Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Der Oden VJJ. Auff Fr. Helenen Jlgens/ H. Peter Kuchens S. Ehegattens/ Ableben. DEnnoch ist der Wunsch erfüllet/ und das sehnlich Thun gestillet/ dennoch ist ihr recht geschehn. Laßt/ ihr Eltern/ laßt die Zehren. Es ergeht ihr nach begehren. Sie hat ihren Zweck ersehn. Wenn uns Gott gebeut zu gehen/ So sol man nicht widerstehen. Eurer Tochter ist gar wol. Jhres Geists wird wol gepflogen/ Nur ihr Leib ist hingezogen/ wohin alles ist und soll/ Wir sind in den Lebens-Orden ohngefehr gesetzt nicht worden/ daß wir/ wenn wir alles Leid/ alles böses außgestanden nachmahls blieben in den Banden Ewiger Verstorbenheit. Niemand kan zu Himmel kommen/ Es sey ihm denn das benommen/ worvon er noch sterblich heißt. Was entlehnt ist von der Erden/ das muß ihr hinwider werden eh der Geist von hinnen reist. Laßt uns ihren Glantz besinnen/ und das himmlische beginnen/ Anfangs
Der Oden VJJ. Auff Fr. Helenen Jlgens/ H. Peter Kuchens S. Ehegattens/ Ableben. DEnnoch iſt der Wunſch erfuͤllet/ und das ſehnlich Thun geſtillet/ dennoch iſt ihr recht geſchehn. Laßt/ ihr Eltern/ laßt die Zehren. Es ergeht ihr nach begehren. Sie hat ihren Zweck erſehn. Wenn uns Gott gebeut zu gehen/ So ſol man nicht widerſtehen. Eurer Tochter iſt gar wol. Jhres Geiſts wird wol gepflogen/ Nur ihr Leib iſt hingezogen/ wohin alles iſt und ſoll/ Wir ſind in den Lebens-Orden ohngefehr geſetzt nicht worden/ daß wir/ wenn wir alles Leid/ alles boͤſes außgeſtanden nachmahls blieben in den Banden Ewiger Verſtorbenheit. Niemand kan zu Himmel kommen/ Es ſey ihm denn das benommen/ worvon er noch ſterblich heißt. Was entlehnt iſt von der Erden/ das muß ihr hinwider werden eh der Geiſt von hinnen reiſt. Laßt uns ihren Glantz beſinnen/ und das him̃liſche beginnen/ Anfangs
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Der Oden
VJJ.
Auff Fr. Helenen Jlgens/
H. Peter Kuchens S. Ehegattens/
Ableben.
DEnnoch iſt der Wunſch erfuͤllet/
und das ſehnlich Thun geſtillet/
dennoch iſt ihr recht geſchehn.
Laßt/ ihr Eltern/ laßt die Zehren.
Es ergeht ihr nach begehren.
Sie hat ihren Zweck erſehn.
Wenn uns Gott gebeut zu gehen/
So ſol man nicht widerſtehen.
Eurer Tochter iſt gar wol.
Jhres Geiſts wird wol gepflogen/
Nur ihr Leib iſt hingezogen/
wohin alles iſt und ſoll/
Wir ſind in den Lebens-Orden
ohngefehr geſetzt nicht worden/
daß wir/ wenn wir alles Leid/
alles boͤſes außgeſtanden
nachmahls blieben in den Banden
Ewiger Verſtorbenheit.
Niemand kan zu Himmel kommen/
Es ſey ihm denn das benommen/
worvon er noch ſterblich heißt.
Was entlehnt iſt von der Erden/
das muß ihr hinwider werden
eh der Geiſt von hinnen reiſt.
Laßt uns ihren Glantz beſinnen/
und das him̃liſche beginnen/
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