Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.Anhang unterschiedener nützlicher [Spaltenumbruch]
de ist von den Regalibus eines Fürsten,deren die Unterthanen nicht fähig seyn; Daß aber eine undenckliche Verjährung die Krafft eines Privilegii haben solte, hätte im geringsten nicht statt, wenn die Unfähigkeit einer Person darzu käme; Bertazzol. Cons. Civ. 46. n. 44. Ohne daß es auch (5) an der Wissenschafft und Gedult des Herrn ermangelte, die doch in den Verjährungen der uncörper- lichen Sachen auch unter gemeinen erfor- dert würde; Dennoch aber und dieweil hiebevor, Wesenb. I. Cons. 21. n. 68. Gryphiander Oecon. Legal. L. 1. c. 18. n. 1. wovon
Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher [Spaltenumbruch]
de iſt von den Regalibus eines Fuͤrſten,deren die Unterthanen nicht faͤhig ſeyn; Daß aber eine undenckliche Verjaͤhrung die Krafft eines Privilegii haben ſolte, haͤtte im geringſten nicht ſtatt, wenn die Unfaͤhigkeit einer Perſon darzu kaͤme; Bertazzol. Conſ. Civ. 46. n. 44. Ohne daß es auch (5) an der Wiſſenſchafft und Gedult des Herrn ermangelte, die doch in den Verjaͤhrungen der uncoͤrper- lichen Sachen auch unter gemeinen erfor- dert wuͤrde; Dennoch aber und dieweil hiebevor, Weſenb. I. Conſ. 21. n. 68. Gryphiander Oecon. Legal. L. 1. c. 18. n. 1. wovon
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Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
de iſt von den Regalibus eines Fuͤrſten,
deren die Unterthanen nicht faͤhig ſeyn;
Daß aber eine undenckliche Verjaͤhrung
die Krafft eines Privilegii haben ſolte,
haͤtte im geringſten nicht ſtatt, wenn die
Unfaͤhigkeit einer Perſon darzu kaͤme;
Bertazzol. Conſ. Civ. 46. n. 44.
Ohne daß es auch (5) an der Wiſſenſchafft
und Gedult des Herrn ermangelte, die
doch in den Verjaͤhrungen der uncoͤrper-
lichen Sachen auch unter gemeinen erfor-
dert wuͤrde;
Dennoch aber und dieweil hiebevor,
wenn gute Eichel-Maſt geweſen, ein Je-
der zu Acken wohnhaffter Buͤrger, ſo-
viel er gewolt, Schweine in die Maſt ein-
zutreiben gehabt, und davon kein Maſt-
Geld gegeben, hernach aber ſolche Befrey-
ung enger eingeſchrenckt worden; So iſt
daraus abzunehmen, daß die Maſtung
der Stadt zugeſtanden, hernach aber die
Herrſchafft das Maſt-Geld eingefuͤhret,
und doch gleichwohl eine gewiſſe An-
zahl nicht dem bloſſen numero nach, ſon-
dern mit Abſehen auff die Raths-Per-
ſonen, Geiſtliche und andere, auch des
Steuerbahren Vermoͤgens der Einwoh-
ner, frey gelaſſen worden; Wobey es
denn billig um ſo mehr auch fuͤrohin ver-
bleibet, und die Herrſchafft an dem Maſt-
Geld, wie auch die Beamte an gewiſſer
Participation von denen Fehm- und
Brenn-Geldern, welches gleicher geſtalt
bey Einfuͤhrung der Maſt-Gelder, alſo
zweiffels ohne zwiſchen denen Beamten
und der Stadt durch Vergleich beliebt
worden, ſich begnuͤgen laſſen; Von wel-
chen Umſtaͤnden denn wohl klaͤhrere Be-
weißthuͤmer ſich erfinden wuͤrden, wenn
die Stadt nicht durch die darinnen im
Kriegsweſen entſtandene Feuers-Brunſt
um ihr Archiv kommen waͤre. Denn
es iſt gleichwohl (1) an dem, daß die Stadt
in den Gehoͤltzen das Recht zu holtzen und
zu huͤten hat, und obwohl darinnen die
Fuͤrſtliche Obrigkeit der Herrſchafft zu-
ſtehet; Dieweil aber doch die Stadt im
uͤbrigen im Beſitz der Gehoͤltze ſich befin-
det, aus der Poſſeſs aber das Eigenthum
vermuthet und erwieſen wird,
L. ult. C. de Rei vindic.
Carpzov. II. Conſt. 14. def. 25. n. 9.
So wird inſonderheit auch die Maſtung,
zumahl dieſelbe auch ſonſt Privatis wohl
zukommen kan, ſo weit ſolche nach der
Zeit nicht beſchnitten worden, vor der
Stadt Eigenthum gehalten, weil die
Exception hievon nicht erwieſen werden
mag,
Weſ. I. Conſ. 30. n. 3.
Ja die Stadt vielmehr in der Poſſeſs
ſey, welche vor den Beſitzenden, und deſ-
ſen freyen Eigenthum eine Vermu-
thung macht.
Weſenb. I. Conſ. 21. n. 68.
Menoch. Ill. Præſ. 91. n. 42.
(2) Folget es nicht, daß eben demjenigen
die Maſt gehoͤre, der das Forſt-Recht in
denen Gehoͤltzen hat; Vielmehr ſagt Gaili-
us II. Obſ. 68. es ſey auſſer Zweiffel, daß das
Recht, Eicheln zu leſen, dem Herrn des
Waldes zuſtehe, und nicht demjenigen, der
das Regale darinnen hat, zur Maſtung
des Wildes, dafern man ſich nicht eines
andern verglichen, welches aus der Ob-
ſervanz geſchloſſen werden kan, weil das
alte ſtatt eines Geſetzes iſt. Nun aber
iſt die Obſervanz vielmehr an ſeiten der
Stadt, und obwohl dieſelbe anfangs gar
die freye Maſt durchgehends gehabt, ſo laͤſt
ſie es doch bey dem nunmehro langwieri-
gen Herbringen der modificirten Maſt
verbleiben. Zwar iſt nicht ohne, daß der-
jenige, der in einem frembden Walde das
Forſt-Recht hat, auch die Fruͤchte des
Waldes habe, ſoweit als ſich das Wild
davon erhaͤlt; Was aber nach nothduͤrff-
tigem Unterhalt des Wildpraͤths uͤber-
bleibet, gehoͤret dem Eigenthums-
Herrn, weil er ſonſt ſeines Eigenthums
ſchlecht gebeſſert ſeyn wuͤrde.
Gryphiander Oecon. Legal. L. 1. c. 18. n. 1.
Noe Meurer P. II. Tit. Ob die Ei-
cheln, Fruͤchte und ander wild
Obſt dem Forſt- oder Eigen-
thums-Herrn gebuͤhren.
Daß nun (3) das Ackeniſche Gehoͤltze
der Stadt Eigenthum ſey, und dieſelbe
ſolches, wie ihr Eigenthum gebraucht
habe, iſt aus obigen mehrers zu verneh-
men, ob gleich Jhrer Chur-Fuͤrſtlichen
Durchl. darinnen das Forſt-Recht zu-
gehoͤhret. Denn was (4) von der Ver-
muthung einer bittlich zugelaſſenen
Handlung aus dem Beſoldo angefuͤhret
worden, ſchlieſt auff dieſen Fall um des-
halben nicht, weil Beſoldus in erwehn-
tem Conſilio redet (1) von einer Dienſt-
barkeit, die man auff frembdem Grund
und Boden intendirt; (2) Von dem Fall,
da ſich einer der bloſſen Poſſeſs bedienet,
ohne Huͤlffe einer undencklichen Zeit; (3)
Von einem Recht, welches mehrentheils
bittweiſe erhalten wird, als die Atzung,
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