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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Paul Flemings
jv.
Er ist deß Todes schuldig.
Was. Jude/ schreyst du viel; Er hat den Todt verbrochen.
Hat er doch noch kein Wort darwieder ie gesprochen.
v.
Solst du dem Hohenpriester also
antworten?
Du aber/ solst du so zum Hohenpriester sagen?
Du aber/ solst du so den höchsten Priester schlagen?
vj.
Mein Reich ist nicht von dannen.
Diß Reich ist in der Welt/ und doch nicht von der Welt.
Schau'/ Welt-Kind/ daß die Welt dir nicht zu sehr gefällt.
vij.
Was ist Warheit?
Was fragst du? gläubtest du/ daß er sey ohne Sünde/
So wüstest du auch klar/ worinnen Warheit stünde.
viij.
Deß Herren Gänge.
HERR/ erstlich führt man dich für Hannas sein Gerichte.
Hernach bekömmt sein Schwähr dich balde zu Gesichte.
Worauff
Paul Flemings
jv.
Er iſt deß Todes ſchuldig.
Was. Jude/ ſchreyſt du viel; Er hat den Todt verbrochen.
Hat er doch noch kein Wort darwieder ie geſprochen.
v.
Solſt du dem Hohenprieſter alſo
antworten?
Du aber/ ſolſt du ſo zum Hohenprieſter ſagen?
Du aber/ ſolſt du ſo den hoͤchſten Prieſter ſchlagen?
vj.
Mein Reich iſt nicht von dannen.
Diß Reich iſt in der Welt/ und doch nicht von der Welt.
Schau’/ Welt-Kind/ daß die Welt dir nicht zu ſehr gefaͤllt.
vij.
Was iſt Warheit?
Was fragſt du? glaͤubteſt du/ daß er ſey ohne Suͤnde/
So wuͤſteſt du auch klar/ worinnen Warheit ſtuͤnde.
viij.
Deß Herren Gaͤnge.
HERR/ erſtlich fuͤhrt man dich fuͤr Hannas ſein Gerichte.
Hernach bekoͤm̃t ſein Schwaͤhr dich balde zu Geſichte.
Woꝛauff
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[270/0290] Paul Flemings jv. Er iſt deß Todes ſchuldig. Was. Jude/ ſchreyſt du viel; Er hat den Todt verbrochen. Hat er doch noch kein Wort darwieder ie geſprochen. v. Solſt du dem Hohenprieſter alſo antworten? Du aber/ ſolſt du ſo zum Hohenprieſter ſagen? Du aber/ ſolſt du ſo den hoͤchſten Prieſter ſchlagen? vj. Mein Reich iſt nicht von dannen. Diß Reich iſt in der Welt/ und doch nicht von der Welt. Schau’/ Welt-Kind/ daß die Welt dir nicht zu ſehr gefaͤllt. vij. Was iſt Warheit? Was fragſt du? glaͤubteſt du/ daß er ſey ohne Suͤnde/ So wuͤſteſt du auch klar/ worinnen Warheit ſtuͤnde. viij. Deß Herren Gaͤnge. HERR/ erſtlich fuͤhrt man dich fuͤr Hannas ſein Gerichte. Hernach bekoͤm̃t ſein Schwaͤhr dich balde zu Geſichte. Woꝛauff

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/290>, abgerufen am 21.11.2024.