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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Absonderliches Buch
Dr. der Tieffsinnende.
Eine reiche Braut bringt wieder
was verzehrt wird in der Welt;
Drüm sey lustig nur ein ieder/
Tugend ihren Lohn behält.
Was auff Tugend hat verzehrt
wird ietzt Florian gewehrt.
C. H. der Getreue.
Hiermit will ich auch beschliessen
wünschen daß dis liebe Paar
Sich in Freuden möge wissen
drey bey zweyen übers Jahr/
Damit ihrer Tugend schein
möge recht vollkommen seyn.
Geschrieben halb berauscht nach der
Leichen-begängnüß.
Dein
Diener
C. H.



Zum Grund Merzij.
ES war ümm euch geschehn/ Jhr Deutzschen Kasta-
linnen.
Der Vater Ach! Ach! Ach! der war schon alle hin/
man sahe nun nicht mehr den Lorbeer-baum so grün
Das Kind
umm den ergrimmten Belth. Sein Sohn war weit von hinnen
Da
Abſonderliches Buch
Dr. der Tieffſinnende.
Eine reiche Braut bringt wieder
was verzehrt wird in der Welt;
Druͤm ſey luſtig nur ein ieder/
Tugend ihren Lohn behaͤlt.
Was auff Tugend hat verzehrt
wird ietzt Florian gewehrt.
C. H. der Getreue.
Hiermit will ich auch beſchlieſſen
wuͤnſchen daß dis liebe Paar
Sich in Freuden moͤge wiſſen
drey bey zweyen uͤbers Jahr/
Damit ihrer Tugend ſchein
moͤge recht vollkommen ſeyn.
Geſchrieben halb berauſcht nach der
Leichen-begaͤngnuͤß.
Dein
Diener
C. H.



Zum Grund Merzij.
ES war uͤmm euch geſchehn/ Jhr Deutzſchen Kaſta-
linnen.
Der Vater Ach! Ach! Ach! der war ſchon alle hin/
man ſahe nun nicht mehr den Lorbeer-baum ſo gruͤn
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um̃ den ergrim̃ten Belth. Sein Sohn war weit von hinnen
Da
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[244/0264] Abſonderliches Buch Dr. der Tieffſinnende. Eine reiche Braut bringt wieder was verzehrt wird in der Welt; Druͤm ſey luſtig nur ein ieder/ Tugend ihren Lohn behaͤlt. Was auff Tugend hat verzehrt wird ietzt Florian gewehrt. C. H. der Getreue. Hiermit will ich auch beſchlieſſen wuͤnſchen daß dis liebe Paar Sich in Freuden moͤge wiſſen drey bey zweyen uͤbers Jahr/ Damit ihrer Tugend ſchein moͤge recht vollkommen ſeyn. Geſchrieben halb berauſcht nach der Leichen-begaͤngnuͤß. Dein Diener C. H. Zum Grund Merzij. ES war uͤmm euch geſchehn/ Jhr Deutzſchen Kaſta- linnen. Der Vater Ach! Ach! Ach! der war ſchon alle hin/ man ſahe nun nicht mehr den Lorbeer-baum ſo gruͤn Das Kind um̃ den ergrim̃ten Belth. Sein Sohn war weit von hinnen Da

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/264>, abgerufen am 22.11.2024.