Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.Von der Erden. [Spaltenumbruch]
men, blühet im Christ-Monath, wächsetnicht hoch von der Erden, die Blätter machen grossen Umfang; Es purgiret und reiniget das schwere und Melancholische Geblüt, stillet Zorn, Raserey und alles Böse. No. 12. Schlangen-Kraut/ Bistorta. Diß wächset auch daselbst, mit einem No. 13. Rosen-Kraut/ Radix Rhodia. Jst grün, hat eine rothe Wurtzel, rie- Jm Stein-Felßen-Gebürge/ No. 14. Zehr-Kraut/ Hepatica fontana. Dieses wächset gerne an Stein-Klip- No. 15. Engelsüsse/ Polypodium. Jst rauh an Wurtzeln, wächset auff No. 16. Weisser Diptam/ Fraxinella. Hat Blätter wie die Weyden, und No. 17. Creutz-Kraut/ Senecio. Jst gut wider das Blut-Auswerffen, No. 18. Hirsch-Zunge/ Lingua ceruina. Blühet scheckigt, wächset gerne bey No. 19. Entzian/ Gentiana. Siehet aus wie Weyden-Blätter, Jn Teuffels Lust-Garten/ No. 20. Paradieß-Kraut/ Herba Paradisi. Hat angenehme grüne Farbe, blühet No. 21. Königs-Crone/ Corona Imperialis. Hat viereckigte grüne Blätter, und No. 22. Je länger je lieber/ Matrisylua. Hat einen langen Stengel, weisse kol- No. 23. Stengel-Kraut. Wächst auch allda mit kleinen blauen Am Teuffels-Teiche/ No. 24. Braune Doste/ Clynopodium. Hat blaue Blüth; Heilet innerliche Ge- Geblüt,
Von der Erden. [Spaltenumbruch]
men, bluͤhet im Chriſt-Monath, waͤchſetnicht hoch von der Erden, die Blaͤtter machen groſſen Umfang; Es purgiret und reiniget das ſchwere und Melancholiſche Gebluͤt, ſtillet Zorn, Raſerey und alles Boͤſe. No. 12. Schlangen-Kraut/ Biſtorta. Diß waͤchſet auch daſelbſt, mit einem No. 13. Roſen-Kraut/ Radix Rhodia. Jſt gruͤn, hat eine rothe Wurtzel, rie- Jm Stein-Felßen-Gebuͤrge/ No. 14. Zehr-Kraut/ Hepatica fontana. Dieſes waͤchſet gerne an Stein-Klip- No. 15. Engelſuͤſſe/ Polypodium. Jſt rauh an Wurtzeln, waͤchſet auff No. 16. Weiſſer Diptam/ Fraxinella. Hat Blaͤtter wie die Weyden, und No. 17. Creutz-Kraut/ Senecio. Jſt gut wider das Blut-Auswerffen, No. 18. Hirſch-Zunge/ Lingua ceruina. Bluͤhet ſcheckigt, waͤchſet gerne bey No. 19. Entzian/ Gentiana. Siehet aus wie Weyden-Blaͤtter, Jn Teuffels Luſt-Garten/ No. 20. Paradieß-Kraut/ Herba Paradiſi. Hat angenehme gruͤne Farbe, bluͤhet No. 21. Koͤnigs-Crone/ Corona Imperialis. Hat viereckigte gruͤne Blaͤtter, und No. 22. Je laͤnger je lieber/ Matriſylua. Hat einen langen Stengel, weiſſe kol- No. 23. Stengel-Kraut. Waͤchſt auch allda mit kleinen blauen Am Teuffels-Teiche/ No. 24. Braune Doſte/ Clynopodium. Hat blaue Bluͤth; Heilet innerliche Ge- Gebluͤt,
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Von der Erden.
men, bluͤhet im Chriſt-Monath, waͤchſet
nicht hoch von der Erden, die Blaͤtter
machen groſſen Umfang; Es purgiret und
reiniget das ſchwere und Melancholiſche
Gebluͤt, ſtillet Zorn, Raſerey und alles
Boͤſe.
No. 12.
Schlangen-Kraut/ Biſtorta.
Diß waͤchſet auch daſelbſt, mit einem
langen Stengel, bluͤhet weiß und blau-
licht, die Wurtzel gleichet einer Schlan-
gen, weil ſie einen buntſcheckigten Sten-
gel hat, iſt ſcharff und bitter, zertheilet
den Schleim von der Bruſt, widerſtehet
dem Gifft, treibet den Schweiß, eroͤffnet,
reiniget Lung und Leber.
No. 13.
Roſen-Kraut/ Radix Rhodia.
Jſt gruͤn, hat eine rothe Wurtzel, rie-
chet wie Roſen, bluͤhet weiß, und traͤget
weiſſen Saamen; Staͤrcket den Verſtand
und Gedaͤchtniß, heilet und kuͤhlet heff-
tige Kopff-Schmertzen.
Jm Stein-Felßen-Gebuͤrge/
No. 14.
Zehr-Kraut/ Hepatica fontana.
Dieſes waͤchſet gerne an Stein-Klip-
pen, worbey Brunnen-Quelle anzutref-
fen; Stillet Blut- und Blaſen-Beſchwe-
rung, eroͤffnet die verſtopffte Lunge, kuͤh-
let die hitzige Leber, heilet innerliche
Wunden.
No. 15.
Engelſuͤſſe/ Polypodium.
Jſt rauh an Wurtzeln, waͤchſet auff
Stein-Felßen, auch um alte Eichen, und
bluͤhet nicht; Eroͤffnet die Miltz und Le-
ber, heilet die Lunge und alles innerliche
Geſchwuͤr, treibet das boͤſe ſcorbutiſche
Gebluͤt, Gall und Schleim aus dem Lei-
be, gruͤnet des Winters.
No. 16.
Weiſſer Diptam/ Fraxinella.
Hat Blaͤtter wie die Weyden, und
bluͤhet weiß; Heilet innerliche Wunden,
foͤrdert die Geburth, toͤdtet die Wuͤrme,
eroͤffnet Verſtopffung, treibet den
Schweiß und Harn, zertheilet die Fluͤße,
ſtillet Schlag, Schwindel und Haupt-
Wehe, machet helle Augen. Es ſoll da-
mit der Hirſch die geſchoſſenen Pfeile aus
dem Leibe treiben.
No. 17.
Creutz-Kraut/ Senecio.
Jſt gut wider das Blut-Auswerffen,
vor die Wuͤrmer, hitzige Leb er, Len-
denſtein, gifftigen Nebel und Magen-
Weh, heilet alte Geſchwuͤr und Wun-
den, oͤffnet die Harn-Gaͤnge; Bluͤhet
weiß, und waͤchſet wie die Roſemarie.
No. 18.
Hirſch-Zunge/ Lingua ceruina.
Bluͤhet ſcheckigt, waͤchſet gerne bey
Quellen, iſt das gantze Jahr gruͤn; Stillet
Durchlauff und Blut, heilet Geſchwuͤr
und Wunden, reiniget Miltz und Leber,
zertheilet ſchwehr melancholiſches, oder
geronnen Gebluͤt, treibet den Stein
und Harn heilſam.
No. 19.
Entzian/ Gentiana.
Siehet aus wie Weyden-Blaͤtter,
zanckigt, traͤget gelbe Blumen, waͤchſet
unter Stein-Felßen, in Sieben Gruben;
Zertheilet geronnen Gebluͤt, treibet den
Gifft, Schleim und Wuͤrmer, heilet in-
nerliche Wunden, reiniget die Mutter,
ſtaͤrcket den Magen und Lunge.
Jn Teuffels Luſt-Garten/
No. 20.
Paradieß-Kraut/ Herba Paradiſi.
Hat angenehme gruͤne Farbe, bluͤhet
weiß, und waͤchſet an dieſem ſo genannten
Orte; Jſt ein treffliches Wund-Kraut.
No. 21.
Koͤnigs-Crone/ Corona Imperialis.
Hat viereckigte gruͤne Blaͤtter, und
vier Stengel, worauf eine weiſſe Crone
gewachſen, traͤget keinen Saamen, waͤch-
ſet allda.
No. 22.
Je laͤnger je lieber/ Matriſylua.
Hat einen langen Stengel, weiſſe kol-
bigte Blumen, laͤnglichte gruͤne Blaͤtter;
Zertheilet geronnen Gebluͤt, heilet inner-
liche Wunden, eroͤffnet die verſtopffte Le-
ber, treibet den Nieren- und Blaſen-
Stein.
No. 23.
Stengel-Kraut.
Waͤchſt auch allda mit kleinen blauen
Bluͤmlein; Treibet die Wuͤrmer, Ender-
linge und ſcorbutiſch Gebluͤte aus dem
Leibe, heilet innerliche Wunden.
Am Teuffels-Teiche/
No. 24.
Braune Doſte/ Clynopodium.
Hat blaue Bluͤth; Heilet innerliche Ge-
ſchwuͤr, vertreibet das boͤſe ſcorbutiſche
Gebluͤt,
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Zitationshilfe: | Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/47>, abgerufen am 16.07.2024. |