Das Gleiche gilt von dem Kniehebel, einer Abart der Kurbel, wenn er nicht durch Menschenhand oder z. B. durch Dampf- oder Luftdruck (s. weiter unten) bethätigt wird.
Das Vorwärtsschreiten der Schraube kann selbstthätig durch den zu gross werdenden Widerstand unterbrochen werden, so dass eher möglich ist, mit ihr brauchbare Nietmaschinen zu bauen. Die Erfahrung hat jedoch gelehrt, dass die Bethätigung des Schelleisens durch eine Schraube die Maschine sehr unbeholfen macht. Man findet kaum einmal Derartiges.1) Wohl wegen -- unberechtigter -- Vorliebe für die Schraube findet man sie zuweilen zum Betriebe eines Pumpenkolbens angewendet, welcher der eigentlichen Nietmaschine Druckwasser zu liefern hat.2)
4. Nietmaschinen mit Dampf- oder Druckluft-Antrieb.
So viel mir bekannt, wurden die ersten Nietmaschinen durch Dampf- druck betrieben. Schneider & Co. in Creuzot3) schalteten schon einen Knie- hebel zwischen den Dampfkolben und den beweglichen Nietstempel, um mit kleinerem Durchmesser des Dampfkolbens auszukommen.
Man findet Dampfdrucknietmaschinen jetzt nur noch selten. Dagegen ist der Antrieb durch Druckluft, und zwar für tragbare Nietmaschinen be- liebt geworden. Es finden sich in manchen Fabriken hierher gehöriger Art Druckluftleitungen für den Betrieb von Hebezeugen und dergleichen. Die Druckluftnietmaschine lässt sich demnach leicht anschliessen. Ferner lässt sich die gebrauchte Druckluft überall in den Raum entlassen, während bei Wasserdrucknietmaschinen auf den Abfluss oder sonstige Beseitigung des gebrauchten Wassers Bedacht zu nehmen ist. Endlich pflegt man der Druckluft nur etwa 4 oder 5, höchstens 6 Atmosphären Ueberdruck zu geben, so dass der bewegliche Theil der Leitung aus Gummischläuchen bestehen kann. Das sind Annehmlichkeiten, welche über manche Mängel des Druckluftbetriebes hinwegsehen lassen.
Zu diesen Mängeln gehört der geringe Ueberdruck der Luft. Es würden unbequem grosse Kolben nöthig sein, wenn man diese auf geradem Wege mit dem Schelleisen verbinden wollte. Man schaltet deshalb Hebel, insbesondere Kniehebel ein.
Fig. 1162 ist die Seitenansicht der von Allen angegebenen Maschine.4) A bezeichnet den aus Stahl gegossenen Bügel, der an einer Seite den Gegenhalter a, an der gegenüber liegenden Seite das Schelleisen b enthält. Letzteres steckt in einem Bolzen, der in einer Bohrung des Bügels gut geführt wird. Auf dem Rücken des Bügels A reitet der Stiefel B. Durch die Röhre g wird die Luft eingeführt; in dem Schieberkasten h befindet sich ein gewöhnlicher Muschelschieber, welcher durch die rechts vom Schieberkasten sichtbare Schieberstange von dem Handhebel i aus bethätigt wird. Weil der Rückgang des Schelleisens nebst Zubehör nur wenig Kraft erfordert, so ist die Kolbenstange f sehr dick; sie ist hohl und bietet dem- nach Raum genug für die nur wenig schwingende Lenkstange e. Diese
1) Dingl. polyt. Journ. 1880, Bd. 237, S. 186; 1887, Bd. 265, S. 497. mit Abb.
2) Dingl. polyt. Journ. 1887, Bd. 265, S. 498, mit Abb. Prakt. Masch.-Constr. 15. Jan. 1895, mit Abb. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1887, S. 30, mit Abb.
3) Dingl. polyt. Journ. 1845, Bd. 95, S. 3, mit Abb.
4) The Engineer, Jan. 1887, S. 35, mit Abb. Dingl. polyt. Journ. 1887, Bd. 266, S. 259, mit Abb.
III. Theil. Schmiedemaschinen.
Das Gleiche gilt von dem Kniehebel, einer Abart der Kurbel, wenn er nicht durch Menschenhand oder z. B. durch Dampf- oder Luftdruck (s. weiter unten) bethätigt wird.
Das Vorwärtsschreiten der Schraube kann selbstthätig durch den zu gross werdenden Widerstand unterbrochen werden, so dass eher möglich ist, mit ihr brauchbare Nietmaschinen zu bauen. Die Erfahrung hat jedoch gelehrt, dass die Bethätigung des Schelleisens durch eine Schraube die Maschine sehr unbeholfen macht. Man findet kaum einmal Derartiges.1) Wohl wegen — unberechtigter — Vorliebe für die Schraube findet man sie zuweilen zum Betriebe eines Pumpenkolbens angewendet, welcher der eigentlichen Nietmaschine Druckwasser zu liefern hat.2)
4. Nietmaschinen mit Dampf- oder Druckluft-Antrieb.
So viel mir bekannt, wurden die ersten Nietmaschinen durch Dampf- druck betrieben. Schneider & Co. in Creuzot3) schalteten schon einen Knie- hebel zwischen den Dampfkolben und den beweglichen Nietstempel, um mit kleinerem Durchmesser des Dampfkolbens auszukommen.
Man findet Dampfdrucknietmaschinen jetzt nur noch selten. Dagegen ist der Antrieb durch Druckluft, und zwar für tragbare Nietmaschinen be- liebt geworden. Es finden sich in manchen Fabriken hierher gehöriger Art Druckluftleitungen für den Betrieb von Hebezeugen und dergleichen. Die Druckluftnietmaschine lässt sich demnach leicht anschliessen. Ferner lässt sich die gebrauchte Druckluft überall in den Raum entlassen, während bei Wasserdrucknietmaschinen auf den Abfluss oder sonstige Beseitigung des gebrauchten Wassers Bedacht zu nehmen ist. Endlich pflegt man der Druckluft nur etwa 4 oder 5, höchstens 6 Atmosphären Ueberdruck zu geben, so dass der bewegliche Theil der Leitung aus Gummischläuchen bestehen kann. Das sind Annehmlichkeiten, welche über manche Mängel des Druckluftbetriebes hinwegsehen lassen.
Zu diesen Mängeln gehört der geringe Ueberdruck der Luft. Es würden unbequem grosse Kolben nöthig sein, wenn man diese auf geradem Wege mit dem Schelleisen verbinden wollte. Man schaltet deshalb Hebel, insbesondere Kniehebel ein.
Fig. 1162 ist die Seitenansicht der von Allen angegebenen Maschine.4) A bezeichnet den aus Stahl gegossenen Bügel, der an einer Seite den Gegenhalter a, an der gegenüber liegenden Seite das Schelleisen b enthält. Letzteres steckt in einem Bolzen, der in einer Bohrung des Bügels gut geführt wird. Auf dem Rücken des Bügels A reitet der Stiefel B. Durch die Röhre g wird die Luft eingeführt; in dem Schieberkasten h befindet sich ein gewöhnlicher Muschelschieber, welcher durch die rechts vom Schieberkasten sichtbare Schieberstange von dem Handhebel i aus bethätigt wird. Weil der Rückgang des Schelleisens nebst Zubehör nur wenig Kraft erfordert, so ist die Kolbenstange f sehr dick; sie ist hohl und bietet dem- nach Raum genug für die nur wenig schwingende Lenkstange e. Diese
1) Dingl. polyt. Journ. 1880, Bd. 237, S. 186; 1887, Bd. 265, S. 497. mit Abb.
2) Dingl. polyt. Journ. 1887, Bd. 265, S. 498, mit Abb. Prakt. Masch.-Constr. 15. Jan. 1895, mit Abb. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1887, S. 30, mit Abb.
3) Dingl. polyt. Journ. 1845, Bd. 95, S. 3, mit Abb.
4) The Engineer, Jan. 1887, S. 35, mit Abb. Dingl. polyt. Journ. 1887, Bd. 266, S. 259, mit Abb.
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III. Theil. Schmiedemaschinen.
Das Gleiche gilt von dem Kniehebel, einer Abart der Kurbel, wenn
er nicht durch Menschenhand oder z. B. durch Dampf- oder Luftdruck
(s. weiter unten) bethätigt wird.
Das Vorwärtsschreiten der Schraube kann selbstthätig durch den zu
gross werdenden Widerstand unterbrochen werden, so dass eher möglich
ist, mit ihr brauchbare Nietmaschinen zu bauen. Die Erfahrung hat jedoch
gelehrt, dass die Bethätigung des Schelleisens durch eine Schraube die
Maschine sehr unbeholfen macht. Man findet kaum einmal Derartiges. 1)
Wohl wegen — unberechtigter — Vorliebe für die Schraube findet man
sie zuweilen zum Betriebe eines Pumpenkolbens angewendet, welcher der
eigentlichen Nietmaschine Druckwasser zu liefern hat. 2)
4. Nietmaschinen mit Dampf- oder Druckluft-Antrieb.
So viel mir bekannt, wurden die ersten Nietmaschinen durch Dampf-
druck betrieben. Schneider & Co. in Creuzot 3) schalteten schon einen Knie-
hebel zwischen den Dampfkolben und den beweglichen Nietstempel, um
mit kleinerem Durchmesser des Dampfkolbens auszukommen.
Man findet Dampfdrucknietmaschinen jetzt nur noch selten. Dagegen
ist der Antrieb durch Druckluft, und zwar für tragbare Nietmaschinen be-
liebt geworden. Es finden sich in manchen Fabriken hierher gehöriger
Art Druckluftleitungen für den Betrieb von Hebezeugen und dergleichen.
Die Druckluftnietmaschine lässt sich demnach leicht anschliessen. Ferner
lässt sich die gebrauchte Druckluft überall in den Raum entlassen, während
bei Wasserdrucknietmaschinen auf den Abfluss oder sonstige Beseitigung
des gebrauchten Wassers Bedacht zu nehmen ist. Endlich pflegt man der
Druckluft nur etwa 4 oder 5, höchstens 6 Atmosphären Ueberdruck zu
geben, so dass der bewegliche Theil der Leitung aus Gummischläuchen
bestehen kann. Das sind Annehmlichkeiten, welche über manche Mängel
des Druckluftbetriebes hinwegsehen lassen.
Zu diesen Mängeln gehört der geringe Ueberdruck der Luft. Es
würden unbequem grosse Kolben nöthig sein, wenn man diese auf geradem
Wege mit dem Schelleisen verbinden wollte. Man schaltet deshalb Hebel,
insbesondere Kniehebel ein.
Fig. 1162 ist die Seitenansicht der von Allen angegebenen Maschine. 4)
A bezeichnet den aus Stahl gegossenen Bügel, der an einer Seite den
Gegenhalter a, an der gegenüber liegenden Seite das Schelleisen b enthält.
Letzteres steckt in einem Bolzen, der in einer Bohrung des Bügels gut
geführt wird. Auf dem Rücken des Bügels A reitet der Stiefel B. Durch
die Röhre g wird die Luft eingeführt; in dem Schieberkasten h befindet
sich ein gewöhnlicher Muschelschieber, welcher durch die rechts vom
Schieberkasten sichtbare Schieberstange von dem Handhebel i aus bethätigt
wird. Weil der Rückgang des Schelleisens nebst Zubehör nur wenig Kraft
erfordert, so ist die Kolbenstange f sehr dick; sie ist hohl und bietet dem-
nach Raum genug für die nur wenig schwingende Lenkstange e. Diese
1) Dingl. polyt. Journ. 1880, Bd. 237, S. 186; 1887, Bd. 265, S. 497. mit Abb.
2) Dingl. polyt. Journ. 1887, Bd. 265, S. 498, mit Abb. Prakt. Masch.-Constr.
15. Jan. 1895, mit Abb. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1887, S. 30, mit Abb.
3) Dingl. polyt. Journ. 1845, Bd. 95, S. 3, mit Abb.
4) The Engineer, Jan. 1887, S. 35, mit Abb. Dingl. polyt. Journ. 1887, Bd. 266,
S. 259, mit Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 649. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/667>, abgerufen am 22.11.2024.
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