ist. Mit Hilfe des letzteren kann man g so drehen, dass f den Rahmen e nicht mehr stützt. Es ragt f dann in eine Oeffnung des Maschinengestells, kann hier sich auf eine Leiste legen und dadurch das eigenmächtige Nieder- sinken des Schlittens oder Rahmens a verhindern. Man zieht aber oft vor, auch bei dieser Ausrückvorrichtung das Schlittengewicht durch ein Gegen- gewicht ausgleichen zu lassen; der Bolzen h ist für den Anschluss des Gegengewichts bestimmt.
Beliebt ist die durch Fig. 950 dargestellte Einrichtung. Hier wird der, von der Lenkstange l ausgeübte Druck durch das Klötzchen b auf den Schlitten übertragen. An dem Schlitten a ist ein Häuschen c befestigt,
[Abbildung]
Fig. 950.
[Abbildung]
Fig. 951.
welches b eine solche Führung bietet, dass man dieses Klötzchen hervor- ziehen kann; ein an b ausgebildeter Lappen erleichtert das Anfassen, und ein Schräubchen d, dessen Spitze in eine Nuth von b greift, hindert zu weites Hervorziehen des Klötzchens. Der Schlitten a ist mit einem Gegengewicht versehen. Wenn unbequem ist, das Klötzchen b unmittelbar durch die Hand zu verschieben, so bringt man eine Querwelle mit Hebeln an, von denen der eine an b greift, während der andere, seitlich von der Maschine belegene mittels der Hand bethätigt wird.
Wenn -- nach Fig. 911 und 912, S. 495 -- zwei Lenkstangen gemein- sam auf den Schlitten wirken, so müssen die beiden zugehörigen Klötzchen gleichzeitig zurückgezogen und ebenso gleichzeitig eingeschoben werden. Das erreicht man mit Hilfe der vorhin angegebenen Querwelle, indem sie beiden Klötzchen angeschlos- sen wird. Bequem ist auch die durch Fig. 951 darge- stellte Ausführungsform. Hier ist jedes Klötzchen b mit einer Zahnstange z versehen, in welche ein auf der Quer- welle e festsitzendes Zahn- rädchen greift.
Sämmtliche bisher be- schriebenen, die Verbindung zwischen Kurbel und Schlitten unterbrechenden Ausrück- vorrichtungen leiden an dem
[Abbildung]
Fig. 952.
[Abbildung]
Fig. 953.
Fehler, dass sie nicht mehr zu bethätigen sind, nachdem die Werkzeuge an- gegriffen haben, indem die dann auftretenden Reibungswiderstände durch die Hand des Arbeiters nicht überwunden werden können.
Eine von Wedding in Berlin ausgeführte Vorrichtung1) vermeidet
1) Wiebe, Skizzenbuch 1869, Heft 65, Blatt 1.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 33
II. Theil. Scheeren und Durchschnitte.
ist. Mit Hilfe des letzteren kann man g so drehen, dass f den Rahmen e nicht mehr stützt. Es ragt f dann in eine Oeffnung des Maschinengestells, kann hier sich auf eine Leiste legen und dadurch das eigenmächtige Nieder- sinken des Schlittens oder Rahmens a verhindern. Man zieht aber oft vor, auch bei dieser Ausrückvorrichtung das Schlittengewicht durch ein Gegen- gewicht ausgleichen zu lassen; der Bolzen h ist für den Anschluss des Gegengewichts bestimmt.
Beliebt ist die durch Fig. 950 dargestellte Einrichtung. Hier wird der, von der Lenkstange l ausgeübte Druck durch das Klötzchen b auf den Schlitten übertragen. An dem Schlitten a ist ein Häuschen c befestigt,
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Fig. 950.
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Fig. 951.
welches b eine solche Führung bietet, dass man dieses Klötzchen hervor- ziehen kann; ein an b ausgebildeter Lappen erleichtert das Anfassen, und ein Schräubchen d, dessen Spitze in eine Nuth von b greift, hindert zu weites Hervorziehen des Klötzchens. Der Schlitten a ist mit einem Gegengewicht versehen. Wenn unbequem ist, das Klötzchen b unmittelbar durch die Hand zu verschieben, so bringt man eine Querwelle mit Hebeln an, von denen der eine an b greift, während der andere, seitlich von der Maschine belegene mittels der Hand bethätigt wird.
Wenn — nach Fig. 911 und 912, S. 495 — zwei Lenkstangen gemein- sam auf den Schlitten wirken, so müssen die beiden zugehörigen Klötzchen gleichzeitig zurückgezogen und ebenso gleichzeitig eingeschoben werden. Das erreicht man mit Hilfe der vorhin angegebenen Querwelle, indem sie beiden Klötzchen angeschlos- sen wird. Bequem ist auch die durch Fig. 951 darge- stellte Ausführungsform. Hier ist jedes Klötzchen b mit einer Zahnstange z versehen, in welche ein auf der Quer- welle e festsitzendes Zahn- rädchen greift.
Sämmtliche bisher be- schriebenen, die Verbindung zwischen Kurbel und Schlitten unterbrechenden Ausrück- vorrichtungen leiden an dem
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Fig. 952.
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Fig. 953.
Fehler, dass sie nicht mehr zu bethätigen sind, nachdem die Werkzeuge an- gegriffen haben, indem die dann auftretenden Reibungswiderstände durch die Hand des Arbeiters nicht überwunden werden können.
Eine von Wedding in Berlin ausgeführte Vorrichtung1) vermeidet
1) Wiebe, Skizzenbuch 1869, Heft 65, Blatt 1.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 33
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II. Theil. Scheeren und Durchschnitte.
ist. Mit Hilfe des letzteren kann man g so drehen, dass f den Rahmen e
nicht mehr stützt. Es ragt f dann in eine Oeffnung des Maschinengestells,
kann hier sich auf eine Leiste legen und dadurch das eigenmächtige Nieder-
sinken des Schlittens oder Rahmens a verhindern. Man zieht aber oft vor,
auch bei dieser Ausrückvorrichtung das Schlittengewicht durch ein Gegen-
gewicht ausgleichen zu lassen; der Bolzen h ist für den Anschluss des
Gegengewichts bestimmt.
Beliebt ist die durch Fig. 950 dargestellte Einrichtung. Hier wird der,
von der Lenkstange l ausgeübte Druck durch das Klötzchen b auf den
Schlitten übertragen. An dem Schlitten a ist ein Häuschen c befestigt,
[Abbildung Fig. 950.]
[Abbildung Fig. 951.]
welches b eine solche Führung bietet, dass man dieses Klötzchen hervor-
ziehen kann; ein an b ausgebildeter Lappen erleichtert das Anfassen, und
ein Schräubchen d, dessen Spitze in eine Nuth von b greift, hindert zu weites
Hervorziehen des Klötzchens. Der Schlitten a ist mit einem Gegengewicht
versehen. Wenn unbequem ist, das Klötzchen b unmittelbar durch die
Hand zu verschieben, so bringt man eine Querwelle mit Hebeln an, von
denen der eine an b greift, während der andere, seitlich von der Maschine
belegene mittels der Hand bethätigt wird.
Wenn — nach Fig. 911 und 912, S. 495 — zwei Lenkstangen gemein-
sam auf den Schlitten wirken, so müssen die beiden zugehörigen Klötzchen
gleichzeitig zurückgezogen und ebenso gleichzeitig eingeschoben werden.
Das erreicht man mit Hilfe der vorhin angegebenen Querwelle, indem sie
beiden Klötzchen angeschlos-
sen wird. Bequem ist auch
die durch Fig. 951 darge-
stellte Ausführungsform. Hier
ist jedes Klötzchen b mit
einer Zahnstange z versehen,
in welche ein auf der Quer-
welle e festsitzendes Zahn-
rädchen greift.
Sämmtliche bisher be-
schriebenen, die Verbindung
zwischen Kurbel und Schlitten
unterbrechenden Ausrück-
vorrichtungen leiden an dem
[Abbildung Fig. 952.]
[Abbildung Fig. 953.]
Fehler, dass sie nicht mehr zu bethätigen sind, nachdem die Werkzeuge an-
gegriffen haben, indem die dann auftretenden Reibungswiderstände durch
die Hand des Arbeiters nicht überwunden werden können.
Eine von Wedding in Berlin ausgeführte Vorrichtung 1) vermeidet
1) Wiebe, Skizzenbuch 1869, Heft 65, Blatt 1.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 33
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 513. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/527>, abgerufen am 16.07.2024.
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