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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.

Ergeben sich nun Ungenauigkeiten, so sind diese zu beseitigen,
wozu geeignete Nachstellbarkeiten vorzusehen sind.

Schon bei Erörterung des Baues vorliegender Führungen ist ein Theil
der durch Abnutzungen nöthig werdenden Nachstellbarkeiten erörtert,
nämlich diejenigen Mittel, welche die Erhaltung guten Schlusses, sicheren
Aufeinanderliegens der an einander gleitenden Flächen zum Zweck haben.
Eine andere Gruppe der Nachstellbarkeiten dient zur Beseitigung durch
einseitige Abnutzung
entstehender Unge-
nauigkeiten ebenso
wie zur Gewinnung
genauer Lage; sie soll
daher für beide
Zwecke gemeinsam
behandelt werden.

Der Spindel-
stock soll z. B. in wag-
rechter Richtung quer
gegen die Axe ver-
schoben werden. Das

[Abbildung] Fig. 156.
kann geschehen -- und geschieht sehr häufig -- mittels der Hand.
Man gewinnt jedoch die richtige Lage bequemer durch Schrauben. Zu
dem Ende wird in einem zwischen die Drehbankwangen ragenden Theil
des Spindelstockes A, Fig. 157, ein Loch hergestellt, in welchem zwei
Schrauben stecken, welche durch Muttern gegen die Innenflächen der
Drehbankwangen gedrückt werden können. Da diese Schrauben nur
dem Ausrichten dienen, das Festhalten
aber den gebräuchlichen Befestigungs-
schrauben bleibt, so dürfen erstere sehr
klein gemacht werden. Für die Ver-
stellung in der Höhe kenne ich nur das
Einschieben von Blechstücken unter den
Fuss des Spindelstockes. Der Reitstock,
Fig. 158, 159 und 160, muss seinen Ort
auf dem Drehbankbett häufig wechseln,
es sind deshalb Einstellungsschrauben,
[Abbildung] Fig. 157.
welche gegen die Bettwangen drücken, hier wenig tauglich. Man legt deshalb
zunächst eine Platte a auf das Bett B, und zwar so, dass sie genau zwischen
die Bettwangen greift, und setzt den Reitstock auf diese Platte. Beide, R
und a, greifen vermöge einer Nuth, bezw. einer Leiste genau in einander,
und R wird gegen a durch zwei Schrauben b quer gegen das Bett ver-
schoben. Es wird auch 1) die Platte a mit einer schrägen Leiste versehen,
welche in eine entsprechend schräge Nuth der Reitstocksohle greift, so
dass durch Verschiebung des Reitstockes längs dieser Leiste die ge-
wünschte Querverschiebung leichter genau gewonnen werden kann.

Man hat auch vorgeschlagen,2) den Reitnagel r, Fig. 158 u. 159, in eine
ausseraxig gebohrte Hülse zu stecken, die im Reitstock drehbar gelagert

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 827.
2) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 1286, mit Abb.
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.

Ergeben sich nun Ungenauigkeiten, so sind diese zu beseitigen,
wozu geeignete Nachstellbarkeiten vorzusehen sind.

Schon bei Erörterung des Baues vorliegender Führungen ist ein Theil
der durch Abnutzungen nöthig werdenden Nachstellbarkeiten erörtert,
nämlich diejenigen Mittel, welche die Erhaltung guten Schlusses, sicheren
Aufeinanderliegens der an einander gleitenden Flächen zum Zweck haben.
Eine andere Gruppe der Nachstellbarkeiten dient zur Beseitigung durch
einseitige Abnutzung
entstehender Unge-
nauigkeiten ebenso
wie zur Gewinnung
genauer Lage; sie soll
daher für beide
Zwecke gemeinsam
behandelt werden.

Der Spindel-
stock soll z. B. in wag-
rechter Richtung quer
gegen die Axe ver-
schoben werden. Das

[Abbildung] Fig. 156.
kann geschehen — und geschieht sehr häufig — mittels der Hand.
Man gewinnt jedoch die richtige Lage bequemer durch Schrauben. Zu
dem Ende wird in einem zwischen die Drehbankwangen ragenden Theil
des Spindelstockes A, Fig. 157, ein Loch hergestellt, in welchem zwei
Schrauben stecken, welche durch Muttern gegen die Innenflächen der
Drehbankwangen gedrückt werden können. Da diese Schrauben nur
dem Ausrichten dienen, das Festhalten
aber den gebräuchlichen Befestigungs-
schrauben bleibt, so dürfen erstere sehr
klein gemacht werden. Für die Ver-
stellung in der Höhe kenne ich nur das
Einschieben von Blechstücken unter den
Fuss des Spindelstockes. Der Reitstock,
Fig. 158, 159 und 160, muss seinen Ort
auf dem Drehbankbett häufig wechseln,
es sind deshalb Einstellungsschrauben,
[Abbildung] Fig. 157.
welche gegen die Bettwangen drücken, hier wenig tauglich. Man legt deshalb
zunächst eine Platte a auf das Bett B, und zwar so, dass sie genau zwischen
die Bettwangen greift, und setzt den Reitstock auf diese Platte. Beide, R
und a, greifen vermöge einer Nuth, bezw. einer Leiste genau in einander,
und R wird gegen a durch zwei Schrauben b quer gegen das Bett ver-
schoben. Es wird auch 1) die Platte a mit einer schrägen Leiste versehen,
welche in eine entsprechend schräge Nuth der Reitstocksohle greift, so
dass durch Verschiebung des Reitstockes längs dieser Leiste die ge-
wünschte Querverschiebung leichter genau gewonnen werden kann.

Man hat auch vorgeschlagen,2) den Reitnagel r, Fig. 158 u. 159, in eine
ausseraxig gebohrte Hülse zu stecken, die im Reitstock drehbar gelagert

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 827.
2) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 1286, mit Abb.
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[85/0099] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. Ergeben sich nun Ungenauigkeiten, so sind diese zu beseitigen, wozu geeignete Nachstellbarkeiten vorzusehen sind. Schon bei Erörterung des Baues vorliegender Führungen ist ein Theil der durch Abnutzungen nöthig werdenden Nachstellbarkeiten erörtert, nämlich diejenigen Mittel, welche die Erhaltung guten Schlusses, sicheren Aufeinanderliegens der an einander gleitenden Flächen zum Zweck haben. Eine andere Gruppe der Nachstellbarkeiten dient zur Beseitigung durch einseitige Abnutzung entstehender Unge- nauigkeiten ebenso wie zur Gewinnung genauer Lage; sie soll daher für beide Zwecke gemeinsam behandelt werden. Der Spindel- stock soll z. B. in wag- rechter Richtung quer gegen die Axe ver- schoben werden. Das [Abbildung Fig. 156.] kann geschehen — und geschieht sehr häufig — mittels der Hand. Man gewinnt jedoch die richtige Lage bequemer durch Schrauben. Zu dem Ende wird in einem zwischen die Drehbankwangen ragenden Theil des Spindelstockes A, Fig. 157, ein Loch hergestellt, in welchem zwei Schrauben stecken, welche durch Muttern gegen die Innenflächen der Drehbankwangen gedrückt werden können. Da diese Schrauben nur dem Ausrichten dienen, das Festhalten aber den gebräuchlichen Befestigungs- schrauben bleibt, so dürfen erstere sehr klein gemacht werden. Für die Ver- stellung in der Höhe kenne ich nur das Einschieben von Blechstücken unter den Fuss des Spindelstockes. Der Reitstock, Fig. 158, 159 und 160, muss seinen Ort auf dem Drehbankbett häufig wechseln, es sind deshalb Einstellungsschrauben, [Abbildung Fig. 157.] welche gegen die Bettwangen drücken, hier wenig tauglich. Man legt deshalb zunächst eine Platte a auf das Bett B, und zwar so, dass sie genau zwischen die Bettwangen greift, und setzt den Reitstock auf diese Platte. Beide, R und a, greifen vermöge einer Nuth, bezw. einer Leiste genau in einander, und R wird gegen a durch zwei Schrauben b quer gegen das Bett ver- schoben. Es wird auch 1) die Platte a mit einer schrägen Leiste versehen, welche in eine entsprechend schräge Nuth der Reitstocksohle greift, so dass durch Verschiebung des Reitstockes längs dieser Leiste die ge- wünschte Querverschiebung leichter genau gewonnen werden kann. Man hat auch vorgeschlagen, 2) den Reitnagel r, Fig. 158 u. 159, in eine ausseraxig gebohrte Hülse zu stecken, die im Reitstock drehbar gelagert 1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 827. 2) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 1286, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/99>, abgerufen am 04.12.2024.