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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.

Die Kraft R wirkt in der Richtung von c auf E; der Zweig Q dieser
Kraft wird -- nach Abzug der Reibungswiderstände -- auf das Schell-
eisen übertragen, der Zweig P2 muss von der Führung des bolzenartigen
Schlittens aufgenommen werden.

Geht man von dem Widerstande aus, welcher sich dem Schelleisen
entgegensetzt, so schlägt man den umgekehrten Weg ein, um die in E, D
und den Stangen d, c, e auftretenden Kräfte zu finden.

Albree1) verwendet eine etwas andere Hebelanordnung zur Ueber-
setzung des Luftdruckes auf das Schelleisen. Fig. 1165 und 1166 stellen
eine seiner Ausführungsformen in zwei Ansichten dar. A bezeichnet einen

[Abbildung] Fig. 1165.
[Abbildung] Fig. 1166.
Stahlgusskörper, welcher einerseits den Stiefel B, das Hebelwerk und die
Führung für den Schelleisenschlitten enthält, anderseits mit dem aus ge-
schmiedetem Stahl bestehenden Bügel vernietet ist, in dem der Gegen-
halter a steckt. Der in B spielende Kolben ist, wie vorhin mit einer
dicken, hohlen Kolbenstange versehen, mit der ein Bolzen die Lenkstange e
verbindet. e ist mit der Stange c verbolzt, deren Drehzapfen in den oberen
Enden der an A festen Schienen d steckt. Der bolzenartige Schlitten des
Schelleisens b ist einem Hebel l angelenkt. Diesen drückt eine im Knoten-
punkte von e und c angebrachte Rolle nieder, während eine federnd nach-
giebige Zugstange z, die l mit c verbindet, das Zurückziehen des Schell-
eisens vermittelt. Die Maschine hängt an dem Bügel k; eine Handhabe m
wird benutzt, um die Maschine dem Werkstück gegenüber in die richtige
Lage zu bringen.

Die vorliegende Maschine ist im besonderen zum Nieten von Gitter-

1) D. R.-P. Nr. 89503; Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 119, mit Abb-
Engineering Record, 18. Juli 1896, mit Abb.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.

Die Kraft R wirkt in der Richtung von c auf E; der Zweig Q dieser
Kraft wird — nach Abzug der Reibungswiderstände — auf das Schell-
eisen übertragen, der Zweig P2 muss von der Führung des bolzenartigen
Schlittens aufgenommen werden.

Geht man von dem Widerstande aus, welcher sich dem Schelleisen
entgegensetzt, so schlägt man den umgekehrten Weg ein, um die in E, D
und den Stangen d, c, e auftretenden Kräfte zu finden.

Albree1) verwendet eine etwas andere Hebelanordnung zur Ueber-
setzung des Luftdruckes auf das Schelleisen. Fig. 1165 und 1166 stellen
eine seiner Ausführungsformen in zwei Ansichten dar. A bezeichnet einen

[Abbildung] Fig. 1165.
[Abbildung] Fig. 1166.
Stahlgusskörper, welcher einerseits den Stiefel B, das Hebelwerk und die
Führung für den Schelleisenschlitten enthält, anderseits mit dem aus ge-
schmiedetem Stahl bestehenden Bügel vernietet ist, in dem der Gegen-
halter a steckt. Der in B spielende Kolben ist, wie vorhin mit einer
dicken, hohlen Kolbenstange versehen, mit der ein Bolzen die Lenkstange e
verbindet. e ist mit der Stange c verbolzt, deren Drehzapfen in den oberen
Enden der an A festen Schienen d steckt. Der bolzenartige Schlitten des
Schelleisens b ist einem Hebel l angelenkt. Diesen drückt eine im Knoten-
punkte von e und c angebrachte Rolle nieder, während eine federnd nach-
giebige Zugstange z, die l mit c verbindet, das Zurückziehen des Schell-
eisens vermittelt. Die Maschine hängt an dem Bügel k; eine Handhabe m
wird benutzt, um die Maschine dem Werkstück gegenüber in die richtige
Lage zu bringen.

Die vorliegende Maschine ist im besonderen zum Nieten von Gitter-

1) D. R.-P. Nr. 89503; Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 119, mit Abb-
Engineering Record, 18. Juli 1896, mit Abb.
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[652/0670] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Die Kraft R wirkt in der Richtung von c auf E; der Zweig Q dieser Kraft wird — nach Abzug der Reibungswiderstände — auf das Schell- eisen übertragen, der Zweig P2 muss von der Führung des bolzenartigen Schlittens aufgenommen werden. Geht man von dem Widerstande aus, welcher sich dem Schelleisen entgegensetzt, so schlägt man den umgekehrten Weg ein, um die in E, D und den Stangen d, c, e auftretenden Kräfte zu finden. Albree 1) verwendet eine etwas andere Hebelanordnung zur Ueber- setzung des Luftdruckes auf das Schelleisen. Fig. 1165 und 1166 stellen eine seiner Ausführungsformen in zwei Ansichten dar. A bezeichnet einen [Abbildung Fig. 1165.] [Abbildung Fig. 1166.] Stahlgusskörper, welcher einerseits den Stiefel B, das Hebelwerk und die Führung für den Schelleisenschlitten enthält, anderseits mit dem aus ge- schmiedetem Stahl bestehenden Bügel vernietet ist, in dem der Gegen- halter a steckt. Der in B spielende Kolben ist, wie vorhin mit einer dicken, hohlen Kolbenstange versehen, mit der ein Bolzen die Lenkstange e verbindet. e ist mit der Stange c verbolzt, deren Drehzapfen in den oberen Enden der an A festen Schienen d steckt. Der bolzenartige Schlitten des Schelleisens b ist einem Hebel l angelenkt. Diesen drückt eine im Knoten- punkte von e und c angebrachte Rolle nieder, während eine federnd nach- giebige Zugstange z, die l mit c verbindet, das Zurückziehen des Schell- eisens vermittelt. Die Maschine hängt an dem Bügel k; eine Handhabe m wird benutzt, um die Maschine dem Werkstück gegenüber in die richtige Lage zu bringen. Die vorliegende Maschine ist im besonderen zum Nieten von Gitter- 1) D. R.-P. Nr. 89503; Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 119, mit Abb- Engineering Record, 18. Juli 1896, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 652. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/670>, abgerufen am 22.11.2024.