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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

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[Spaltenumbruch] dungen verursachten Schadens nicht zu
vergessen, angesehen, wenn ex Interdicto
uti possidetis
eine Klage angestellet, dar-
[Spaltenumbruch] auf jederzeit Absicht mit zu nehmen ist,
V. R. W.

HOMBVRGS
Responsum CXCIIX.
Jnhalt.
Wem die Eichel-Mast zukomme?
[Spaltenumbruch]

ALs uns Decano, Seniori &c. eine
Facti species samt einigen Bey-
lagen, wie auch denen zwischen dem Herrn
Consulenten, und der Gemeinde zu C.
dißfalls ergangenen Privat-Acten von n.
1. biß 22. inclusive, zugesandt, und über
die daraus gezogene zwo Fragen unse-
re in Rechten gegründete Meynung
zu ertheilen gebethen worden, etc. erken-
nen darauf, und zwar anfänglich auf die
erste Frage: Ob nicht die Quasi Posses-
sion
durch diese Actus, wann sie gleich meh-
rern oder von 10. Jahren nicht beybrin-
gen könten, aus den Cämmerey-Rech-
nungen genungsam dargethan? vor
Recht.

Es beruhet die gemeldte Quasi Pos-
session
darinnen, daß wenn der C. Ge-
meine die in dem P. und Gehöltzen zu
C. befindliche Eichel-Mast angebothen,
und sie sich deswegen nicht billichmäßig
heraus und vernehmen lässet, alsdenn
die Herren Consulenten in das Gehöltze
zu C. frembde Schweine einzunehmen
befugt, und biß lange in der Quasi Pos-
session
sothaner Gerechtigkeit befangen
gewesen; Hergegen wendet die Gemeine
zu C. vor, gestalt sie nicht nur in dem
qvaest. Pusch das Hutungs-Recht hät-
ten, sondern auch, wenn E. E. Rath der
Stadt F. die Eicheln hätte abklopffen,
abschlagen und lesen lassen, alsdenn
sie auch ihre Schweine in besagten
Busch zu treiben berechtiget wären, und
gründet sich deßfalls sowohl auf die alte
hergebrachte Gewohnheit, absonderlich
aber auf das vom 25. Novembr. 1650. in
der Hochlöblichen Neumärckischen Regie-
rung zu Cüstrin eröffnete Rechtskräff-
tige Urthel, welches wegen des concer-
nir
enden Stücks also lautet: Wegen der
Eichel-Mast wird es bey des Raths Er-
biethen gelassen, wann sich nehmlich die
Bauern gehorsam erweisen, daß sie,
wenn der Rath zuvor die Eicheln, wie
vor diesem, schlagen lassen, alsdenn ihre
[Spaltenumbruch] Schweine hinein lauffen mögen. Ob
nun schon sothanes Judicatum ausdrück-
lich im Munde führet, daß unter dem Be-
dinge, wenn die Gemeinde zu C. gehor-
sam wäre, alsdenn sie nach abgeklopff-
ten Eicheln in den Pusch quaest. ihre
Schweine solten treiben können; inglei-
chen sich auf ein vorgängiges Erbiethen
E. E. Raths beziehet, so einem Precario
nicht unähnlich zu seyn scheinet, und wie
bekanten Rechtens ist, nach Belieben des-
jenigen, der es einem andern verliehen
hat, wieder mag zurück geruffen und ge-
fordert werden;
L. 2. §. 2. ff. de Precar.

So will man doch vorjetzo darauff
keine Absicht nehmen, sondern nach der
gestellten Frage die Antwort einrichten.
Gesetzt nun, es wäre der Gemeinde zu
C. ihre vorgewandte Intention in oben
geführtem judicato gegründet, und ihre
gerühmte Quasi-Possession sowohl da-
durch, als auch durch andere Decreta
bestärcket; So findet sich doch (1) daß sie
im Jahr 1701. und 1702. die Eichel-Mast
in dem Busch quaest. von denen Herren
Consulenten ohne Protestation erhan-
delt. Jngleichen (2) daß sie im Jahr
1689. 1691. und 1693. dergleichen Hand-
lung ohne eintzige Reservation und Pro-
testation
auch vergenommen.

Vid. Beylage sub. Lit. B.
Wenn nun (3) ein jedes Documentum
die Praesumtion vor sich hat, daß dasje-
nige, so darinnen enthalten, wahr sey;
Vid. §. 11. 16. Instit. de Inutil. stipul.
Wie vielmehr wird (4) denen Cämme-
rey-Rechnungen, so in Publico von in
Pflicht und Eyd stehenden Leuten abge-
nommen sind, völliger Glaube beyzu-
messen seyn? Wird demnach (5) zum
festen Grund gesetzet, das entweder die
aus denen Cämmerey-Rechnungen in vi-
dimirt
er Copey beygebrachten Extracte
dasjenige, was sie im Munde führen, ge-
bührend beweisen, oder aber das wenig-

ste

Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
[Spaltenumbruch] dungen verurſachten Schadens nicht zu
vergeſſen, angeſehen, wenn ex Interdicto
uti poſſidetis
eine Klage angeſtellet, dar-
[Spaltenumbruch] auf jederzeit Abſicht mit zu nehmen iſt,
V. R. W.

HOMBVRGS
Reſponſum CXCIIX.
Jnhalt.
Wem die Eichel-Maſt zukomme?
[Spaltenumbruch]

ALs uns Decano, Seniori &c. eine
Facti ſpecies ſamt einigen Bey-
lagen, wie auch denen zwiſchen dem Heꝛꝛn
Conſulenten, und der Gemeinde zu C.
dißfalls ergangenen Privat-Acten von n.
1. biß 22. incluſive, zugeſandt, und uͤber
die daraus gezogene zwo Fragen unſe-
re in Rechten gegruͤndete Meynung
zu ertheilen gebethen worden, etc. erken-
nen darauf, und zwar anfaͤnglich auf die
erſte Frage: Ob nicht die Quaſi Poſſes-
ſion
durch dieſe Actus, wann ſie gleich meh-
rern oder von 10. Jahren nicht beybrin-
gen koͤnten, aus den Caͤmmerey-Rech-
nungen genungſam dargethan? vor
Recht.

Es beruhet die gemeldte Quaſi Pos-
ſeſſion
darinnen, daß wenn der C. Ge-
meine die in dem P. und Gehoͤltzen zu
C. befindliche Eichel-Maſt angebothen,
und ſie ſich deswegen nicht billichmaͤßig
heraus und vernehmen laͤſſet, alsdenn
die Herren Conſulenten in das Gehoͤltze
zu C. frembde Schweine einzunehmen
befugt, und biß lange in der Quaſi Pos-
ſeſſion
ſothaner Gerechtigkeit befangen
geweſen; Hergegen wendet die Gemeine
zu C. vor, geſtalt ſie nicht nur in dem
qvæſt. Puſch das Hutungs-Recht haͤt-
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Stadt F. die Eicheln haͤtte abklopffen,
abſchlagen und leſen laſſen, alsdenn
ſie auch ihre Schweine in beſagten
Buſch zu treiben berechtiget waͤren, und
gruͤndet ſich deßfalls ſowohl auf die alte
hergebrachte Gewohnheit, abſonderlich
aber auf das vom 25. Novembr. 1650. in
der Hochloͤblichen Neumaͤrckiſchen Regie-
rung zu Cuͤſtrin eroͤffnete Rechtskraͤff-
tige Urthel, welches wegen des concer-
nir
enden Stuͤcks alſo lautet: Wegen der
Eichel-Maſt wird es bey des Raths Er-
biethen gelaſſen, wann ſich nehmlich die
Bauern gehorſam erweiſen, daß ſie,
wenn der Rath zuvor die Eicheln, wie
vor dieſem, ſchlagen laſſen, alsdenn ihre
[Spaltenumbruch] Schweine hinein lauffen moͤgen. Ob
nun ſchon ſothanes Judicatum ausdruͤck-
lich im Munde fuͤhret, daß unter dem Be-
dinge, wenn die Gemeinde zu C. gehor-
ſam waͤre, alsdenn ſie nach abgeklopff-
ten Eicheln in den Puſch quæſt. ihre
Schweine ſolten treiben koͤnnen; inglei-
chen ſich auf ein vorgaͤngiges Erbiethen
E. E. Raths beziehet, ſo einem Precario
nicht unaͤhnlich zu ſeyn ſcheinet, und wie
bekanten Rechtens iſt, nach Belieben des-
jenigen, der es einem andern verliehen
hat, wieder mag zuruͤck geruffen und ge-
fordert werden;
L. 2. §. 2. ff. de Precar.

So will man doch vorjetzo darauff
keine Abſicht nehmen, ſondern nach der
geſtellten Frage die Antwort einrichten.
Geſetzt nun, es waͤre der Gemeinde zu
C. ihre vorgewandte Intention in oben
gefuͤhrtem judicato gegruͤndet, und ihre
geruͤhmte Quaſi-Poſſesſion ſowohl da-
durch, als auch durch andere Decreta
beſtaͤrcket; So findet ſich doch (1) daß ſie
im Jahr 1701. und 1702. die Eichel-Maſt
in dem Buſch quæſt. von denen Herren
Conſulenten ohne Proteſtation erhan-
delt. Jngleichen (2) daß ſie im Jahr
1689. 1691. und 1693. dergleichen Hand-
lung ohne eintzige Reſervation und Pro-
teſtation
auch vergenommen.

Vid. Beylage ſub. Lit. B.
Wenn nun (3) ein jedes Documentum
die Præſumtion vor ſich hat, daß dasje-
nige, ſo darinnen enthalten, wahr ſey;
Vid. §. 11. 16. Inſtit. de Inutil. ſtipul.
Wie vielmehr wird (4) denen Caͤmme-
rey-Rechnungen, ſo in Publico von in
Pflicht und Eyd ſtehenden Leuten abge-
nommen ſind, voͤlliger Glaube beyzu-
meſſen ſeyn? Wird demnach (5) zum
feſten Grund geſetzet, das entweder die
aus denen Caͤmmerey-Rechnungen in vi-
dimirt
er Copey beygebrachten Extracte
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buͤhrend beweiſen, oder aber das wenig-

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[40/0614] Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher dungen verurſachten Schadens nicht zu vergeſſen, angeſehen, wenn ex Interdicto uti poſſidetis eine Klage angeſtellet, dar- auf jederzeit Abſicht mit zu nehmen iſt, V. R. W. HOMBVRGS Reſponſum CXCIIX. Jnhalt. Wem die Eichel-Maſt zukomme? ALs uns Decano, Seniori &c. eine Facti ſpecies ſamt einigen Bey- lagen, wie auch denen zwiſchen dem Heꝛꝛn Conſulenten, und der Gemeinde zu C. dißfalls ergangenen Privat-Acten von n. 1. biß 22. incluſive, zugeſandt, und uͤber die daraus gezogene zwo Fragen unſe- re in Rechten gegruͤndete Meynung zu ertheilen gebethen worden, etc. erken- nen darauf, und zwar anfaͤnglich auf die erſte Frage: Ob nicht die Quaſi Poſſes- ſion durch dieſe Actus, wann ſie gleich meh- rern oder von 10. Jahren nicht beybrin- gen koͤnten, aus den Caͤmmerey-Rech- nungen genungſam dargethan? vor Recht. Es beruhet die gemeldte Quaſi Pos- ſeſſion darinnen, daß wenn der C. Ge- meine die in dem P. und Gehoͤltzen zu C. befindliche Eichel-Maſt angebothen, und ſie ſich deswegen nicht billichmaͤßig heraus und vernehmen laͤſſet, alsdenn die Herren Conſulenten in das Gehoͤltze zu C. frembde Schweine einzunehmen befugt, und biß lange in der Quaſi Pos- ſeſſion ſothaner Gerechtigkeit befangen geweſen; Hergegen wendet die Gemeine zu C. vor, geſtalt ſie nicht nur in dem qvæſt. Puſch das Hutungs-Recht haͤt- ten, ſondern auch, wenn E. E. Rath der Stadt F. die Eicheln haͤtte abklopffen, abſchlagen und leſen laſſen, alsdenn ſie auch ihre Schweine in beſagten Buſch zu treiben berechtiget waͤren, und gruͤndet ſich deßfalls ſowohl auf die alte hergebrachte Gewohnheit, abſonderlich aber auf das vom 25. Novembr. 1650. in der Hochloͤblichen Neumaͤrckiſchen Regie- rung zu Cuͤſtrin eroͤffnete Rechtskraͤff- tige Urthel, welches wegen des concer- nirenden Stuͤcks alſo lautet: Wegen der Eichel-Maſt wird es bey des Raths Er- biethen gelaſſen, wann ſich nehmlich die Bauern gehorſam erweiſen, daß ſie, wenn der Rath zuvor die Eicheln, wie vor dieſem, ſchlagen laſſen, alsdenn ihre Schweine hinein lauffen moͤgen. Ob nun ſchon ſothanes Judicatum ausdruͤck- lich im Munde fuͤhret, daß unter dem Be- dinge, wenn die Gemeinde zu C. gehor- ſam waͤre, alsdenn ſie nach abgeklopff- ten Eicheln in den Puſch quæſt. ihre Schweine ſolten treiben koͤnnen; inglei- chen ſich auf ein vorgaͤngiges Erbiethen E. E. Raths beziehet, ſo einem Precario nicht unaͤhnlich zu ſeyn ſcheinet, und wie bekanten Rechtens iſt, nach Belieben des- jenigen, der es einem andern verliehen hat, wieder mag zuruͤck geruffen und ge- fordert werden; L. 2. §. 2. ff. de Precar. So will man doch vorjetzo darauff keine Abſicht nehmen, ſondern nach der geſtellten Frage die Antwort einrichten. Geſetzt nun, es waͤre der Gemeinde zu C. ihre vorgewandte Intention in oben gefuͤhrtem judicato gegruͤndet, und ihre geruͤhmte Quaſi-Poſſesſion ſowohl da- durch, als auch durch andere Decreta beſtaͤrcket; So findet ſich doch (1) daß ſie im Jahr 1701. und 1702. die Eichel-Maſt in dem Buſch quæſt. von denen Herren Conſulenten ohne Proteſtation erhan- delt. Jngleichen (2) daß ſie im Jahr 1689. 1691. und 1693. dergleichen Hand- lung ohne eintzige Reſervation und Pro- teſtation auch vergenommen. Vid. Beylage ſub. Lit. B. Wenn nun (3) ein jedes Documentum die Præſumtion vor ſich hat, daß dasje- nige, ſo darinnen enthalten, wahr ſey; Vid. §. 11. 16. Inſtit. de Inutil. ſtipul. Wie vielmehr wird (4) denen Caͤmme- rey-Rechnungen, ſo in Publico von in Pflicht und Eyd ſtehenden Leuten abge- nommen ſind, voͤlliger Glaube beyzu- meſſen ſeyn? Wird demnach (5) zum feſten Grund geſetzet, das entweder die aus denen Caͤmmerey-Rechnungen in vi- dimirter Copey beygebrachten Extracte dasjenige, was ſie im Munde fuͤhren, ge- buͤhrend beweiſen, oder aber das wenig- ſte

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/614>, abgerufen am 22.11.2024.