IV. Theil. Maschinen zum Herstellen von Gussformen.
Der Formkasten k wird mit Hilfe an ihm angebrachter Oesen und zweier an r fester Stifte ausgerichtet. Nachdem das Einstampfen statt- gefunden hat, wird die Welle b mit Hilfe eines Handhebels, Fig. 1296, um 180° -- in Bezug auf Fig. 1295 rechts herum -- gedreht, wobei zwei auf b festsitzende Kurbeln die Lenkstangen c und damit den Schlitten a um 90 mm heben. Der Schlitten a wird, was insbesondere aus Fig. 1297 erkannt wer- den kann, am Gestell der Maschine gut geführt; er ist mittels zwei über Rollen gelegte Ketten den Gegengewichten q, Fig. 1295 und 1297, ange- schlossen. Mit dem Schlitten a sind zwei ausserhalb des Gestells befindliche
[Abbildung]
Fig. 1295.
[Abbildung]
Fig. 1296.
Doppelarme verbunden, die vier Stifte s tragen. Mit s sind weiter oben dünnere Stifte einstellbar verbunden, die in Löchern von p und r stecken und unter am Formkasten sitzende Nasen greifen, so dass durch Heben des Schlittens a der Formkasten genau gleichförmig gehoben, von den Mo- dellen und gleichzeitig von den Ausrichtstiften frei gemacht wird.
Zuweilen werden beide zusammengehörige Kasten mit Oesen versehen. Dann enthalten beide Modellplatten Stifte. Es ist in diesem Falle nöthig, beim Zusammenlegen der Kasten sich besonderer Ausrichtstifte zu be- dienen. Sonst versieht man nur den einen Kasten mit Oesen und seine Modellplatte mit Stiften,
[Abbildung]
Fig. 1297.
während der andere Kasten Stifte enthält und damit in genau passende Löcher der Modellplatte p r greift.
Die Durchbrechungen des Maschinengestelles sind nach Möglichkeit verschlossen, um die Bestaubung der beweglichen Theile zu mindern.
Fig. 1298 und 1299 stellen eine Abhebemaschine mit Wendeplatte dar, welche von derselben Firma gebaut wird. Es beträgt die lichte Weite bezw. Länge der Kästen 750 bezw. 1400 mm; sonach gehört diese Maschine zu den grössten ihrer Art. Mit der Platte p sind zwei Rahmen r nebst den
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IV. Theil. Maschinen zum Herstellen von Gussformen.
Der Formkasten k wird mit Hilfe an ihm angebrachter Oesen und zweier an r fester Stifte ausgerichtet. Nachdem das Einstampfen statt- gefunden hat, wird die Welle b mit Hilfe eines Handhebels, Fig. 1296, um 180° — in Bezug auf Fig. 1295 rechts herum — gedreht, wobei zwei auf b festsitzende Kurbeln die Lenkstangen c und damit den Schlitten a um 90 mm heben. Der Schlitten a wird, was insbesondere aus Fig. 1297 erkannt wer- den kann, am Gestell der Maschine gut geführt; er ist mittels zwei über Rollen gelegte Ketten den Gegengewichten q, Fig. 1295 und 1297, ange- schlossen. Mit dem Schlitten a sind zwei ausserhalb des Gestells befindliche
[Abbildung]
Fig. 1295.
[Abbildung]
Fig. 1296.
Doppelarme verbunden, die vier Stifte s tragen. Mit s sind weiter oben dünnere Stifte einstellbar verbunden, die in Löchern von p und r stecken und unter am Formkasten sitzende Nasen greifen, so dass durch Heben des Schlittens a der Formkasten genau gleichförmig gehoben, von den Mo- dellen und gleichzeitig von den Ausrichtstiften frei gemacht wird.
Zuweilen werden beide zusammengehörige Kasten mit Oesen versehen. Dann enthalten beide Modellplatten Stifte. Es ist in diesem Falle nöthig, beim Zusammenlegen der Kasten sich besonderer Ausrichtstifte zu be- dienen. Sonst versieht man nur den einen Kasten mit Oesen und seine Modellplatte mit Stiften,
[Abbildung]
Fig. 1297.
während der andere Kasten Stifte enthält und damit in genau passende Löcher der Modellplatte p r greift.
Die Durchbrechungen des Maschinengestelles sind nach Möglichkeit verschlossen, um die Bestaubung der beweglichen Theile zu mindern.
Fig. 1298 und 1299 stellen eine Abhebemaschine mit Wendeplatte dar, welche von derselben Firma gebaut wird. Es beträgt die lichte Weite bezw. Länge der Kästen 750 bezw. 1400 mm; sonach gehört diese Maschine zu den grössten ihrer Art. Mit der Platte p sind zwei Rahmen r nebst den
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IV. Theil. Maschinen zum Herstellen von Gussformen.
Der Formkasten k wird mit Hilfe an ihm angebrachter Oesen und
zweier an r fester Stifte ausgerichtet. Nachdem das Einstampfen statt-
gefunden hat, wird die Welle b mit Hilfe eines Handhebels, Fig. 1296, um
180° — in Bezug auf Fig. 1295 rechts herum — gedreht, wobei zwei auf b
festsitzende Kurbeln die Lenkstangen c und damit den Schlitten a um 90 mm
heben. Der Schlitten a wird, was insbesondere aus Fig. 1297 erkannt wer-
den kann, am Gestell der Maschine gut geführt; er ist mittels zwei über
Rollen gelegte Ketten den Gegengewichten q, Fig. 1295 und 1297, ange-
schlossen. Mit dem Schlitten a sind zwei ausserhalb des Gestells befindliche
[Abbildung Fig. 1295.]
[Abbildung Fig. 1296.]
Doppelarme verbunden, die vier Stifte s tragen. Mit s sind weiter oben
dünnere Stifte einstellbar verbunden, die in Löchern von p und r stecken
und unter am Formkasten sitzende Nasen greifen, so dass durch Heben
des Schlittens a der Formkasten genau gleichförmig gehoben, von den Mo-
dellen und gleichzeitig von den Ausrichtstiften frei gemacht wird.
Zuweilen werden beide
zusammengehörige Kasten mit
Oesen versehen. Dann enthalten
beide Modellplatten Stifte. Es
ist in diesem Falle nöthig, beim
Zusammenlegen der Kasten sich
besonderer Ausrichtstifte zu be-
dienen. Sonst versieht man nur
den einen Kasten mit Oesen und
seine Modellplatte mit Stiften,
[Abbildung Fig. 1297.]
während der andere Kasten Stifte enthält und damit in genau passende
Löcher der Modellplatte p r greift.
Die Durchbrechungen des Maschinengestelles sind nach Möglichkeit
verschlossen, um die Bestaubung der beweglichen Theile zu mindern.
Fig. 1298 und 1299 stellen eine Abhebemaschine mit Wendeplatte
dar, welche von derselben Firma gebaut wird. Es beträgt die lichte Weite
bezw. Länge der Kästen 750 bezw. 1400 mm; sonach gehört diese Maschine
zu den grössten ihrer Art. Mit der Platte p sind zwei Rahmen r nebst den
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 723. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/743>, abgerufen am 22.11.2024.
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