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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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III. Theil. Schmiedemaschinen.
IV. Niet- und Stauchmaschinen.

Beide hier genannte Maschinengruppen könnten den gemeinsamen
Namen Stauchmaschinen führen, da beide ausschliesslich stauchend
wirken. Da aber das Stauchen des Nietschafts, durch welches der Schliess-
kopf, nach Umständen auch der erste Kopf des Nietes gebildet wird, Gegen-
stand einer zahlreichen Maschinengruppe ist, so hat man dieser einen be-
sonderen Namen gegeben, und versteht unter dem Namen Stauchmaschinen
nur die kleine Reihe, welche zum Stauchen von Stangen und Reifen dient.
Sie möge zunächst, und zwar ihrer Bedeutung nach, in aller Kürze er-
ledigt werden.

A. Stauchmaschinen.

Sie bezwecken, einen zu stauchenden Stab w, Fig. 1128, zu beiden
Seiten der Stauchstelle fest anzufassen und die Angriffsstellen gewaltsam
einander zu nähern. Die Stauchstelle ist viel stärker erhitzt als das
links und rechts von ihr belegene Eisen, so dass nur sie dem Druck P
nachgiebt. Die untere Grenze der Grösse dieses Druckes P ist gegeben
durch den Querschnitt der Stauchstelle
und die Festigkeit, bezogen auf die
Flächeneinheit, welche dem Werkstück
bei der angewendeten Temperatur
eigen ist.

Da der Druck P regelmässig gross
ausfällt, so benutzt man zum Anfassen
sogenannte selbstspannende Zangen.1)
In Fig. 1128 bezeichnen b b zwei Streben,
welche um die an gemeinsamen Schlitten
festen Bolzen c sich frei drehen können.
Bewegt man, nachdem die Streben b mit
dem Werkstück in Fühlung gebracht
sind, den Schlitten der Stauchstelle ent-

[Abbildung] Fig. 1128.
gegen, und leistet letztere den Widerstand P, so müssen folgende Verhält-
nisse angewendet werden, wenn ein Gleiten der einander gegenüberliegenden
Enden der Streben am Werkstück vermieden werden soll.

Es heisse q der Druck, mit dem die Strebenenden sich gegen das
Werkstück legen, also q · f die Reibung, welche an jeder Seite des Werk-
stücks auftritt. Dann tritt kein Gleiten ein, so lange:
2 q · f > P
ist. Aus der Figur folgt aber:
[Formel 1] also wird das Gleiten verhindert bei:
[Formel 2]

1) Herm. Fischer, Allgem. Grundsätze und Mittel des mechanischen Aufbereitens,
Leipzig 1888, S. 568.
III. Theil. Schmiedemaschinen.
IV. Niet- und Stauchmaschinen.

Beide hier genannte Maschinengruppen könnten den gemeinsamen
Namen Stauchmaschinen führen, da beide ausschliesslich stauchend
wirken. Da aber das Stauchen des Nietschafts, durch welches der Schliess-
kopf, nach Umständen auch der erste Kopf des Nietes gebildet wird, Gegen-
stand einer zahlreichen Maschinengruppe ist, so hat man dieser einen be-
sonderen Namen gegeben, und versteht unter dem Namen Stauchmaschinen
nur die kleine Reihe, welche zum Stauchen von Stangen und Reifen dient.
Sie möge zunächst, und zwar ihrer Bedeutung nach, in aller Kürze er-
ledigt werden.

A. Stauchmaschinen.

Sie bezwecken, einen zu stauchenden Stab w, Fig. 1128, zu beiden
Seiten der Stauchstelle fest anzufassen und die Angriffsstellen gewaltsam
einander zu nähern. Die Stauchstelle ist viel stärker erhitzt als das
links und rechts von ihr belegene Eisen, so dass nur sie dem Druck P
nachgiebt. Die untere Grenze der Grösse dieses Druckes P ist gegeben
durch den Querschnitt der Stauchstelle
und die Festigkeit, bezogen auf die
Flächeneinheit, welche dem Werkstück
bei der angewendeten Temperatur
eigen ist.

Da der Druck P regelmässig gross
ausfällt, so benutzt man zum Anfassen
sogenannte selbstspannende Zangen.1)
In Fig. 1128 bezeichnen b b zwei Streben,
welche um die an gemeinsamen Schlitten
festen Bolzen c sich frei drehen können.
Bewegt man, nachdem die Streben b mit
dem Werkstück in Fühlung gebracht
sind, den Schlitten der Stauchstelle ent-

[Abbildung] Fig. 1128.
gegen, und leistet letztere den Widerstand P, so müssen folgende Verhält-
nisse angewendet werden, wenn ein Gleiten der einander gegenüberliegenden
Enden der Streben am Werkstück vermieden werden soll.

Es heisse q der Druck, mit dem die Strebenenden sich gegen das
Werkstück legen, also q · f die Reibung, welche an jeder Seite des Werk-
stücks auftritt. Dann tritt kein Gleiten ein, so lange:
2 q · f > P
ist. Aus der Figur folgt aber:
[Formel 1] also wird das Gleiten verhindert bei:
[Formel 2]

1) Herm. Fischer, Allgem. Grundsätze und Mittel des mechanischen Aufbereitens,
Leipzig 1888, S. 568.
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[633/0651] III. Theil. Schmiedemaschinen. IV. Niet- und Stauchmaschinen. Beide hier genannte Maschinengruppen könnten den gemeinsamen Namen Stauchmaschinen führen, da beide ausschliesslich stauchend wirken. Da aber das Stauchen des Nietschafts, durch welches der Schliess- kopf, nach Umständen auch der erste Kopf des Nietes gebildet wird, Gegen- stand einer zahlreichen Maschinengruppe ist, so hat man dieser einen be- sonderen Namen gegeben, und versteht unter dem Namen Stauchmaschinen nur die kleine Reihe, welche zum Stauchen von Stangen und Reifen dient. Sie möge zunächst, und zwar ihrer Bedeutung nach, in aller Kürze er- ledigt werden. A. Stauchmaschinen. Sie bezwecken, einen zu stauchenden Stab w, Fig. 1128, zu beiden Seiten der Stauchstelle fest anzufassen und die Angriffsstellen gewaltsam einander zu nähern. Die Stauchstelle ist viel stärker erhitzt als das links und rechts von ihr belegene Eisen, so dass nur sie dem Druck P nachgiebt. Die untere Grenze der Grösse dieses Druckes P ist gegeben durch den Querschnitt der Stauchstelle und die Festigkeit, bezogen auf die Flächeneinheit, welche dem Werkstück bei der angewendeten Temperatur eigen ist. Da der Druck P regelmässig gross ausfällt, so benutzt man zum Anfassen sogenannte selbstspannende Zangen. 1) In Fig. 1128 bezeichnen b b zwei Streben, welche um die an gemeinsamen Schlitten festen Bolzen c sich frei drehen können. Bewegt man, nachdem die Streben b mit dem Werkstück in Fühlung gebracht sind, den Schlitten der Stauchstelle ent- [Abbildung Fig. 1128.] gegen, und leistet letztere den Widerstand P, so müssen folgende Verhält- nisse angewendet werden, wenn ein Gleiten der einander gegenüberliegenden Enden der Streben am Werkstück vermieden werden soll. Es heisse q der Druck, mit dem die Strebenenden sich gegen das Werkstück legen, also q · f die Reibung, welche an jeder Seite des Werk- stücks auftritt. Dann tritt kein Gleiten ein, so lange: 2 q · f > P ist. Aus der Figur folgt aber: [FORMEL] also wird das Gleiten verhindert bei: [FORMEL] 1) Herm. Fischer, Allgem. Grundsätze und Mittel des mechanischen Aufbereitens, Leipzig 1888, S. 568.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 633. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/651>, abgerufen am 22.11.2024.