Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.zur Jägerey gehöhrigen Materien. HOMBVRGS Responsum LXXVII. Jnhalt. Ob das Jagd-Recht ein Regale sey; Jngleichen, ob eine Privat-Person in der Possess dieses Rechts zu schützen? ALs uns Decano, Seniori, &c. er- Ob wohl (1) unstreitig und ohne al- Alldieweil aber doch (1) heut zu Ta- Rosenthal. de Feud. cap. 5. Concl. 94. So gehet unsere Meynung dahin, daß, Auf die andere Frage. Daß zwar (1) das Possessorium sum- Weil aber (5) sothanem Lehn-Brief dadurch e 3
zur Jaͤgerey gehoͤhrigen Materien. HOMBVRGS Reſponſum LXXVII. Jnhalt. Ob das Jagd-Recht ein Regale ſey; Jngleichen, ob eine Privat-Perſon in der Poſſeſs dieſes Rechts zu ſchuͤtzen? ALs uns Decano, Seniori, &c. er- Ob wohl (1) unſtreitig und ohne al- Alldieweil aber doch (1) heut zu Ta- Roſenthal. de Feud. cap. 5. Concl. 94. So gehet unſere Meynung dahin, daß, Auf die andere Frage. Daß zwar (1) das Poſſeſſorium ſum- Weil aber (5) ſothanem Lehn-Brief dadurch e 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0611" n="37"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">zur Jaͤgerey gehoͤhrigen Materien.</hi> </fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">HOMBVRGS</hi><lb/> Reſponſum LXXVII.</hi> </hi> </head><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Jnhalt.</hi> </head><lb/> <list> <item> <hi rendition="#fr">Ob das Jagd-Recht ein</hi> <hi rendition="#aq">Regale</hi> <hi rendition="#fr">ſey; Jngleichen, ob eine</hi> <hi rendition="#aq">Privat-</hi> <hi rendition="#fr">Perſon in der</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Poſſeſs</hi> <hi rendition="#fr">dieſes Rechts zu ſchuͤtzen?</hi> </item> </list><lb/> <cb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Ls uns <hi rendition="#aq">Decano, Seniori, &c.</hi> er-<lb/> kennen darauff und zwar anfaͤng-<lb/> lich auff die erſte Frage vor Recht:</p><lb/> <p>Ob wohl (1) unſtreitig und ohne al-<lb/> len Zweiffel iſt, daß dem buͤrgerlichen<lb/> Recht nach eine jede <hi rendition="#aq">Privat-</hi>Perſon ſo-<lb/> wohl auff ihren eigenen, als auff frem-<lb/> den Aeckern zu jagen befugt ſey;<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">§. <hi rendition="#i">12. 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zur Jaͤgerey gehoͤhrigen Materien.
HOMBVRGS
Reſponſum LXXVII.
Jnhalt.
Ob das Jagd-Recht ein Regale ſey; Jngleichen, ob eine Privat-Perſon in der
Poſſeſs dieſes Rechts zu ſchuͤtzen?
ALs uns Decano, Seniori, &c. er-
kennen darauff und zwar anfaͤng-
lich auff die erſte Frage vor Recht:
Ob wohl (1) unſtreitig und ohne al-
len Zweiffel iſt, daß dem buͤrgerlichen
Recht nach eine jede Privat-Perſon ſo-
wohl auff ihren eigenen, als auff frem-
den Aeckern zu jagen befugt ſey;
§. 12. I. de R. D.
L. 1. §. 1. ff. de A. R. D.
Und (2) in text II. Feud. 56. allwo von de-
nen Regalien geredet wird, keine Mel-
dung der Jagd-Gerechtigkeit geſchiehet,
ſondern nur der Einkuͤnffte der Fiſcherey
erwehnet wird, welche zwar zu denen
fiſcaliſchen Gerechtigkeiten wohl koͤnnen
gerechnet werden, jedoch von dem Jagd-
Recht weit entfernet ſind; Auch (3) ei-
nige unter den Rechts-Lehrern gefun-
den werden, die das Jagd-Recht vor eine
auff einem unbeweglichen Grund-Stuͤ-
cke vorkommende Dienſtbarkeit achten,
Gail. 2. O. 66.
Einige aber (4) vor eine Sache, die mit
den Fuͤrſtenthuͤmern und Hertzogthuͤ-
mern vereinbaret iſt,
Finckenthauſ. Diſp. 4. th. 18.
So will es dennoch das ſtarcke Anſehen
gewinnen, als wenn die Nieder-Jagden
nicht zu den Regalien gehoͤreten;
Alldieweil aber doch (1) heut zu Ta-
ge es einer gantz andern Beſchaffenheit
mit den Jagden hat, inmaaſſen Fuͤrſten
und Herrn die Gerechtigkeit zu jagen
denen Privatis entzogen, und ſich, vielerley
Urſachen halber, zugeeignet haben; Auch
nicht unbekant iſt, daß (2) diejenige
Gerechtigkeit, ſo vor dieſem kein Regale
geweſen iſt, durch langwierigen Gebrauch
und Gewohnheit dazu koͤnne gemacht
werden: Denn es koͤnnen diejenigen Rech-
ten, welche vor dieſem keine Regalien ge-
weſen, durch den Gebrauch zu Regalibus
werden:
Roſenthal. de Feud. cap. 5. Concl. 94.
Und dann (3) viele von denen bewaͤhr-
teſten Rechts-Lehrern bezeugen, daß
im Heiligen Roͤmiſchen Reich Teutſcher
Nation die Jagd-Gerechtigkeit pro Rega-
li gehalten werde;
Fritſchius Conſil. 21. de Jure Venat. Foreſt.
Richter. Vol. 2. Conſil. 242.
So gehet unſere Meynung dahin, daß,
geſtalten Sachen nach, die Nieder-Jagd
heutiges Tages einiger maaſſen zu denen
geringern Regalibus koͤnne gezogen
werden.
Auf die andere Frage.
Daß zwar (1) das Poſſeſſorium ſum-
mariisſimum wider einen Fuͤrſten in
puncto der Regalien nicht ſtatt finde, weil
die Poſſeſs, der die Rechte wiederſtehen,
keinen Schutz verdienet,
Mev. p. 8. Dec. 257. n. 7.
Nun aber wiederſtehet das Recht der
Landesherrlichen Hoheit dem Beſitz der
Regalien, in Anſehung der Unterthanen,
und gruͤndet die Intention des Fuͤrſten
wider einen jedweden Beſitzer;
Mev. p. 1. d. 44. n. 6.
Welches auch noch ferner alſo extendiret
wird, daß, wann gleich (3) die Privat-
Beſitzer der Regalien die undenckliche
Poſſeſſion vor ſich angefuͤhret haͤtte, er
doch nicht wider den Fuͤrſten zu manu-
teniren waͤre, biß in Petitorio vor ihn ge-
ſprochen; Es erhellet aber doch (4) ſo-
wohl aus der uͤberſandten Facti ſpecie,
als auch aus der ſub Lit. B. beygefuͤgten
Leuteration, daß der Klaͤger den Titul
ſeiner Poſſeſſ vel quaſi durch ſeinen letz-
ten Lehn-Brieff, ſo er zun Acten gege-
ben, nothduͤrfftig beſcheiniget habe, und
einſolglichen in dieſem Fall zu ſchuͤtzen und
zu manuteniren ſey, weil die Poſſeſſ der
Regalien, die man auf eine rechtmaͤßige
Art uͤberkommen, wider die Fuͤrſten ge-
nung iſt;
Mev. p. 4. dec. 66. n. 11.
Und bey Koͤniglichen Rechten iſt die Poſ-
ſeſs wider den Ober-Herrn rechtmaͤßig,
wenn der Titulus beſcheiniget wird;
Weil aber (5) ſothanem Lehn-Brief
die Ausflucht, als wenn er von Gegen-
theil erſchliechen und heimlicher Weiſe
ausgebracht ſey, im Wege ſtehet, und
dadurch
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