Fig. 1046 dargestellte Schieberlagenfolge: dem Dampfeintritt sowohl als dem Dampfaustritt wird mehr Zeit gewährt.
Was nun die Regelung der Schlaggeschwindigkeit und Schlagstärke anbelangt, so stehen folgende Mittel zur Verfügung: 1. Die Aenderung des Dampfdruckes, 2. die Aenderung des vorhin erwähnten "todten Ganges", 3. die Aenderung der mittleren Schieberlage.
Es dient der ersteren Regelung ein Drosselschieber, ein entlasteter Hahn u. s. w. Die zweite besteht in dem Aendern der Schlitzlänge1) oder in der Aenderung der Kopfbreite des Hebels, welcher in den Schlitz der Schieberstange greift. Auch andere Wege führen zu demselben Ziel. Die dritte, wesentlichste Regelung wird durch Aendern der Höhenlage des Zapfens erreicht, um welchen der Hebel a, Fig. 1044, oder ein ihm gleich- werthiger schwingt.
[Abbildung]
Fig. 1047.
[Abbildung]
Fig. 1048.
[Abbildung]
Fig. 1049.
In Fig. 1047 sind a a die Ränder der Dampfkanäle, b b geben die Ver- schiebung der äussern, c c diejenige der innern Schieberränder an, während d d in gleicher Weise die Verschiebung des Bärs darstellt. Die lothrecht schraffirten Flächen stellen die Zunahme, bezw. Abnahme der Dampfein- strömungsquerschnitte, die wagerecht schraffirten dasselbe für die Aus- strömungsquerschnitte dar. Es ist der Einfachheit halber von dem "todten Gange" in der Schieberbewegung abgesehen, da er für die augenblickliche Erörterung nebensächlich ist. Verschiebt man nun die Mittellage des Schie- bers um ein wenig nach unten, so erhält man das Bild 1048, und bei dem Verstellen der Mittellage nach oben das Bild 1049. Man erkennt bei dem Vergleich der schematischen Darstellungen, dass bei gleicher Höhenlage des Bärs die tiefere Mittellage des Schiebers kleinen Dampfeintritt unter, grossen über dem Kolben, frühzeitigen Austritt unter und verkümmerten
1) Breuer, Schumacher & Co., Zeitschr. d. Ver. deutscher Ing. 1882, S. 92, m. Abb.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Fig. 1046 dargestellte Schieberlagenfolge: dem Dampfeintritt sowohl als dem Dampfaustritt wird mehr Zeit gewährt.
Was nun die Regelung der Schlaggeschwindigkeit und Schlagstärke anbelangt, so stehen folgende Mittel zur Verfügung: 1. Die Aenderung des Dampfdruckes, 2. die Aenderung des vorhin erwähnten „todten Ganges“, 3. die Aenderung der mittleren Schieberlage.
Es dient der ersteren Regelung ein Drosselschieber, ein entlasteter Hahn u. s. w. Die zweite besteht in dem Aendern der Schlitzlänge1) oder in der Aenderung der Kopfbreite des Hebels, welcher in den Schlitz der Schieberstange greift. Auch andere Wege führen zu demselben Ziel. Die dritte, wesentlichste Regelung wird durch Aendern der Höhenlage des Zapfens erreicht, um welchen der Hebel a, Fig. 1044, oder ein ihm gleich- werthiger schwingt.
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Fig. 1047.
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Fig. 1048.
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Fig. 1049.
In Fig. 1047 sind a a die Ränder der Dampfkanäle, b b geben die Ver- schiebung der äussern, c c diejenige der innern Schieberränder an, während d d in gleicher Weise die Verschiebung des Bärs darstellt. Die lothrecht schraffirten Flächen stellen die Zunahme, bezw. Abnahme der Dampfein- strömungsquerschnitte, die wagerecht schraffirten dasselbe für die Aus- strömungsquerschnitte dar. Es ist der Einfachheit halber von dem „todten Gange“ in der Schieberbewegung abgesehen, da er für die augenblickliche Erörterung nebensächlich ist. Verschiebt man nun die Mittellage des Schie- bers um ein wenig nach unten, so erhält man das Bild 1048, und bei dem Verstellen der Mittellage nach oben das Bild 1049. Man erkennt bei dem Vergleich der schematischen Darstellungen, dass bei gleicher Höhenlage des Bärs die tiefere Mittellage des Schiebers kleinen Dampfeintritt unter, grossen über dem Kolben, frühzeitigen Austritt unter und verkümmerten
1) Breuer, Schumacher & Co., Zeitschr. d. Ver. deutscher Ing. 1882, S. 92, m. Abb.
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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Fig. 1046 dargestellte Schieberlagenfolge: dem Dampfeintritt sowohl als dem
Dampfaustritt wird mehr Zeit gewährt.
Was nun die Regelung der Schlaggeschwindigkeit und Schlagstärke
anbelangt, so stehen folgende Mittel zur Verfügung: 1. Die Aenderung des
Dampfdruckes, 2. die Aenderung des vorhin erwähnten „todten Ganges“,
3. die Aenderung der mittleren Schieberlage.
Es dient der ersteren Regelung ein Drosselschieber, ein entlasteter
Hahn u. s. w. Die zweite besteht in dem Aendern der Schlitzlänge 1) oder
in der Aenderung der Kopfbreite des Hebels, welcher in den Schlitz der
Schieberstange greift. Auch andere Wege führen zu demselben Ziel. Die
dritte, wesentlichste Regelung wird durch Aendern der Höhenlage des
Zapfens erreicht, um welchen der Hebel a, Fig. 1044, oder ein ihm gleich-
werthiger schwingt.
[Abbildung Fig. 1047. ]
[Abbildung Fig. 1048. ]
[Abbildung Fig. 1049. ]
In Fig. 1047 sind a a die Ränder der Dampfkanäle, b b geben die Ver-
schiebung der äussern, c c diejenige der innern Schieberränder an, während
d d in gleicher Weise die Verschiebung des Bärs darstellt. Die lothrecht
schraffirten Flächen stellen die Zunahme, bezw. Abnahme der Dampfein-
strömungsquerschnitte, die wagerecht schraffirten dasselbe für die Aus-
strömungsquerschnitte dar. Es ist der Einfachheit halber von dem „todten
Gange“ in der Schieberbewegung abgesehen, da er für die augenblickliche
Erörterung nebensächlich ist. Verschiebt man nun die Mittellage des Schie-
bers um ein wenig nach unten, so erhält man das Bild 1048, und bei dem
Verstellen der Mittellage nach oben das Bild 1049. Man erkennt bei dem
Vergleich der schematischen Darstellungen, dass bei gleicher Höhenlage
des Bärs die tiefere Mittellage des Schiebers kleinen Dampfeintritt unter,
grossen über dem Kolben, frühzeitigen Austritt unter und verkümmerten
1) Breuer, Schumacher & Co., Zeitschr. d. Ver. deutscher Ing. 1882, S. 92, m. Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 578. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/596>, abgerufen am 22.11.2024.
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