Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Drittes Buch.

Zum Zeichen seiner Treu ein Denckmahl auffgerichtet/
wie viel/ O wie viel mehr sind wir anietzt verpflichtet
dem Helden/ der nechst GOtt uns ledig hat gemacht/
und nach so strengem Dienst in erste Freyheit bracht/
Ein Werck zu seiner Ehr/ und unsrer Liebe Zeichen
Zu stellen in die Welt? Was aber kan ihm gleichen?
Was wird sein Denckmahl seyn? der Brauch geht bey
uns ein.
Wir können sonst mit nichts alß Worten danckbahr seyn.
Daß aber gleichwol auch die Feder etwas treibe
und dieses Helden Ruhm in etwas nur beschreibe/
(wer kan sein gantzes Lob?) so sey hier auffgesetzt/
Womit in jener Welt sich mancher GOtt ergetzt/
Da man sein Grabmahl hielt. Und es ist wol zu gleuben/
Ob wir die gantze Pracht schon können nicht beschreiben.
Die frommen Tugenden/ deß Helden Preiß und Zier/
dadurch er leben wird von ietzt biß für und für/
Die hielten diß Gepräng. An einem schönen Orte
ist prächtig außgeführt ein auffgethane Pforte
in der Unsterbligkeit. Der Grund ist Helffenbein/
Die Seulen dichtes Gold/ darein manch edler Stein
nach Künstlers Art versetzt/ der (1) Sieg/ der Lohn der
Stärcke/
sitzt mitten innen/ gleich zu oberst an dem Wercke.
Die (2) Ehr und (3) Majestät hat sie zur Seiten stehn/
dieweil sie dieser Frau stets pflegen nachzugehn;
Auff Sieg folgt Ruhm und Macht. Sonst sind darauff
zu schauen
viel Fahnen/ Beut und Raub/ so zwischen diesen Frauen
und hinter ihnen ligt. Der (4) blasse Menschenfraß
steht unten/ hält den Pfeil und unsers Lebens Glaß.
Frau (5) Fama gehet vor/ und bläst deß Helden Sachen/
die Thaten/ die für sich ihn herrlig können machen
Jn gantzer Gegend aus. Der ungewohnte Thon
macht daß das breite Land wie zittrend wird davon.

Hierauff

Drittes Buch.

Zum Zeichen ſeiner Treu ein Denckmahl auffgerichtet/
wie viel/ O wie viel mehr ſind wir anietzt verpflichtet
dem Helden/ der nechſt GOtt uns ledig hat gemacht/
und nach ſo ſtrengem Dienſt in erſte Freyheit bracht/
Ein Werck zu ſeiner Ehr/ und unſrer Liebe Zeichen
Zu ſtellen in die Welt? Was aber kan ihm gleichen?
Was wird ſein Denckmahl ſeyn? der Brauch geht bey
uns ein.
Wir koͤnnen ſonſt mit nichts alß Worten danckbahr ſeyn.
Daß aber gleichwol auch die Feder etwas treibe
und dieſes Helden Ruhm in etwas nur beſchreibe/
(wer kan ſein gantzes Lob?) ſo ſey hier auffgeſetzt/
Womit in jener Welt ſich mancher GOtt ergetzt/
Da man ſein Grabmahl hielt. Und es iſt wol zu gleuben/
Ob wir die gantze Pracht ſchon koͤnnen nicht beſchreiben.
Die frommen Tugenden/ deß Helden Preiß und Zier/
dadurch er leben wird von ietzt biß fuͤr und fuͤr/
Die hielten diß Gepraͤng. An einem ſchoͤnen Orte
iſt praͤchtig außgefuͤhrt ein auffgethane Pforte
in der Unſterbligkeit. Der Grund iſt Helffenbein/
Die Seulen dichtes Gold/ darein manch edler Stein
nach Kuͤnſtlers Art verſetzt/ der (1) Sieg/ der Lohn der
Staͤrcke/
ſitzt mitten innen/ gleich zu oberſt an dem Wercke.
Die (2) Ehr und (3) Majeſtaͤt hat ſie zur Seiten ſtehn/
dieweil ſie dieſer Frau ſtets pflegen nachzugehn;
Auff Sieg folgt Ruhm und Macht. Sonſt ſind darauff
zu ſchauen
viel Fahnen/ Beut und Raub/ ſo zwiſchen dieſen Frauen
und hinter ihnen ligt. Der (4) blaſſe Menſchenfraß
ſteht unten/ haͤlt den Pfeil und unſers Lebens Glaß.
Frau (5) Fama gehet vor/ und blaͤſt deß Helden Sachen/
die Thaten/ die fuͤr ſich ihn herꝛlig koͤnnen machen
Jn gantzer Gegend aus. Der ungewohnte Thon
macht daß das breite Land wie zittrend wird davon.

Hierauff

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[139/0159] Drittes Buch. Zum Zeichen ſeiner Treu ein Denckmahl auffgerichtet/ wie viel/ O wie viel mehr ſind wir anietzt verpflichtet dem Helden/ der nechſt GOtt uns ledig hat gemacht/ und nach ſo ſtrengem Dienſt in erſte Freyheit bracht/ Ein Werck zu ſeiner Ehr/ und unſrer Liebe Zeichen Zu ſtellen in die Welt? Was aber kan ihm gleichen? Was wird ſein Denckmahl ſeyn? der Brauch geht bey uns ein. Wir koͤnnen ſonſt mit nichts alß Worten danckbahr ſeyn. Daß aber gleichwol auch die Feder etwas treibe und dieſes Helden Ruhm in etwas nur beſchreibe/ (wer kan ſein gantzes Lob?) ſo ſey hier auffgeſetzt/ Womit in jener Welt ſich mancher GOtt ergetzt/ Da man ſein Grabmahl hielt. Und es iſt wol zu gleuben/ Ob wir die gantze Pracht ſchon koͤnnen nicht beſchreiben. Die frommen Tugenden/ deß Helden Preiß und Zier/ dadurch er leben wird von ietzt biß fuͤr und fuͤr/ Die hielten diß Gepraͤng. An einem ſchoͤnen Orte iſt praͤchtig außgefuͤhrt ein auffgethane Pforte in der Unſterbligkeit. Der Grund iſt Helffenbein/ Die Seulen dichtes Gold/ darein manch edler Stein nach Kuͤnſtlers Art verſetzt/ der (1) Sieg/ der Lohn der Staͤrcke/ ſitzt mitten innen/ gleich zu oberſt an dem Wercke. Die (2) Ehr und (3) Majeſtaͤt hat ſie zur Seiten ſtehn/ dieweil ſie dieſer Frau ſtets pflegen nachzugehn; Auff Sieg folgt Ruhm und Macht. Sonſt ſind darauff zu ſchauen viel Fahnen/ Beut und Raub/ ſo zwiſchen dieſen Frauen und hinter ihnen ligt. Der (4) blaſſe Menſchenfraß ſteht unten/ haͤlt den Pfeil und unſers Lebens Glaß. Frau (5) Fama gehet vor/ und blaͤſt deß Helden Sachen/ die Thaten/ die fuͤr ſich ihn herꝛlig koͤnnen machen Jn gantzer Gegend aus. Der ungewohnte Thon macht daß das breite Land wie zittrend wird davon. Hierauff

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Zitationshilfe:	Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/159>, abgerufen am 26.11.2024.

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