bestimmt ist.
Es wird die zu bearbeitende Schiene auf eine Beilage gelegt und unter Vermittlung einer zweiten Beilage durch den um den Bolzen b schwenkbaren Hebel a festgehalten; die Mutter c dient zum Niederdrücken des Hebels b. Löst man diese Mutter ein wenig, so kann man sie nebst ihrer Schraube nach aussen schwenken, und ein an a befestigtes Gegen- gewicht hebt den Hebel a empor, so dass das Fortnehmen des Werkstückes -- und ebenso sein Ersatz durch ein anderes -- nur wenig Zeit erfordert.
d bezeichnet den Bohrkopf, seine Stange steckt verschiebbar in der langen Nabe des Wurmrades e und wird durch eine Schraube verschoben, welche das Rad f bethätigt. Die an beiden Seiten vorspringenden Naben des Wurmrades e sind als Zapfen im Maschinengestell gelagert, und der antreibende Wurm liegt in einem Becken des letzteren. Die Antriebs- riemenrollen g drehen sich minutlich 240 mal; sie haben 520 mm Durchmesser bei 300 mm Breite. Durch ein Stirnradpaar wird die Kurbelscheibe h ge-
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 26
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Schwärmer anbrächte, wobei letzterer die ebene Endfläche zu bearbeiten hätte.
e. Bohrmaschinen zum Ebnen von Flächen. Ebenso wie bei den erörterten Ankörnmaschinen die Umgebung der kegelförmigen Vertiefung geebnet wird, lassen sich auch andere Flächen ebnen. Man verwendet dieses Verfahren wohl — unter Benutzung sehr starker Lochbohrmaschinen — zum Glätten von Blindflanschen, zum Ebnen der Endflächen von Muttern, überhaupt aber nur zum Bearbeiten solcher Flächen, welche gegenüber der Bohrermitte hohl sind, weil die unmittelbare Umgebung der Bohrermitte zum Spanabheben wenig taugt. Es werden Bohrer grosser Breite benutzt, welche dem Centrumsbohrer gleichen, aber ohne Spitze sind, oder grad- linige in Bohrstangen oder Bohrköpfen befestigte Schneiden.
[Abbildung]
Fig. 768.
Fig. 768 und 769 stellen eine von Ernst Schiess gebaute derartige Maschine dar, die zum Ebnen von Schienenenden bestimmt ist.
Es wird die zu bearbeitende Schiene auf eine Beilage gelegt und unter Vermittlung einer zweiten Beilage durch den um den Bolzen b schwenkbaren Hebel a festgehalten; die Mutter c dient zum Niederdrücken des Hebels b. Löst man diese Mutter ein wenig, so kann man sie nebst ihrer Schraube nach aussen schwenken, und ein an a befestigtes Gegen- gewicht hebt den Hebel a empor, so dass das Fortnehmen des Werkstückes — und ebenso sein Ersatz durch ein anderes — nur wenig Zeit erfordert.
d bezeichnet den Bohrkopf, seine Stange steckt verschiebbar in der langen Nabe des Wurmrades e und wird durch eine Schraube verschoben, welche das Rad f bethätigt. Die an beiden Seiten vorspringenden Naben des Wurmrades e sind als Zapfen im Maschinengestell gelagert, und der antreibende Wurm liegt in einem Becken des letzteren. Die Antriebs- riemenrollen g drehen sich minutlich 240 mal; sie haben 520 mm Durchmesser bei 300 mm Breite. Durch ein Stirnradpaar wird die Kurbelscheibe h ge-
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 26
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[401/0415]
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Schwärmer anbrächte, wobei letzterer die ebene Endfläche zu bearbeiten
hätte.
e. Bohrmaschinen zum Ebnen von Flächen. Ebenso wie bei den
erörterten Ankörnmaschinen die Umgebung der kegelförmigen Vertiefung
geebnet wird, lassen sich auch andere Flächen ebnen. Man verwendet
dieses Verfahren wohl — unter Benutzung sehr starker Lochbohrmaschinen —
zum Glätten von Blindflanschen, zum Ebnen der Endflächen von Muttern,
überhaupt aber nur zum Bearbeiten solcher Flächen, welche gegenüber der
Bohrermitte hohl sind, weil die unmittelbare Umgebung der Bohrermitte
zum Spanabheben wenig taugt. Es werden Bohrer grosser Breite benutzt,
welche dem Centrumsbohrer gleichen, aber ohne Spitze sind, oder grad-
linige in Bohrstangen oder Bohrköpfen befestigte Schneiden.
[Abbildung Fig. 768. ]
Fig. 768 und 769 stellen eine von Ernst Schiess gebaute derartige
Maschine dar, die zum Ebnen von Schienenenden bestimmt ist.
Es wird die zu bearbeitende Schiene auf eine Beilage gelegt und
unter Vermittlung einer zweiten Beilage durch den um den Bolzen b
schwenkbaren Hebel a festgehalten; die Mutter c dient zum Niederdrücken
des Hebels b. Löst man diese Mutter ein wenig, so kann man sie nebst
ihrer Schraube nach aussen schwenken, und ein an a befestigtes Gegen-
gewicht hebt den Hebel a empor, so dass das Fortnehmen des Werkstückes —
und ebenso sein Ersatz durch ein anderes — nur wenig Zeit erfordert.
d bezeichnet den Bohrkopf, seine Stange steckt verschiebbar in der
langen Nabe des Wurmrades e und wird durch eine Schraube verschoben,
welche das Rad f bethätigt. Die an beiden Seiten vorspringenden Naben
des Wurmrades e sind als Zapfen im Maschinengestell gelagert, und der
antreibende Wurm liegt in einem Becken des letzteren. Die Antriebs-
riemenrollen g drehen sich minutlich 240 mal; sie haben 520 mm Durchmesser
bei 300 mm Breite. Durch ein Stirnradpaar wird die Kurbelscheibe h ge-
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/415>, abgerufen am 22.11.2024.
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