IV. Theil. Maschinen zum Herstellen von Gussformen.
Magdeburg Formmaschinen, welche an den Langwänden der Giesserei be- festigt, über den Formkasten sich befanden. Die Formkasten standen auf dem Fussboden bezw. auf niedrigen Gerüsten. Diese Aufstellungsweise hat mit der durch Fig. 1342 bis 1345 dargestellten gemein, dass sämmtliche bewegliche Theile der Maschine über der zu erzeugenden Form liegen, also vor dem Auffallen von Formsand geschützt sind; sie vereinigen damit den wesent- lichen Vortheil der folgenden Maschinen, dass die Formmitte von raum- erfordernden Stützungstheilen frei ist. Abbildungen solcher Maschinen habe ich nicht gesehen.
Neuerdings1) ist eine von Urquhart, Linsay & Co. in Dundee gebaute Ma- schine bekannt gegeben, bei welcher die wesent- lichsten Eigenschaften der Gruson'schen Maschine sich vorfinden, ausserdem aber erhebliche Vervoll- kommnungen zu erkennen sind. Fig. 1354 ist ein Schaubild dieser Maschine. Eine kräftige hohle fest- stehende Säule ist an ihrem oberen Theil abge- dreht und trägt hier das eigentliche Maschinenge- stell; dieses kann um die Säule frei gedreht werden, so lange man es nicht in seiner Lage verriegelt. Ueber dem Maschinenge- stell ist an der Säule ein Rad mit keilförmigen Zäh- nen befestigt, und links neben diesem Rade ist auf dem Maschinengestell ein durch Schraube und Hand- rad verschiebbarer Riegel angebracht, welcher mit seinem hohlkeilförmigen Ende über einen der keil-
[Abbildung]
Fig. 1354.
förmigen Zähne des festen Rades geschoben werden kann, um das Maschinengestell fest zu legen. Hierdurch ist ermöglicht, eine grössere Zahl im Kreise rings um die Säule aufgestellte Formkasten nach einander zu behandeln. In den rechtsseitigen Armen des Maschinengestells ist eine hohle Spindel gelagert, auf der das 180 Zähne enthaltende, zum Eintheilen dienende Wurmrad festsitzt. Der Wurm wird unter Vermittelung aus- wechselbarer Räder durch eine Kurbel gedreht, welche etwa in der Mitte
1) Engineering, März 1897, S. 396, mit Schaubild.
IV. Theil. Maschinen zum Herstellen von Gussformen.
Magdeburg Formmaschinen, welche an den Langwänden der Giesserei be- festigt, über den Formkasten sich befanden. Die Formkasten standen auf dem Fussboden bezw. auf niedrigen Gerüsten. Diese Aufstellungsweise hat mit der durch Fig. 1342 bis 1345 dargestellten gemein, dass sämmtliche bewegliche Theile der Maschine über der zu erzeugenden Form liegen, also vor dem Auffallen von Formsand geschützt sind; sie vereinigen damit den wesent- lichen Vortheil der folgenden Maschinen, dass die Formmitte von raum- erfordernden Stützungstheilen frei ist. Abbildungen solcher Maschinen habe ich nicht gesehen.
Neuerdings1) ist eine von Urquhart, Linsay & Co. in Dundee gebaute Ma- schine bekannt gegeben, bei welcher die wesent- lichsten Eigenschaften der Gruson’schen Maschine sich vorfinden, ausserdem aber erhebliche Vervoll- kommnungen zu erkennen sind. Fig. 1354 ist ein Schaubild dieser Maschine. Eine kräftige hohle fest- stehende Säule ist an ihrem oberen Theil abge- dreht und trägt hier das eigentliche Maschinenge- stell; dieses kann um die Säule frei gedreht werden, so lange man es nicht in seiner Lage verriegelt. Ueber dem Maschinenge- stell ist an der Säule ein Rad mit keilförmigen Zäh- nen befestigt, und links neben diesem Rade ist auf dem Maschinengestell ein durch Schraube und Hand- rad verschiebbarer Riegel angebracht, welcher mit seinem hohlkeilförmigen Ende über einen der keil-
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Fig. 1354.
förmigen Zähne des festen Rades geschoben werden kann, um das Maschinengestell fest zu legen. Hierdurch ist ermöglicht, eine grössere Zahl im Kreise rings um die Säule aufgestellte Formkasten nach einander zu behandeln. In den rechtsseitigen Armen des Maschinengestells ist eine hohle Spindel gelagert, auf der das 180 Zähne enthaltende, zum Eintheilen dienende Wurmrad festsitzt. Der Wurm wird unter Vermittelung aus- wechselbarer Räder durch eine Kurbel gedreht, welche etwa in der Mitte
1) Engineering, März 1897, S. 396, mit Schaubild.
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IV. Theil. Maschinen zum Herstellen von Gussformen.
Magdeburg Formmaschinen, welche an den Langwänden der Giesserei be-
festigt, über den Formkasten sich befanden. Die Formkasten standen auf
dem Fussboden bezw. auf niedrigen Gerüsten. Diese Aufstellungsweise hat mit
der durch Fig. 1342 bis 1345 dargestellten gemein, dass sämmtliche bewegliche
Theile der Maschine über der zu erzeugenden Form liegen, also vor dem
Auffallen von Formsand geschützt sind; sie vereinigen damit den wesent-
lichen Vortheil der folgenden Maschinen, dass die Formmitte von raum-
erfordernden Stützungstheilen frei ist. Abbildungen solcher Maschinen habe
ich nicht gesehen.
Neuerdings 1) ist eine
von Urquhart, Linsay & Co.
in Dundee gebaute Ma-
schine bekannt gegeben,
bei welcher die wesent-
lichsten Eigenschaften der
Gruson’schen Maschine
sich vorfinden, ausserdem
aber erhebliche Vervoll-
kommnungen zu erkennen
sind. Fig. 1354 ist ein
Schaubild dieser Maschine.
Eine kräftige hohle fest-
stehende Säule ist an
ihrem oberen Theil abge-
dreht und trägt hier das
eigentliche Maschinenge-
stell; dieses kann um die
Säule frei gedreht werden,
so lange man es nicht in
seiner Lage verriegelt.
Ueber dem Maschinenge-
stell ist an der Säule ein
Rad mit keilförmigen Zäh-
nen befestigt, und links
neben diesem Rade ist auf
dem Maschinengestell ein
durch Schraube und Hand-
rad verschiebbarer Riegel
angebracht, welcher mit
seinem hohlkeilförmigen
Ende über einen der keil-
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förmigen Zähne des festen Rades geschoben werden kann, um das
Maschinengestell fest zu legen. Hierdurch ist ermöglicht, eine grössere
Zahl im Kreise rings um die Säule aufgestellte Formkasten nach einander
zu behandeln. In den rechtsseitigen Armen des Maschinengestells ist eine
hohle Spindel gelagert, auf der das 180 Zähne enthaltende, zum Eintheilen
dienende Wurmrad festsitzt. Der Wurm wird unter Vermittelung aus-
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1) Engineering, März 1897, S. 396, mit Schaubild.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 761. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/781>, abgerufen am 04.12.2024.
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