Es legen die in gegenwärtiger Sa- che ergangenen Acten zu hellem Tage, was maassen (1) die Güter Str. und W. wegen grosser Schulden-Last sind zum Concurs gezogen, (2) veräussert und alieniret worden, welches ob es zwar (3) wider die allgemeine Lehn-Rechte läufft; Jedoch (4) nach Mecklenburgischen und in andern Fürstenthümern und Landen des Heiligen Römischen Reichs ange- nommenen Particular-Recht und Consti- tutionen nicht ungewöhnlich und unge- bräuchlich ist; Mev. p. 2. d. 115. num. 3. Worauff (5) vorgedachte beyden Güter von seel. Hannß von B. an die Durch- lauchtigste verwittibte Hertzogin von M. erhandelt, und (6) von Sr. Hoch-Fürst- lichen Durchlauchtigkeit dem regierenden Hertzog zu M. zu Allodial, und Erb- und eigenthümlichen Gütern, nachdem ihnen vorhero die Lehns-Qualität be- nommen, gemacht worden, wie solches alles breitern Jnhalts aus denen bey den Acten befindlichen Documenten zu er- sehen.
Da nun (7) Hochgemeldte verwit- tibte Hertzogin die quaest. Güter als erb- und eigenthümlich besessen, hat sich der Obrist-Lieutenant von M. bey ihr unter- thänig gemeldet, und um Reluition der- selben gehorsamst angehalten, ist auch (8) so glücklich gewesen, daß seinem Su- chen aus sonderbahren Gnaden deferi- ret, und (9) die besagte Güter ihm um einen gewissen Kauff-Schilling, aber in sol- cher Qualitaet, als (10) die Durchlauch- tigste Cedentin selbige besessen und in- nen gehabt, wie auch (11) mit ange- hengter gewisser Reservation und Be- dingung, sind cediret und abgetreten worden; Dannenhero (12) bey so gestal- ten Sachen und Umständen in Beyleg- und Erörterung der Haupt-Frage: Ob nemlich denen Beklagten in dem gros- sen Herrn-Holtze, so unweit W. gele- gen, die Gerechtigkeit das weiche und Unter-Holtz zu hauen, zustehe, oder nicht? Nicht sowohl auff die alten Lehn-Briefe derer von M. als auch auff der Durch- lauchtigen Cedentinnen Cession zu sehen ist; Allermaassen (13) der Herr Cessio- narius nichts mehr mit Beystand Rech- tens praetendiren mag, als ihm ist cedi- ret worden. Ob nun wohl wir hätten wünschen mögen, daß (14) ein zuverläs- siger Abriß der W. Feld-Marck mit ih- ren fünff Bröcken und des dabey gelege- [Spaltenumbruch]
nen so genannten Herrn-Holtzes wäre rechtmäßiger Art nach verfertiget, und den Acten einverleibet worden; Wie denn solches (16) nach Anweisung des Recessus novissimi §. 51. de Anno 1654. in der- gleichen Fällen sehr gebräuchlich ist; So ist doch solches vielleicht (17) aus erheb- lichen und meist unbeka[nte]n Ursachen unterblieben, einfolglich aber mögen wir vorjetzo keinen Beweiß oder Praesumtion von dem Augenschein des Abrisses neh- men, sondern können uns mit denen Beweiß-Gründen, so die hierzu dienli- che und bey den Acten befindliche Docu- mente an die Hand geben, vergnügen, in mehrerm Betracht, daß sie (20) von der Wichtigkeit sind, daß sie die nachge- schriebene Sentenz gebührend unterstü- tzen und bestärcken; Allermaassen in der verwittibten Hertzogin von M. Rescripto vom 5. Julii 1697. welches auff des Hrn. Obristen von M. unterthänigste Suppli- que, worinnen er um das bey W. gele- gene Holtz Ansuchung gethan, abgelas- sen, ausdrücklich enthalten ist, gestalt Hochgedachte Hertzogin sich sothanes Holtz reserviret und vorbehalten, auch es keinesweges zu vereusern gemeynet. Woraus Sonnen-klahr hervorleuchtet, gestallt die Durchlauchtigste Cedentin nicht sey intentioniret gewesen, an den Herrn Obristen von M. das Holtz quaest. zu überlassen. Und hat auch dasselbe bey dieser abschlägigen Resolution acqui- esciret, und sich begnügen lassen; Dar- auff denn fernerweit die würckliche Uber- geb- und Einräumung besagter Güter erfolget, und ein Instrumentum Cessio- nis darüber den 27. Septembr. in eben dem 1697. Jahre errichtet, in welchem der Pas- sus concernens dem Buchstaben nach al- so lautet: Wir begeben uns zwar un- sers daran erlangten Rechts, reserviren uns aber alles dasjenige, was vor wohl- gedachte, unsers Hrn. und Gemahls Lieb- den, vermöge Contracts sub dato G. den 15. Julii 1658. seel. Hannß A. M. daran ab- getreten, und den 21. August. 1685. dar- auff laut Documenti angewiesen wor- den; Nemlich ein Bauer-Gehöffde mit Diensten, und allen andern Herrlich- und Gerechtigkeiten: Jngleichen die Mast und harte Holtzung auff der Feld- Marck W. wie dieselbe in ihren Schei- den und Grentzen belegen etc.
Wenn man nun das obangeführte Fürstliche Rescript vom 5. Julii 1697. mit dieser Clausula concernente Instrumenti
Cessionis
Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
[Spaltenumbruch]
Es legen die in gegenwaͤrtiger Sa- che ergangenen Acten zu hellem Tage, was maaſſen (1) die Guͤter Str. und W. wegen groſſer Schulden-Laſt ſind zum Concurs gezogen, (2) veraͤuſſert und alieniret worden, welches ob es zwar (3) wider die allgemeine Lehn-Rechte laͤufft; Jedoch (4) nach Mecklenburgiſchen und in andern Fuͤrſtenthuͤmern und Landen des Heiligen Roͤmiſchen Reichs ange- nommenen Particular-Recht und Conſti- tutionen nicht ungewoͤhnlich und unge- braͤuchlich iſt; Mev. p. 2. d. 115. num. 3. Worauff (5) vorgedachte beyden Guͤter von ſeel. Hannß von B. an die Durch- lauchtigſte verwittibte Hertzogin von M. erhandelt, und (6) von Sr. Hoch-Fuͤrſt- lichen Durchlauchtigkeit dem regierenden Hertzog zu M. zu Allodial, und Erb- und eigenthuͤmlichen Guͤtern, nachdem ihnen vorhero die Lehns-Qualitaͤt be- nommen, gemacht worden, wie ſolches alles breitern Jnhalts aus denen bey den Acten befindlichen Documenten zu er- ſehen.
Da nun (7) Hochgemeldte verwit- tibte Hertzogin die quæſt. Guͤter als erb- und eigenthuͤmlich beſeſſen, hat ſich der Obriſt-Lieutenant von M. bey ihr unter- thaͤnig gemeldet, und um Reluition der- ſelben gehorſamſt angehalten, iſt auch (8) ſo gluͤcklich geweſen, daß ſeinem Su- chen aus ſonderbahren Gnaden deferi- ret, und (9) die beſagte Guͤter ihm um einen gewiſſen Kauff-Schilling, abeꝛ in ſol- cher Qualitæt, als (10) die Durchlauch- tigſte Cedentin ſelbige beſeſſen und in- nen gehabt, wie auch (11) mit ange- hengter gewiſſer Reſervation und Be- dingung, ſind cediret und abgetreten worden; Dannenhero (12) bey ſo geſtal- ten Sachen und Umſtaͤnden in Beyleg- und Eroͤrterung der Haupt-Frage: Ob nemlich denen Beklagten in dem groſ- ſen Herrn-Holtze, ſo unweit W. gele- gen, die Gerechtigkeit das weiche und Unter-Holtz zu hauen, zuſtehe, oder nicht? Nicht ſowohl auff die alten Lehn-Briefe derer von M. als auch auff der Durch- lauchtigen Cedentinnen Cesſion zu ſehen iſt; Allermaaſſen (13) der Herr Cesſio- narius nichts mehr mit Beyſtand Rech- tens prætendiren mag, als ihm iſt cedi- ret worden. Ob nun wohl wir haͤtten wuͤnſchen moͤgen, daß (14) ein zuverlaͤſ- ſiger Abriß der W. Feld-Marck mit ih- ren fuͤnff Broͤcken und des dabey gelege- [Spaltenumbruch]
nen ſo genannten Herrn-Holtzes waͤre rechtmaͤßiger Art nach verfertiget, und den Acten einverleibet worden; Wie denn ſolches (16) nach Anweiſung des Receſſus novisſimi §. 51. de Anno 1654. in der- gleichen Faͤllen ſehr gebraͤuchlich iſt; So iſt doch ſolches vielleicht (17) aus erheb- lichen und meiſt unbeka[nte]n Urſachen unterblieben, einfolglich aber moͤgen wir vorjetzo keinen Beweiß oder Præſumtion von dem Augenſchein des Abriſſes neh- men, ſondern koͤnnen uns mit denen Beweiß-Gruͤnden, ſo die hierzu dienli- che und bey den Acten befindliche Docu- mente an die Hand geben, vergnuͤgen, in mehrerm Betracht, daß ſie (20) von der Wichtigkeit ſind, daß ſie die nachge- ſchriebene Sentenz gebuͤhrend unterſtuͤ- tzen und beſtaͤrcken; Allermaaſſen in der verwittibten Hertzogin von M. Reſcripto vom 5. Julii 1697. welches auff des Hrn. Obriſten von M. unterthaͤnigſte Suppli- que, worinnen er um das bey W. gele- gene Holtz Anſuchung gethan, abgelaſ- ſen, ausdruͤcklich enthalten iſt, geſtalt Hochgedachte Hertzogin ſich ſothanes Holtz reſerviret und vorbehalten, auch es keinesweges zu vereuſern gemeynet. Woraus Sonnen-klahr hervorleuchtet, geſtallt die Durchlauchtigſte Cedentin nicht ſey intentioniret geweſen, an den Herrn Obriſten von M. das Holtz quæſt. zu uͤberlaſſen. Und hat auch daſſelbe bey dieſer abſchlaͤgigen Reſolution acqui- eſciret, und ſich begnuͤgen laſſen; Dar- auff denn fernerweit die wuͤrckliche Uber- geb- und Einraͤumung beſagter Guͤter erfolget, und ein Inſtrumentum Cesſio- nis daruͤber den 27. Septembr. in eben dem 1697. Jahre errichtet, in welchem der Paſ- ſus concernens dem Buchſtaben nach al- ſo lautet: Wir begeben uns zwar un- ſers daran erlangten Rechts, reſerviren uns aber alles dasjenige, was vor wohl- gedachte, unſers Hrn. und Gemahls Lieb- den, vermoͤge Contracts ſub dato G. den 15. Julii 1658. ſeel. Hannß A. M. daran ab- getreten, und den 21. Auguſt. 1685. dar- auff laut Documenti angewieſen wor- den; Nemlich ein Bauer-Gehoͤffde mit Dienſten, und allen andern Herrlich- und Gerechtigkeiten: Jngleichen die Maſt und harte Holtzung auff der Feld- Marck W. wie dieſelbe in ihren Schei- den und Grentzen belegen ꝛc.
Wenn man nun das obangefuͤhrte Fuͤrſtliche Reſcript vom 5. Julii 1697. mit dieſer Clauſula concernente Inſtrumenti
Cesſionis
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0616"n="42"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher</hi></fw><lb/><cb/><p>Es legen die in gegenwaͤrtiger Sa-<lb/>
che ergangenen <hirendition="#aq">Act</hi>en zu hellem Tage,<lb/>
was maaſſen (1) die Guͤter Str. und<lb/>
W. wegen groſſer Schulden-Laſt ſind<lb/>
zum <hirendition="#aq">Concurs</hi> gezogen, (2) veraͤuſſert und<lb/><hirendition="#aq">alienir</hi>et worden, welches ob es zwar (3)<lb/>
wider die allgemeine Lehn-Rechte laͤufft;<lb/>
Jedoch (4) nach Mecklenburgiſchen und<lb/>
in andern Fuͤrſtenthuͤmern und Landen<lb/>
des Heiligen Roͤmiſchen Reichs ange-<lb/>
nommenen <hirendition="#aq">Particular-</hi>Recht und <hirendition="#aq">Conſti-<lb/>
tution</hi>en nicht ungewoͤhnlich und unge-<lb/>
braͤuchlich iſt;<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#aq">Mev. <hirendition="#i">p. 2. d. 115. num. 3.</hi></hi></hi><lb/>
Worauff (5) vorgedachte beyden Guͤter<lb/>
von ſeel. Hannß von B. an die Durch-<lb/>
lauchtigſte verwittibte Hertzogin von M.<lb/>
erhandelt, und (6) von Sr. Hoch-Fuͤrſt-<lb/>
lichen Durchlauchtigkeit dem regierenden<lb/>
Hertzog zu M. zu <hirendition="#aq">Allodial,</hi> und Erb-<lb/>
und eigenthuͤmlichen Guͤtern, nachdem<lb/>
ihnen vorhero die Lehns-<hirendition="#aq">Qualit</hi>aͤt be-<lb/>
nommen, gemacht worden, wie ſolches<lb/>
alles breitern Jnhalts aus denen bey den<lb/><hirendition="#aq">Act</hi>en befindlichen <hirendition="#aq">Document</hi>en zu er-<lb/>ſehen.</p><lb/><p>Da nun (7) Hochgemeldte verwit-<lb/>
tibte Hertzogin die <hirendition="#aq">quæſt.</hi> Guͤter als erb-<lb/>
und eigenthuͤmlich beſeſſen, hat ſich der<lb/>
Obriſt-<hirendition="#aq">Lieutenant</hi> von M. bey ihr unter-<lb/>
thaͤnig gemeldet, und um <hirendition="#aq">Reluition</hi> der-<lb/>ſelben gehorſamſt angehalten, iſt auch<lb/>
(8) ſo gluͤcklich geweſen, daß ſeinem Su-<lb/>
chen aus ſonderbahren Gnaden <hirendition="#aq">deferi-<lb/>
r</hi>et, und (9) die beſagte Guͤter ihm um<lb/>
einen gewiſſen Kauff-Schilling, abeꝛ in ſol-<lb/>
cher <hirendition="#aq">Qualitæ</hi>t, als (10) die Durchlauch-<lb/>
tigſte <hirendition="#aq">Cedentin</hi>ſelbige beſeſſen und in-<lb/>
nen gehabt, wie auch (11) mit ange-<lb/>
hengter gewiſſer <hirendition="#aq">Reſervation</hi> und Be-<lb/>
dingung, ſind <hirendition="#aq">cedir</hi>et und abgetreten<lb/>
worden; Dannenhero (12) bey ſo geſtal-<lb/>
ten Sachen und Umſtaͤnden in Beyleg-<lb/>
und Eroͤrterung der Haupt-Frage: Ob<lb/>
nemlich denen Beklagten in dem groſ-<lb/>ſen Herrn-Holtze, ſo unweit W. gele-<lb/>
gen, die Gerechtigkeit das weiche und<lb/>
Unter-Holtz zu hauen, zuſtehe, oder nicht?<lb/>
Nicht ſowohl auff die alten Lehn-Briefe<lb/>
derer von M. als auch auff der Durch-<lb/>
lauchtigen <hirendition="#aq">Cedentin</hi>nen <hirendition="#aq">Cesſion</hi> zu ſehen<lb/>
iſt; Allermaaſſen (13) der Herr <hirendition="#aq">Cesſio-<lb/>
narius</hi> nichts mehr mit Beyſtand Rech-<lb/>
tens <hirendition="#aq">prætendir</hi>en mag, als ihm iſt <hirendition="#aq">cedi-<lb/>
r</hi>et worden. Ob nun wohl wir haͤtten<lb/>
wuͤnſchen moͤgen, daß (14) ein zuverlaͤſ-<lb/>ſiger Abriß der W. Feld-Marck mit ih-<lb/>
ren fuͤnff Broͤcken und des dabey gelege-<lb/><cb/>
nen ſo genannten Herrn-Holtzes waͤre<lb/>
rechtmaͤßiger Art nach verfertiget, und<lb/>
den <hirendition="#aq">Act</hi>en einverleibet worden; Wie<lb/>
denn ſolches (16) nach Anweiſung des<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Receſſus novisſimi</hi> §. <hirendition="#i">51. de Anno 1654.</hi></hi> in der-<lb/>
gleichen Faͤllen ſehr gebraͤuchlich iſt; So<lb/>
iſt doch ſolches vielleicht (17) aus erheb-<lb/>
lichen und meiſt unbeka<supplied>nte</supplied>n Urſachen<lb/>
unterblieben, einfolglich aber moͤgen wir<lb/>
vorjetzo keinen Beweiß oder <hirendition="#aq">Præſumtion</hi><lb/>
von dem Augenſchein des Abriſſes neh-<lb/>
men, ſondern koͤnnen uns mit denen<lb/>
Beweiß-Gruͤnden, ſo die hierzu dienli-<lb/>
che und bey den <hirendition="#aq">Act</hi>en befindliche <hirendition="#aq">Docu-<lb/>
ment</hi>e an die Hand geben, vergnuͤgen,<lb/>
in mehrerm Betracht, daß ſie (20) von<lb/>
der Wichtigkeit ſind, daß ſie die nachge-<lb/>ſchriebene <hirendition="#aq">Sentenz</hi> gebuͤhrend unterſtuͤ-<lb/>
tzen und beſtaͤrcken; Allermaaſſen in der<lb/>
verwittibten Hertzogin von <hirendition="#aq">M. Reſcripto</hi><lb/>
vom 5. <hirendition="#aq">Julii</hi> 1697. welches auff des Hrn.<lb/>
Obriſten von <hirendition="#aq">M.</hi> unterthaͤnigſte <hirendition="#aq">Suppli-<lb/>
que,</hi> worinnen er um das bey W. gele-<lb/>
gene Holtz Anſuchung gethan, abgelaſ-<lb/>ſen, ausdruͤcklich enthalten iſt, geſtalt<lb/>
Hochgedachte Hertzogin ſich ſothanes<lb/>
Holtz <hirendition="#aq">reſervir</hi>et und vorbehalten, auch<lb/>
es keinesweges zu vereuſern gemeynet.<lb/>
Woraus Sonnen-klahr hervorleuchtet,<lb/>
geſtallt die Durchlauchtigſte <hirendition="#aq">Cedentin</hi><lb/>
nicht ſey <hirendition="#aq">intentionir</hi>et geweſen, an den<lb/>
Herrn Obriſten von <hirendition="#aq">M.</hi> das Holtz <hirendition="#aq">quæſt.</hi><lb/>
zu uͤberlaſſen. Und hat auch daſſelbe<lb/>
bey dieſer abſchlaͤgigen <hirendition="#aq">Reſolution acqui-<lb/>
eſcir</hi>et, und ſich begnuͤgen laſſen; Dar-<lb/>
auff denn fernerweit die wuͤrckliche Uber-<lb/>
geb- und Einraͤumung beſagter Guͤter<lb/>
erfolget, und ein <hirendition="#aq">Inſtrumentum Cesſio-<lb/>
nis</hi> daruͤber den 27. <hirendition="#aq">Septembr.</hi> in eben dem<lb/>
1697. Jahre errichtet, in welchem der <hirendition="#aq">Paſ-<lb/>ſus concernens</hi> dem Buchſtaben nach al-<lb/>ſo lautet: Wir begeben uns zwar un-<lb/>ſers daran erlangten Rechts, <hirendition="#aq">reſervir</hi>en<lb/>
uns aber alles dasjenige, was vor wohl-<lb/>
gedachte, unſers Hrn. und Gemahls Lieb-<lb/>
den, vermoͤge <hirendition="#aq">Contracts ſub dato G.</hi> den<lb/>
15. <hirendition="#aq">Julii</hi> 1658. ſeel. Hannß A. M. daran ab-<lb/>
getreten, und den 21. <hirendition="#aq">Auguſt.</hi> 1685. dar-<lb/>
auff laut <hirendition="#aq">Documenti</hi> angewieſen wor-<lb/>
den; Nemlich ein Bauer-Gehoͤffde mit<lb/>
Dienſten, und allen andern Herrlich-<lb/>
und Gerechtigkeiten: Jngleichen die<lb/>
Maſt und harte Holtzung auff der Feld-<lb/>
Marck W. wie dieſelbe in ihren Schei-<lb/>
den und Grentzen belegen ꝛc.</p><lb/><p>Wenn man nun das obangefuͤhrte<lb/>
Fuͤrſtliche <hirendition="#aq">Reſcript</hi> vom 5. <hirendition="#aq">Julii</hi> 1697. mit<lb/>
dieſer <hirendition="#aq">Clauſula concernente Inſtrumenti</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Cesſionis</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[42/0616]
Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
Es legen die in gegenwaͤrtiger Sa-
che ergangenen Acten zu hellem Tage,
was maaſſen (1) die Guͤter Str. und
W. wegen groſſer Schulden-Laſt ſind
zum Concurs gezogen, (2) veraͤuſſert und
alieniret worden, welches ob es zwar (3)
wider die allgemeine Lehn-Rechte laͤufft;
Jedoch (4) nach Mecklenburgiſchen und
in andern Fuͤrſtenthuͤmern und Landen
des Heiligen Roͤmiſchen Reichs ange-
nommenen Particular-Recht und Conſti-
tutionen nicht ungewoͤhnlich und unge-
braͤuchlich iſt;
Mev. p. 2. d. 115. num. 3.
Worauff (5) vorgedachte beyden Guͤter
von ſeel. Hannß von B. an die Durch-
lauchtigſte verwittibte Hertzogin von M.
erhandelt, und (6) von Sr. Hoch-Fuͤrſt-
lichen Durchlauchtigkeit dem regierenden
Hertzog zu M. zu Allodial, und Erb-
und eigenthuͤmlichen Guͤtern, nachdem
ihnen vorhero die Lehns-Qualitaͤt be-
nommen, gemacht worden, wie ſolches
alles breitern Jnhalts aus denen bey den
Acten befindlichen Documenten zu er-
ſehen.
Da nun (7) Hochgemeldte verwit-
tibte Hertzogin die quæſt. Guͤter als erb-
und eigenthuͤmlich beſeſſen, hat ſich der
Obriſt-Lieutenant von M. bey ihr unter-
thaͤnig gemeldet, und um Reluition der-
ſelben gehorſamſt angehalten, iſt auch
(8) ſo gluͤcklich geweſen, daß ſeinem Su-
chen aus ſonderbahren Gnaden deferi-
ret, und (9) die beſagte Guͤter ihm um
einen gewiſſen Kauff-Schilling, abeꝛ in ſol-
cher Qualitæt, als (10) die Durchlauch-
tigſte Cedentin ſelbige beſeſſen und in-
nen gehabt, wie auch (11) mit ange-
hengter gewiſſer Reſervation und Be-
dingung, ſind cediret und abgetreten
worden; Dannenhero (12) bey ſo geſtal-
ten Sachen und Umſtaͤnden in Beyleg-
und Eroͤrterung der Haupt-Frage: Ob
nemlich denen Beklagten in dem groſ-
ſen Herrn-Holtze, ſo unweit W. gele-
gen, die Gerechtigkeit das weiche und
Unter-Holtz zu hauen, zuſtehe, oder nicht?
Nicht ſowohl auff die alten Lehn-Briefe
derer von M. als auch auff der Durch-
lauchtigen Cedentinnen Cesſion zu ſehen
iſt; Allermaaſſen (13) der Herr Cesſio-
narius nichts mehr mit Beyſtand Rech-
tens prætendiren mag, als ihm iſt cedi-
ret worden. Ob nun wohl wir haͤtten
wuͤnſchen moͤgen, daß (14) ein zuverlaͤſ-
ſiger Abriß der W. Feld-Marck mit ih-
ren fuͤnff Broͤcken und des dabey gelege-
nen ſo genannten Herrn-Holtzes waͤre
rechtmaͤßiger Art nach verfertiget, und
den Acten einverleibet worden; Wie
denn ſolches (16) nach Anweiſung des
Receſſus novisſimi §. 51. de Anno 1654. in der-
gleichen Faͤllen ſehr gebraͤuchlich iſt; So
iſt doch ſolches vielleicht (17) aus erheb-
lichen und meiſt unbekanten Urſachen
unterblieben, einfolglich aber moͤgen wir
vorjetzo keinen Beweiß oder Præſumtion
von dem Augenſchein des Abriſſes neh-
men, ſondern koͤnnen uns mit denen
Beweiß-Gruͤnden, ſo die hierzu dienli-
che und bey den Acten befindliche Docu-
mente an die Hand geben, vergnuͤgen,
in mehrerm Betracht, daß ſie (20) von
der Wichtigkeit ſind, daß ſie die nachge-
ſchriebene Sentenz gebuͤhrend unterſtuͤ-
tzen und beſtaͤrcken; Allermaaſſen in der
verwittibten Hertzogin von M. Reſcripto
vom 5. Julii 1697. welches auff des Hrn.
Obriſten von M. unterthaͤnigſte Suppli-
que, worinnen er um das bey W. gele-
gene Holtz Anſuchung gethan, abgelaſ-
ſen, ausdruͤcklich enthalten iſt, geſtalt
Hochgedachte Hertzogin ſich ſothanes
Holtz reſerviret und vorbehalten, auch
es keinesweges zu vereuſern gemeynet.
Woraus Sonnen-klahr hervorleuchtet,
geſtallt die Durchlauchtigſte Cedentin
nicht ſey intentioniret geweſen, an den
Herrn Obriſten von M. das Holtz quæſt.
zu uͤberlaſſen. Und hat auch daſſelbe
bey dieſer abſchlaͤgigen Reſolution acqui-
eſciret, und ſich begnuͤgen laſſen; Dar-
auff denn fernerweit die wuͤrckliche Uber-
geb- und Einraͤumung beſagter Guͤter
erfolget, und ein Inſtrumentum Cesſio-
nis daruͤber den 27. Septembr. in eben dem
1697. Jahre errichtet, in welchem der Paſ-
ſus concernens dem Buchſtaben nach al-
ſo lautet: Wir begeben uns zwar un-
ſers daran erlangten Rechts, reſerviren
uns aber alles dasjenige, was vor wohl-
gedachte, unſers Hrn. und Gemahls Lieb-
den, vermoͤge Contracts ſub dato G. den
15. Julii 1658. ſeel. Hannß A. M. daran ab-
getreten, und den 21. Auguſt. 1685. dar-
auff laut Documenti angewieſen wor-
den; Nemlich ein Bauer-Gehoͤffde mit
Dienſten, und allen andern Herrlich-
und Gerechtigkeiten: Jngleichen die
Maſt und harte Holtzung auff der Feld-
Marck W. wie dieſelbe in ihren Schei-
den und Grentzen belegen ꝛc.
Wenn man nun das obangefuͤhrte
Fuͤrſtliche Reſcript vom 5. Julii 1697. mit
dieſer Clauſula concernente Inſtrumenti
Cesſionis
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/616>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.