Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Poet: Wälder Drittes Buch. und uns/ der Parzen Haß/ die guten Kräuter zeigen/was außer ihnen steht und innerlich zu eigen? Diß hast du vor gethan/ fort wird es nicht geschehn/ Nun wir dich ohne Seel und Leben vor uns sehn auff deiner Bahre stehn. Wer hätte sollen dencken/ daß wir dich so geschwind' ins schwere müsten sencken/ und zusehn/ daß so bald dein freundliches Gesicht uns nicht mehr sehen solt'/ und geben Nacht vor Liecht. Vor alles ist nun nichts. Wags einer nun/ und traue auff seinen frischen Leib. Wenn ich dich noch beschaue/ zwart in Gedancken nur/ so gläub ich kaum gar bald/ daß dich hätt' also schnell die eusserste Gewalt befallen/ und ins Grab zu vielen stossen können. Was fangen wir nun an? Was sollen wir beginnen? Wir deine noch/ wie vor/ wir ewig deine wir? Wer aber stellt sich uns/ wie du gethan hast/ für? Poet: Waͤlder Drittes Buch. und uns/ der Parzen Haß/ die guten Kraͤuter zeigen/was außer ihnen ſteht und innerlich zu eigen? Diß haſt du vor gethan/ fort wird es nicht geſchehn/ Nun wir dich ohne Seel und Leben vor uns ſehn auff deiner Bahre ſtehn. Wer haͤtte ſollen dencken/ daß wir dich ſo geſchwind’ ins ſchwere muͤſten ſencken/ und zuſehn/ daß ſo bald dein freundliches Geſicht uns nicht mehr ſehen ſolt’/ und geben Nacht vor Liecht. Vor alles iſt nun nichts. Wags einer nun/ und traue auff ſeinen friſchen Leib. Wenn ich dich noch beſchaue/ zwart in Gedancken nur/ ſo glaͤub ich kaum gar bald/ daß dich haͤtt’ alſo ſchnell die euſſerſte Gewalt befallen/ und ins Grab zu vielen ſtoſſen koͤnnen. Was fangen wir nun an? Was ſollen wir beginnen? Wir deine noch/ wie vor/ wir ewig deine wir? Wer aber ſtellt ſich uns/ wie du gethan haſt/ fuͤr? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0166" n="146"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Poet: Waͤlder Drittes Buch.</hi> </fw><lb/> <l>und uns/ der Parzen Haß/ die guten Kraͤuter zeigen/</l><lb/> <l>was außer ihnen ſteht und innerlich zu eigen?</l><lb/> <l>Diß haſt du vor gethan/ fort wird es nicht geſchehn/</l><lb/> <l>Nun wir dich ohne Seel und Leben vor uns ſehn</l><lb/> <l>auff deiner Bahre ſtehn. Wer haͤtte ſollen dencken/</l><lb/> <l>daß wir dich ſo geſchwind’ ins ſchwere muͤſten ſencken/</l><lb/> <l>und zuſehn/ daß ſo bald dein freundliches Geſicht</l><lb/> <l>uns nicht mehr ſehen ſolt’/ und geben Nacht vor Liecht.</l><lb/> <l>Vor alles iſt nun nichts. Wags einer nun/ und traue</l><lb/> <l>auff ſeinen friſchen Leib. Wenn ich dich noch beſchaue/</l><lb/> <l>zwart in Gedancken nur/ ſo glaͤub ich kaum gar bald/</l><lb/> <l>daß dich haͤtt’ alſo ſchnell die euſſerſte Gewalt</l><lb/> <l>befallen/ und ins Grab zu vielen ſtoſſen koͤnnen.</l><lb/> <l>Was fangen wir nun an? Was ſollen wir beginnen?</l><lb/> <l>Wir deine noch/ wie vor/ wir ewig deine wir?</l><lb/> <l>Wer aber ſtellt ſich uns/ wie du gethan haſt/ fuͤr?</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [146/0166]
Poet: Waͤlder Drittes Buch.
und uns/ der Parzen Haß/ die guten Kraͤuter zeigen/
was außer ihnen ſteht und innerlich zu eigen?
Diß haſt du vor gethan/ fort wird es nicht geſchehn/
Nun wir dich ohne Seel und Leben vor uns ſehn
auff deiner Bahre ſtehn. Wer haͤtte ſollen dencken/
daß wir dich ſo geſchwind’ ins ſchwere muͤſten ſencken/
und zuſehn/ daß ſo bald dein freundliches Geſicht
uns nicht mehr ſehen ſolt’/ und geben Nacht vor Liecht.
Vor alles iſt nun nichts. Wags einer nun/ und traue
auff ſeinen friſchen Leib. Wenn ich dich noch beſchaue/
zwart in Gedancken nur/ ſo glaͤub ich kaum gar bald/
daß dich haͤtt’ alſo ſchnell die euſſerſte Gewalt
befallen/ und ins Grab zu vielen ſtoſſen koͤnnen.
Was fangen wir nun an? Was ſollen wir beginnen?
Wir deine noch/ wie vor/ wir ewig deine wir?
Wer aber ſtellt ſich uns/ wie du gethan haſt/ fuͤr?
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