Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. lang sein, dass er den ganzen Raum zwischen zwei Durchdringungsebenen e eausfüllt, also keine Erhöhung zwischen den Durchdringungslinien zurücklässt. Die linke Seite der Fig. 38 stellt das Schruppen, das Hinwegräumen [Abbildung]
Fig. 38. genau gerade geschliffen und mit Sorgfalt so eingespannt, dass sie mit k2 l2zusammenfällt. Das gelingt nicht vollständig, weshalb die Fläche ein ge- streiftes Aussehen bekommt, welches man dadurch zu mildern sucht, dass man die Schneide länger macht als D, so dass sie gleichzeitig über zwei Durchdringungslinien hinweg greift. b. Die Durchdringungslinien sind gleichlaufend zu einander, aber der [Abbildung]
Fig. 39. [Abbildung]
Fig. 40. gegenüber zu bringen, dass die Schneidenrichtung die Fläche berührt, wennder Schaltweg kreisbogenförmig ist, Fig. 39 und 40. Man lässt entweder den Stichel, ohne im übrigen dessen Lage zu ändern, geradlinig hin- und herschieben, während sich das Werkstück um seine zu dieser Bewegungs- richtung gleichlaufende Axe O ruckweise dreht, oder lässt das Werkstück ruhen, während die Führung des Stichels um die Axe O nach jedem Schnitt um eine Spanbreite weiter rückt. Man nennt das Verfahren Rund- hobeln; es kann bei der Stossmaschine, Fig. 41 u. 42, ohne weiteres angewendet werden. Man befestigt das Werkstück W so auf dem Tisch T, dass die vorhin genannte Axe O mit der lothrechten Drehaxe des Tisches T genau zusammenfällt, nähert W, mittels der sich unter T befindlichen Schlitten dem Stichel s gemäss dem geforderten Krümmungshalbmesser des Werk- stückes, indem gleichzeitig darauf geachtet wird, dass die Stichelschneide winkelrecht zu dem Halbmesser liegt, und lässt nunmehr den Tisch T ruck- weise nach jedem, vom Stichel vollzogenen Schnitt sich so viel um seine 3*
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. lang sein, dass er den ganzen Raum zwischen zwei Durchdringungsebenen e eausfüllt, also keine Erhöhung zwischen den Durchdringungslinien zurücklässt. Die linke Seite der Fig. 38 stellt das Schruppen, das Hinwegräumen [Abbildung]
Fig. 38. genau gerade geschliffen und mit Sorgfalt so eingespannt, dass sie mit k2 l2zusammenfällt. Das gelingt nicht vollständig, weshalb die Fläche ein ge- streiftes Aussehen bekommt, welches man dadurch zu mildern sucht, dass man die Schneide länger macht als Δ, so dass sie gleichzeitig über zwei Durchdringungslinien hinweg greift. β. Die Durchdringungslinien sind gleichlaufend zu einander, aber der [Abbildung]
Fig. 39. [Abbildung]
Fig. 40. gegenüber zu bringen, dass die Schneidenrichtung die Fläche berührt, wennder Schaltweg kreisbogenförmig ist, Fig. 39 und 40. Man lässt entweder den Stichel, ohne im übrigen dessen Lage zu ändern, geradlinig hin- und herschieben, während sich das Werkstück um seine zu dieser Bewegungs- richtung gleichlaufende Axe O ruckweise dreht, oder lässt das Werkstück ruhen, während die Führung des Stichels um die Axe O nach jedem Schnitt um eine Spanbreite weiter rückt. Man nennt das Verfahren Rund- hobeln; es kann bei der Stossmaschine, Fig. 41 u. 42, ohne weiteres angewendet werden. Man befestigt das Werkstück W so auf dem Tisch T, dass die vorhin genannte Axe O mit der lothrechten Drehaxe des Tisches T genau zusammenfällt, nähert W, mittels der sich unter T befindlichen Schlitten dem Stichel s gemäss dem geforderten Krümmungshalbmesser des Werk- stückes, indem gleichzeitig darauf geachtet wird, dass die Stichelschneide winkelrecht zu dem Halbmesser liegt, und lässt nunmehr den Tisch T ruck- weise nach jedem, vom Stichel vollzogenen Schnitt sich so viel um seine 3*
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
lang sein, dass er den ganzen Raum zwischen zwei Durchdringungsebenen e e
ausfüllt, also keine Erhöhung zwischen den Durchdringungslinien zurücklässt.
Die linke Seite der Fig. 38 stellt das Schruppen, das Hinwegräumen
des grössten Theils der zu beseitigenden Schicht dar. Die Bildfläche liegt
winkelrecht zum Hauptweg des Stichels s1; letzterer rückt nach jedem
Schnitt um den Betrag Δ
längs des Schaltwegs fort.
Da dem Schruppen das
Schlichten folgt, so legt
man wenig Werth auf die
Glätte der entstehenden
Fläche k1 l1. Dagegen wird
die, in die Richtung k2 l2
fallende Schneide des
Schlichtstahles s2 möglichst
[Abbildung Fig. 38.]
genau gerade geschliffen und mit Sorgfalt so eingespannt, dass sie mit k2 l2
zusammenfällt. Das gelingt nicht vollständig, weshalb die Fläche ein ge-
streiftes Aussehen bekommt, welches man dadurch zu mildern sucht, dass
man die Schneide länger macht als Δ, so dass sie gleichzeitig über zwei
Durchdringungslinien hinweg greift.
β. Die Durchdringungslinien sind gleichlaufend zu einander, aber der
Schaltweg ist krummlinig, d. h. die entstehende Fläche gehört einem Prisma
an. Es gelingt leicht, den Stichel in eine solche Lage dem Werkstück
[Abbildung Fig. 39.]
[Abbildung Fig. 40.]
gegenüber zu bringen, dass die Schneidenrichtung die Fläche berührt, wenn
der Schaltweg kreisbogenförmig ist, Fig. 39 und 40. Man lässt entweder
den Stichel, ohne im übrigen dessen Lage zu ändern, geradlinig hin- und
herschieben, während sich das Werkstück um seine zu dieser Bewegungs-
richtung gleichlaufende Axe O ruckweise dreht, oder lässt das Werkstück
ruhen, während die Führung des Stichels um die Axe O nach jedem
Schnitt um eine Spanbreite weiter rückt. Man nennt das Verfahren Rund-
hobeln; es kann bei der Stossmaschine, Fig. 41 u. 42, ohne weiteres angewendet
werden. Man befestigt das Werkstück W so auf dem Tisch T, dass die
vorhin genannte Axe O mit der lothrechten Drehaxe des Tisches T genau
zusammenfällt, nähert W, mittels der sich unter T befindlichen Schlitten
dem Stichel s gemäss dem geforderten Krümmungshalbmesser des Werk-
stückes, indem gleichzeitig darauf geachtet wird, dass die Stichelschneide
winkelrecht zu dem Halbmesser liegt, und lässt nunmehr den Tisch T ruck-
weise nach jedem, vom Stichel vollzogenen Schnitt sich so viel um seine
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