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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Er ist jedoch dem wechselnden Widerstande schwer anzupassen, so dass
meistens mit erheblichem Kraftüberfluss gearbeitet werden muss. Dieser
Umstand wird bei den Schmiedemaschinen ausführlich erörtert werden.

Von besonderer Wichtigkeit sind:
Die Ausrückvorrichtungen.

Nach jedem Schnitt ist das Werkstück in eine neue Lage zu bringen
oder durch ein anderes zu ersetzen. Hierzu gehört Zeit. Diese kann da-
durch gewonnen werden, dass man dem Werkzeug eine geringe Geschwindig-
keit giebt, auch den Stempel einen erheblich grösseren Weg zurücklegen

[Abbildung] Fig. 947.
lässt, als eigentlich nöthig ist. Die mittlere Geschwindigkeit der Werk-
zeuge beträgt aus diesem Grunde selbst bei grösseren Maschinen oft nur
10 mm in der Sekunde.

[Abbildung] Fig. 948.

Für Scheeren ist das Fortrücken des
Werkstücks nach jedem Schnitt rasch auszu-
führen, da es in gerader Linie stattfindet;
und wenn ein neues Werkstück vorgelegt
werden soll, so kann inzwischen das be-
wegliche Scheerblatt einige nutzlose, aber
auch unschädliche Spiele machen, bis das
Werkstück in die richtige, zum gerad-
linigen Vorschieben geeignete Lage ge-
bracht ist.

Anders verhält es sich mit dem Durch-
schnitt, indem die Stelle, an welcher das
Loch erzeugt werden soll, genau unter den
Stempel gelegt werden muss. Für manche
Zwecke eignet sich selbstthätige Verschiebung
des Werkstücks, nachdem ein Loch erzeugt, oder eine Gruppe von Löchern
geschnitten ist. Es ist das Blech auf einem Tisch befestigt, der durch
Schaltwerke fortgerückt wird. In diesem Falle ist mit Sicherheit darauf
zu rechnen, dass das Blech seine neue Lage erhält, bevor der neue Angriff
seitens der Werkzeuge stattfindet. Bei den Durchschnitten dagegen, welche

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Er ist jedoch dem wechselnden Widerstande schwer anzupassen, so dass
meistens mit erheblichem Kraftüberfluss gearbeitet werden muss. Dieser
Umstand wird bei den Schmiedemaschinen ausführlich erörtert werden.

Von besonderer Wichtigkeit sind:
Die Ausrückvorrichtungen.

Nach jedem Schnitt ist das Werkstück in eine neue Lage zu bringen
oder durch ein anderes zu ersetzen. Hierzu gehört Zeit. Diese kann da-
durch gewonnen werden, dass man dem Werkzeug eine geringe Geschwindig-
keit giebt, auch den Stempel einen erheblich grösseren Weg zurücklegen

[Abbildung] Fig. 947.
lässt, als eigentlich nöthig ist. Die mittlere Geschwindigkeit der Werk-
zeuge beträgt aus diesem Grunde selbst bei grösseren Maschinen oft nur
10 mm in der Sekunde.

[Abbildung] Fig. 948.

Für Scheeren ist das Fortrücken des
Werkstücks nach jedem Schnitt rasch auszu-
führen, da es in gerader Linie stattfindet;
und wenn ein neues Werkstück vorgelegt
werden soll, so kann inzwischen das be-
wegliche Scheerblatt einige nutzlose, aber
auch unschädliche Spiele machen, bis das
Werkstück in die richtige, zum gerad-
linigen Vorschieben geeignete Lage ge-
bracht ist.

Anders verhält es sich mit dem Durch-
schnitt, indem die Stelle, an welcher das
Loch erzeugt werden soll, genau unter den
Stempel gelegt werden muss. Für manche
Zwecke eignet sich selbstthätige Verschiebung
des Werkstücks, nachdem ein Loch erzeugt, oder eine Gruppe von Löchern
geschnitten ist. Es ist das Blech auf einem Tisch befestigt, der durch
Schaltwerke fortgerückt wird. In diesem Falle ist mit Sicherheit darauf
zu rechnen, dass das Blech seine neue Lage erhält, bevor der neue Angriff
seitens der Werkzeuge stattfindet. Bei den Durchschnitten dagegen, welche

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[510/0524] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Er ist jedoch dem wechselnden Widerstande schwer anzupassen, so dass meistens mit erheblichem Kraftüberfluss gearbeitet werden muss. Dieser Umstand wird bei den Schmiedemaschinen ausführlich erörtert werden. Von besonderer Wichtigkeit sind: Die Ausrückvorrichtungen. Nach jedem Schnitt ist das Werkstück in eine neue Lage zu bringen oder durch ein anderes zu ersetzen. Hierzu gehört Zeit. Diese kann da- durch gewonnen werden, dass man dem Werkzeug eine geringe Geschwindig- keit giebt, auch den Stempel einen erheblich grösseren Weg zurücklegen [Abbildung Fig. 947.] lässt, als eigentlich nöthig ist. Die mittlere Geschwindigkeit der Werk- zeuge beträgt aus diesem Grunde selbst bei grösseren Maschinen oft nur 10 mm in der Sekunde. [Abbildung Fig. 948. ] Für Scheeren ist das Fortrücken des Werkstücks nach jedem Schnitt rasch auszu- führen, da es in gerader Linie stattfindet; und wenn ein neues Werkstück vorgelegt werden soll, so kann inzwischen das be- wegliche Scheerblatt einige nutzlose, aber auch unschädliche Spiele machen, bis das Werkstück in die richtige, zum gerad- linigen Vorschieben geeignete Lage ge- bracht ist. Anders verhält es sich mit dem Durch- schnitt, indem die Stelle, an welcher das Loch erzeugt werden soll, genau unter den Stempel gelegt werden muss. Für manche Zwecke eignet sich selbstthätige Verschiebung des Werkstücks, nachdem ein Loch erzeugt, oder eine Gruppe von Löchern geschnitten ist. Es ist das Blech auf einem Tisch befestigt, der durch Schaltwerke fortgerückt wird. In diesem Falle ist mit Sicherheit darauf zu rechnen, dass das Blech seine neue Lage erhält, bevor der neue Angriff seitens der Werkzeuge stattfindet. Bei den Durchschnitten dagegen, welche

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/524>, abgerufen am 22.11.2024.