Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Der Oden Erstes Buch. Nicht deß Weges länge noch deß Pfades enge schreckt mich davon. Laß die Dornen stechen/ Füß' und Kleider brechen/ Sie wird alles rechen/ durch ihren Lohn. Weil die andern karten/ Lust und Schlaffes warten/ so säum ich nicht. Jtzt ist zeit zu eilen/ dem wird alles feilen/ der sich wird verweilen/ und itzt verbricht. Alles ander' alles hat die Art deß Palles/ der steigt und fällt. Schätze haben Flügel. Ehre läßt den Zügel/ Lust kommt aus den Bügel. Die Tugend hält. Hab' ich Gott und Tugend/ So hat meine Jugend/ was sie macht wehrt. Diese schönen beyde/ wehren allem Leide/ lieben alle Freude So man begehrt. Der Oden Erſtes Buch. Nicht deß Weges laͤnge noch deß Pfades enge ſchreckt mich davon. Laß die Dornen ſtechen/ Fuͤß’ und Kleider brechen/ Sie wird alles rechen/ durch ihren Lohn. Weil die andern karten/ Luſt und Schlaffes warten/ ſo ſaͤum ich nicht. Jtzt iſt zeit zu eilen/ dem wird alles feilen/ der ſich wird verweilen/ und itzt verbricht. Alles ander’ alles hat die Art deß Palles/ der ſteigt und faͤllt. Schaͤtze haben Fluͤgel. Ehre laͤßt den Zuͤgel/ Luſt kom̃t aus den Buͤgel. Die Tugend haͤlt. Hab’ ich Gott und Tugend/ So hat meine Jugend/ was ſie macht wehrt. Dieſe ſchoͤnen beyde/ wehren allem Leide/ lieben alle Freude So man begehrt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0320" n="300"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Oden Erſtes Buch.</hi> </fw><lb/> <lg n="2"> <l> <hi rendition="#fr">Nicht deß Weges laͤnge</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">noch deß Pfades enge</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">ſchreckt mich davon.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Laß die Dornen ſtechen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Fuͤß’ und Kleider brechen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Sie wird alles rechen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">durch ihren Lohn.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l> <hi rendition="#fr">Weil die andern karten/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Luſt und Schlaffes warten/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">ſo ſaͤum ich nicht.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Jtzt iſt zeit zu eilen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">dem wird alles feilen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">der ſich wird verweilen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">und itzt verbricht.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l> <hi rendition="#fr">Alles ander’ alles</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">hat die Art deß Palles/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">der ſteigt und faͤllt.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Schaͤtze haben Fluͤgel.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Ehre laͤßt den Zuͤgel/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Luſt kom̃t aus den Buͤgel.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Die Tugend haͤlt.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l> <hi rendition="#fr">Hab’ ich Gott und Tugend/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">So hat meine Jugend/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">was ſie macht wehrt.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Dieſe ſchoͤnen beyde/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">wehren allem Leide/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">lieben alle Freude</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">So man begehrt.</hi> </l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [300/0320]
Der Oden Erſtes Buch.
Nicht deß Weges laͤnge
noch deß Pfades enge
ſchreckt mich davon.
Laß die Dornen ſtechen/
Fuͤß’ und Kleider brechen/
Sie wird alles rechen/
durch ihren Lohn.
Weil die andern karten/
Luſt und Schlaffes warten/
ſo ſaͤum ich nicht.
Jtzt iſt zeit zu eilen/
dem wird alles feilen/
der ſich wird verweilen/
und itzt verbricht.
Alles ander’ alles
hat die Art deß Palles/
der ſteigt und faͤllt.
Schaͤtze haben Fluͤgel.
Ehre laͤßt den Zuͤgel/
Luſt kom̃t aus den Buͤgel.
Die Tugend haͤlt.
Hab’ ich Gott und Tugend/
So hat meine Jugend/
was ſie macht wehrt.
Dieſe ſchoͤnen beyde/
wehren allem Leide/
lieben alle Freude
So man begehrt.
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