Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].überschrifften. Worauff dich Pontius auff seinen Richt-platz rückt/und zu Herodes Burg von dannen ab verschickt. Der dich ihm wieder giebt nach sattsamen verspotten. Drauff mustu mitte fort mit deinen Henckers Rotten/ Die dich so fleischen ab. Bald auff die Schedelstädt'/ und an das Kreutze selbst/ das dir den Todt anthät'. Und von dem Kreutz' ins Grab. O rechte Leidens-stege! O Gänge voller Angst! O harte/ schwere Wege. jx. Du tödtest Gott/ und trägst der Sünden gleichwol scheuJa nicht auff das Fest. du schein-gerechtes Volck/ du bist voll Heucheley. x. Du sagsts gleich/ oder nicht/ so must du halten an.Bist du auch dieses Menschen etc. Sprich/ wenn du leben wilst/ Jch kenne diesen Mann. xj. Sieh'/ also gut bin ich. Jch straffe mich durch dich.Meine Seele ist betrübt. Jch schone deiner so/ und hasse selbsten mich. Biß hieher aus H. Veresij seinem Aus
uͤberſchrifften. Worauff dich Pontius auff ſeinen Richt-platz ruͤckt/und zu Herodes Burg von dannen ab verſchickt. Der dich ihm wieder giebt nach ſattſamen verſpotten. Drauff muſtu mitte fort mit deinen Henckers Rotten/ Die dich ſo fleiſchen ab. Bald auff die Schedelſtaͤdt’/ und an das Kreutze ſelbſt/ das dir den Todt anthaͤt’. Und von dem Kreutz’ ins Grab. O rechte Leidens-ſtege! O Gaͤnge voller Angſt! O harte/ ſchwere Wege. jx. Du toͤdteſt Gott/ und traͤgſt der Suͤnden gleichwol ſcheuJa nicht auff das Feſt. du ſchein-gerechtes Volck/ du biſt voll Heucheley. x. Du ſagſts gleich/ oder nicht/ ſo muſt du halten an.Biſt du auch dieſes Menſchen ꝛc. Sprich/ wenn du leben wilſt/ Jch kenne dieſen Mann. xj. Sieh’/ alſo gut bin ich. Jch ſtraffe mich durch dich.Meine Seele iſt betruͤbt. Jch ſchone deiner ſo/ und haſſe ſelbſten mich. Biß hieher aus H. Vereſij ſeinem Aus
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uͤberſchrifften.
Worauff dich Pontius auff ſeinen Richt-platz ruͤckt/
und zu Herodes Burg von dannen ab verſchickt.
Der dich ihm wieder giebt nach ſattſamen verſpotten.
Drauff muſtu mitte fort mit deinen Henckers Rotten/
Die dich ſo fleiſchen ab. Bald auff die Schedelſtaͤdt’/
und an das Kreutze ſelbſt/ das dir den Todt anthaͤt’.
Und von dem Kreutz’ ins Grab. O rechte Leidens-ſtege!
O Gaͤnge voller Angſt! O harte/ ſchwere Wege.
jx.
Ja nicht auff das Feſt.
Du toͤdteſt Gott/ und traͤgſt der Suͤnden gleichwol ſcheu
du ſchein-gerechtes Volck/ du biſt voll Heucheley.
x.
Biſt du auch dieſes Menſchen ꝛc.
Du ſagſts gleich/ oder nicht/ ſo muſt du halten an.
Sprich/ wenn du leben wilſt/ Jch kenne dieſen Mann.
xj.
Meine Seele iſt betruͤbt.
Sieh’/ alſo gut bin ich. Jch ſtraffe mich durch dich.
Jch ſchone deiner ſo/ und haſſe ſelbſten mich.
Biß hieher aus H. Vereſij ſeinem
Lateine.
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