Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.zur Jägerey gehöhrigen Materien. [Spaltenumbruch]
Cessionis wohl erweget und conferiret,ingleichen einen Unterscheid zwischen der S. Feld-Marck und dem dabey gele- genen grossen Herrn-Holtze macht, wie sich allerdings gebühret, falls man nicht will abgesonderte Sachen vereini- gen, und eine Confusion machen. So wird sich zu Tage legen, gestalt die Durch- lauchtige Cedentin sich die Mast und har- te Holtzung auff der Feld-Marck S. und nicht in dem grossen Herrn-Holtze, so bey W. gelegen, allermaassen Jhro Durch- lauchtigkeit solches gantz und gar vor sich behalten, und laut der vom 5. Julii vor- ber ertheilten Resolution keinesweges veräusern wollen, reservirt haben, und zwar also und dergestalt, wie sothane Holtzung in ihren Scheiden und Grän- tzen, deren Vestigia nach denen Commis- sions-Protocollen an einigen Orten sich annoch äusern, auch fünff Bröcke auf der W. Feld-Marck sich finden sollen, belegen ist. Denn daß die verwittibte Hertzogin von ihrer am 5. Julii kurtzvorhero gegebe- nen Resolution wegen des bey W. gele- genen grossen Herrn-Holtzes solte her- nachmahls abgewichen seyn, und selbige geändert, und ihr nur darinnen die Mast und harte Holtzung reservirt habe, ist so wenig glaublich, so wenig die Verän- derung des Willens in den Rechten ver- muthet wird, weil man dieselbe ordent- licher Weise nicht vermuthet, sondern der anführet, daß eine Veränderung hier- innen vorgegangen, muß solche beweisen, Cardinal. Tusch. Conclus. 434. n. 5. Und muß man vielmehr auff alle Art und Weise dahin bedacht seyn, daß die Handlungen bestehen mögen, welches de- sto mehr statt haben muß, je gewisser aus den Acten nunmehr hervor scheinet, ge- stalt die Durchlauchtige Cedentin ihres Willens Erklärung dergestalt zu ediren erböthig ist. Und je mehr in den Rech- ten gegründet, daß das Holtzungs-Recht in einem frembden Walde eine Art der Rechten oder Quasi Dienstbarkeiten sey; Vid. Besold. Thes. Pract. sub voce: Holtz. Hergegen aber bekant ist, daß die Zuwege- bringung der Dienstbarkeit auffs Thun ankomme, so nicht vermuthet wird, son- dern klar und deutlich zu erweisen stehet, indem die natürliche Freyheit vor ein Ding streitet. Welchem allen denn noch mercklich beytritt, daß die Gerechtigkeit zu jagen in dem quaest. Holtze dem Sup- plicanten unstreitig zustehet, und von Gegentheilen eingeräumet wird. Wenn [Spaltenumbruch] aber dieser das Recht weich und Unter- Holtz in der grossen Herrn-Holtzung quaestion. zu hauen hätte, und also, wie er mit seinen Unterthanen angefangen, darinnen fortführe, solches der Jagd- Gerechtigkeit höchst nachtheilig fallen würde. Nun ist abermahls nicht glaub- lich, daß einer ihm selbst solche Ungele- genheit verursachen werde; Demnach schlüssen wir billich aus- So viel den andern Punct betrifft, Den dritten Punct belangend, so er- und f 2
zur Jaͤgerey gehoͤhrigen Materien. [Spaltenumbruch]
Ceſſionis wohl erweget und conferiret,ingleichen einen Unterſcheid zwiſchen der S. Feld-Marck und dem dabey gele- genen groſſen Herrn-Holtze macht, wie ſich allerdings gebuͤhret, falls man nicht will abgeſonderte Sachen vereini- gen, und eine Confuſion machen. So wird ſich zu Tage legen, geſtalt die Durch- lauchtige Cedentin ſich die Maſt und har- te Holtzung auff der Feld-Marck S. und nicht in dem groſſen Herrn-Holtze, ſo bey W. gelegen, allermaaſſen Jhro Durch- lauchtigkeit ſolches gantz und gar vor ſich behalten, und laut der vom 5. Julii vor- ber ertheilten Reſolution keinesweges veraͤuſern wollen, reſervirt haben, und zwar alſo und dergeſtalt, wie ſothane Holtzung in ihren Scheiden und Graͤn- tzen, deren Veſtigia nach denen Commiſ- ſions-Protocollen an einigen Orten ſich annoch aͤuſern, auch fuͤnff Broͤcke auf der W. Feld-Marck ſich finden ſollen, belegen iſt. Denn daß die verwittibte Hertzogin von ihrer am 5. Julii kurtzvorhero gegebe- nen Reſolution wegen des bey W. gele- genen groſſen Herrn-Holtzes ſolte her- nachmahls abgewichen ſeyn, und ſelbige geaͤndert, und ihr nur darinnen die Maſt und harte Holtzung reſervirt habe, iſt ſo wenig glaublich, ſo wenig die Veraͤn- derung des Willens in den Rechten ver- muthet wird, weil man dieſelbe ordent- licher Weiſe nicht vermuthet, ſondern der anfuͤhret, daß eine Veraͤnderung hier- innen vorgegangen, muß ſolche beweiſen, Cardinal. Tuſch. Concluſ. 434. n. 5. Und muß man vielmehr auff alle Art und Weiſe dahin bedacht ſeyn, daß die Handlungen beſtehen moͤgen, welches de- ſto mehr ſtatt haben muß, je gewiſſer aus den Acten nunmehr hervor ſcheinet, ge- ſtalt die Durchlauchtige Cedentin ihres Willens Erklaͤrung dergeſtalt zu ediren erboͤthig iſt. Und je mehr in den Rech- ten gegruͤndet, daß das Holtzungs-Recht in einem frembden Walde eine Art der Rechten oder Quaſi Dienſtbarkeiten ſey; Vid. Beſold. Theſ. Pract. ſub voce: Holtz. Hergegen aber bekant iſt, daß die Zuwege- bringung der Dienſtbarkeit auffs Thun ankomme, ſo nicht vermuthet wird, ſon- dern klar und deutlich zu erweiſen ſtehet, indem die natuͤrliche Freyheit vor ein Ding ſtreitet. Welchem allen denn noch mercklich beytritt, daß die Gerechtigkeit zu jagen in dem quæſt. Holtze dem Sup- plicanten unſtreitig zuſtehet, und von Gegentheilen eingeraͤumet wird. Wenn [Spaltenumbruch] aber dieſer das Recht weich und Unter- Holtz in der groſſen Herrn-Holtzung quæſtion. zu hauen haͤtte, und alſo, wie er mit ſeinen Unterthanen angefangen, darinnen fortfuͤhre, ſolches der Jagd- Gerechtigkeit hoͤchſt nachtheilig fallen wuͤrde. Nun iſt abermahls nicht glaub- lich, daß einer ihm ſelbſt ſolche Ungele- genheit verurſachen werde; Demnach ſchluͤſſen wir billich aus- So viel den andern Punct betrifft, Den dritten Punct belangend, ſo er- und f 2
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zur Jaͤgerey gehoͤhrigen Materien.
Ceſſionis wohl erweget und conferiret,
ingleichen einen Unterſcheid zwiſchen der
S. Feld-Marck und dem dabey gele-
genen groſſen Herrn-Holtze macht,
wie ſich allerdings gebuͤhret, falls man
nicht will abgeſonderte Sachen vereini-
gen, und eine Confuſion machen. So
wird ſich zu Tage legen, geſtalt die Durch-
lauchtige Cedentin ſich die Maſt und har-
te Holtzung auff der Feld-Marck S. und
nicht in dem groſſen Herrn-Holtze, ſo bey
W. gelegen, allermaaſſen Jhro Durch-
lauchtigkeit ſolches gantz und gar vor ſich
behalten, und laut der vom 5. Julii vor-
ber ertheilten Reſolution keinesweges
veraͤuſern wollen, reſervirt haben, und
zwar alſo und dergeſtalt, wie ſothane
Holtzung in ihren Scheiden und Graͤn-
tzen, deren Veſtigia nach denen Commiſ-
ſions-Protocollen an einigen Orten ſich
annoch aͤuſern, auch fuͤnff Broͤcke auf der
W. Feld-Marck ſich finden ſollen, belegen
iſt. Denn daß die verwittibte Hertzogin
von ihrer am 5. Julii kurtzvorhero gegebe-
nen Reſolution wegen des bey W. gele-
genen groſſen Herrn-Holtzes ſolte her-
nachmahls abgewichen ſeyn, und ſelbige
geaͤndert, und ihr nur darinnen die Maſt
und harte Holtzung reſervirt habe, iſt
ſo wenig glaublich, ſo wenig die Veraͤn-
derung des Willens in den Rechten ver-
muthet wird, weil man dieſelbe ordent-
licher Weiſe nicht vermuthet, ſondern der
anfuͤhret, daß eine Veraͤnderung hier-
innen vorgegangen, muß ſolche beweiſen,
Cardinal. Tuſch. Concluſ. 434. n. 5.
Und muß man vielmehr auff alle Art
und Weiſe dahin bedacht ſeyn, daß die
Handlungen beſtehen moͤgen, welches de-
ſto mehr ſtatt haben muß, je gewiſſer aus
den Acten nunmehr hervor ſcheinet, ge-
ſtalt die Durchlauchtige Cedentin ihres
Willens Erklaͤrung dergeſtalt zu ediren
erboͤthig iſt. Und je mehr in den Rech-
ten gegruͤndet, daß das Holtzungs-Recht
in einem frembden Walde eine Art der
Rechten oder Quaſi Dienſtbarkeiten ſey;
Vid. Beſold. Theſ. Pract. ſub voce: Holtz.
Hergegen aber bekant iſt, daß die Zuwege-
bringung der Dienſtbarkeit auffs Thun
ankomme, ſo nicht vermuthet wird, ſon-
dern klar und deutlich zu erweiſen ſtehet,
indem die natuͤrliche Freyheit vor ein
Ding ſtreitet. Welchem allen denn noch
mercklich beytritt, daß die Gerechtigkeit
zu jagen in dem quæſt. Holtze dem Sup-
plicanten unſtreitig zuſtehet, und von
Gegentheilen eingeraͤumet wird. Wenn
aber dieſer das Recht weich und Unter-
Holtz in der groſſen Herrn-Holtzung
quæſtion. zu hauen haͤtte, und alſo, wie
er mit ſeinen Unterthanen angefangen,
darinnen fortfuͤhre, ſolches der Jagd-
Gerechtigkeit hoͤchſt nachtheilig fallen
wuͤrde. Nun iſt abermahls nicht glaub-
lich, daß einer ihm ſelbſt ſolche Ungele-
genheit verurſachen werde;
Demnach ſchluͤſſen wir billich aus-
obdeducirten trifftigen Rechts-Gruͤn-
den, daß Supplicant ſich des weichen und
Unter-Holtzes in der groſſen Herrn-Hol-
tzung bey W. belegen, anzumaſſen nicht
befugt ſey.
So viel den andern Punct betrifft,
daß das unter waͤhrendem Proceß ab-
gehauene Holtz zu reſtituiren ſey, ſo hat
es wohl keinen Zweiffel, daß Supplicat
das waͤhrenden Proceſſes aus der groſ-
ſen Herrn-Holtzung, ſo bey W. gelegen,
erweißlich gehauene weiche und Unter-
Holtz zu reſtituiren ſchuldig ſey: Anerwo-
gen ein jedes Attentatum abzuſtellen und
unter waͤhrendem Proceß nichts neues
vorzunehmen iſt.
Den dritten Punct belangend, ſo er-
hellet aus denen Acten klaͤrlich, was
maaſſen Supplicaten oͤffters von der O-
brigkeit inhibiret und verbothen ſey, ſich
nicht an dem weichen und Unter-Holtze
in der bey W. gelegenen groſſen Herrn-
Holtzung zu vergreiffen, und da er ſich
anfaͤnglich an ſolche Verbothe wenig ge-
kehret, ſondern, denenſelben ungeachtet,
eigenmaͤchtiger Weiſe zum Deſpect der
Hoch-Fuͤrſtlichen Regierung zugefah-
ren und doch aus der Holtzung qvæſt.
weich Holtz gehohlet, ſo hat Illuſtris Dn.
Judex nicht anders gekont, als die vor-
hergehende Verbothe zu ſchaͤrffen, und
wider den Contravenienten Poenal-
Mandate ergehen zu laſſen; Da aber auch
ſolche nicht ſind reſpectiret worden, iſt
Supplicat zu zwey unterſchiedenen mah-
len, um zu ſehen, daß er in die Straffe
des Mandats verfallen, citiret und vor-
geladen worden, wie mit mehrerm aus
den Acten erhellet; Alldieweil nun Sup-
plicat dawider keine erhebliche Urſachen,
die ihn von der dictirten fiſcaliſchen Geld-
Buſſe befreyen koͤnten, vorgebracht; So
folget von ſelbſten, daß er in die fiſcali-
ſche Straffe hat muͤſſen vertheilet wer-
den. Die Unkoſten dieſer Inſtanz ſind
aus der Urſache gegen einander aufge-
hoben, daß vor Supplicaten in voriger
Inſtanz ein favorabel Urthel geſprochen,
und
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