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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
spiraliger Leisten r in Kerben der Backen k und bewirkt hierdurch, wie
in den vorigen Beispielen, die Verschiebung der letzteren, sobald er sich
gegensätzlich zu a dreht. Auf c können die Bremshebel f gelegt werden,
wodurch dieser Ring gegen die Drehung der Spindel zurückgehalten wird,
also die Backen k von aussen nach innen geschoben werden. Auf der
Spindel a steckt um sie drehbar ein zweiter Ring d; er ist mit einer Ver-
zahnung x versehen, welche in drei an der Spindel a gelagerte Rädchen
[Abbildung] Fig. 777.
z greift, und diese stehen ander-
seits mit der Verzahnung y am
Ring c im Eingriff. Bremst man
demnach d, während die zu c ge-
hörige Bremse offen ist, so eilt c
in der Drehrichtung der Spindel
vor und die Leisten r ziehen die
Backen k nach aussen.

Um das Verschieben der Backen
nach innen genau begrenzen zu
können, steckt in einer bogen-
förmigen Aufspann-Nuth des Spin-
delkopfes ein Bolzen u, der mit
seiner Spitze in einen bogenförmigen
an c ausgebildeten Schlitz greift
und die Drehung von c hemmt,
wenn er gegen das Ende des
Schlitzes stösst. Bei o befindet
sich eine Eintheilung und ein
Merkstrich, um das Einstellen von
u rasch ausführen zu können.

Die beiden Bremsen e und f werden durch die Zugstangen g und h
von i aus in Thätigkeit gesetzt bezw. gelöst. i steckt fest auf der Welle l,
und diese trägt an ihrem freien Ende eine gerade Schleife m, in welcher

[Abbildung] Fig. 778.
das Gewicht Q als "Umfaller" (S. 199) rollt.
Auf der mit m verbolzten Stange n stecken
Stellringe, gegen welche der das Werkstück
tragende Schlitten in seinen Endlagen stösst
und dadurch die Umsteuerung der Bremsen
herbeiführt.

Bei einer Reihe von Maschinen werden
die Backen durch keilartig wirkende Flächen
verschoben.1) Als Beispiel möge der von
Brass in Nürnberg2) angegebene hier beschrie-
ben werden. In den Kopf der Spindel a,
Fig. 778, sind drei Nuthen für die Aufnahme
der Backen b geschnitten; c deckt die Nuthen
ab. Auf dem Spindelkopf ist der Ring d mit Hilfe einer an einem Hebel
ausgebildeten Gabel e verschiebbar; er wird aber durch feste Leisten ge-
zwungen, an den Drehungen der Spindel a sich zu beteiligen. An d sitzt ein

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 639, mit Abb.; 1893, S. 473, mit
Abb. American Mach., 18. Febr. 1897, mit Abb.
2) D. R.-P. No. 66054.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
spiraliger Leisten r in Kerben der Backen k und bewirkt hierdurch, wie
in den vorigen Beispielen, die Verschiebung der letzteren, sobald er sich
gegensätzlich zu a dreht. Auf c können die Bremshebel f gelegt werden,
wodurch dieser Ring gegen die Drehung der Spindel zurückgehalten wird,
also die Backen k von aussen nach innen geschoben werden. Auf der
Spindel a steckt um sie drehbar ein zweiter Ring d; er ist mit einer Ver-
zahnung x versehen, welche in drei an der Spindel a gelagerte Rädchen
[Abbildung] Fig. 777.
z greift, und diese stehen ander-
seits mit der Verzahnung y am
Ring c im Eingriff. Bremst man
demnach d, während die zu c ge-
hörige Bremse offen ist, so eilt c
in der Drehrichtung der Spindel
vor und die Leisten r ziehen die
Backen k nach aussen.

Um das Verschieben der Backen
nach innen genau begrenzen zu
können, steckt in einer bogen-
förmigen Aufspann-Nuth des Spin-
delkopfes ein Bolzen u, der mit
seiner Spitze in einen bogenförmigen
an c ausgebildeten Schlitz greift
und die Drehung von c hemmt,
wenn er gegen das Ende des
Schlitzes stösst. Bei o befindet
sich eine Eintheilung und ein
Merkstrich, um das Einstellen von
u rasch ausführen zu können.

Die beiden Bremsen e und f werden durch die Zugstangen g und h
von i aus in Thätigkeit gesetzt bezw. gelöst. i steckt fest auf der Welle l,
und diese trägt an ihrem freien Ende eine gerade Schleife m, in welcher

[Abbildung] Fig. 778.
das Gewicht Q als „Umfaller“ (S. 199) rollt.
Auf der mit m verbolzten Stange n stecken
Stellringe, gegen welche der das Werkstück
tragende Schlitten in seinen Endlagen stösst
und dadurch die Umsteuerung der Bremsen
herbeiführt.

Bei einer Reihe von Maschinen werden
die Backen durch keilartig wirkende Flächen
verschoben.1) Als Beispiel möge der von
Brass in Nürnberg2) angegebene hier beschrie-
ben werden. In den Kopf der Spindel a,
Fig. 778, sind drei Nuthen für die Aufnahme
der Backen b geschnitten; c deckt die Nuthen
ab. Auf dem Spindelkopf ist der Ring d mit Hilfe einer an einem Hebel
ausgebildeten Gabel e verschiebbar; er wird aber durch feste Leisten ge-
zwungen, an den Drehungen der Spindel a sich zu beteiligen. An d sitzt ein

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 639, mit Abb.; 1893, S. 473, mit
Abb. American Mach., 18. Febr. 1897, mit Abb.
2) D. R.-P. No. 66054.
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[410/0424] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. spiraliger Leisten r in Kerben der Backen k und bewirkt hierdurch, wie in den vorigen Beispielen, die Verschiebung der letzteren, sobald er sich gegensätzlich zu a dreht. Auf c können die Bremshebel f gelegt werden, wodurch dieser Ring gegen die Drehung der Spindel zurückgehalten wird, also die Backen k von aussen nach innen geschoben werden. Auf der Spindel a steckt um sie drehbar ein zweiter Ring d; er ist mit einer Ver- zahnung x versehen, welche in drei an der Spindel a gelagerte Rädchen [Abbildung Fig. 777.] z greift, und diese stehen ander- seits mit der Verzahnung y am Ring c im Eingriff. Bremst man demnach d, während die zu c ge- hörige Bremse offen ist, so eilt c in der Drehrichtung der Spindel vor und die Leisten r ziehen die Backen k nach aussen. Um das Verschieben der Backen nach innen genau begrenzen zu können, steckt in einer bogen- förmigen Aufspann-Nuth des Spin- delkopfes ein Bolzen u, der mit seiner Spitze in einen bogenförmigen an c ausgebildeten Schlitz greift und die Drehung von c hemmt, wenn er gegen das Ende des Schlitzes stösst. Bei o befindet sich eine Eintheilung und ein Merkstrich, um das Einstellen von u rasch ausführen zu können. Die beiden Bremsen e und f werden durch die Zugstangen g und h von i aus in Thätigkeit gesetzt bezw. gelöst. i steckt fest auf der Welle l, und diese trägt an ihrem freien Ende eine gerade Schleife m, in welcher [Abbildung Fig. 778.] das Gewicht Q als „Umfaller“ (S. 199) rollt. Auf der mit m verbolzten Stange n stecken Stellringe, gegen welche der das Werkstück tragende Schlitten in seinen Endlagen stösst und dadurch die Umsteuerung der Bremsen herbeiführt. Bei einer Reihe von Maschinen werden die Backen durch keilartig wirkende Flächen verschoben. 1) Als Beispiel möge der von Brass in Nürnberg 2) angegebene hier beschrie- ben werden. In den Kopf der Spindel a, Fig. 778, sind drei Nuthen für die Aufnahme der Backen b geschnitten; c deckt die Nuthen ab. Auf dem Spindelkopf ist der Ring d mit Hilfe einer an einem Hebel ausgebildeten Gabel e verschiebbar; er wird aber durch feste Leisten ge- zwungen, an den Drehungen der Spindel a sich zu beteiligen. An d sitzt ein 1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 639, mit Abb.; 1893, S. 473, mit Abb. American Mach., 18. Febr. 1897, mit Abb. 2) D. R.-P. No. 66054.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/424>, abgerufen am 22.11.2024.