Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Anderes Buch. Anfangs nun/ nun Endes bloß.Wer will ihre Lust beschreiben/ die sie wird ohn Ende treiben in deß Allerliebsten Schoß. Sind wir hier im Leben lange/ So ist uns auch lange bange/ leben desto minder doch. Und wem solte fast gelüsten/ mehr zu irren in der Wüsten/ mehr zu ziehen dieses Joch. Föbus kürtzt nun ab die Tage/ doch darmit nicht unsre Plage/ die rings ümm uns schläget ein. Nun der Sommer ist entwichen/ kömmt der faule Herbst geschlichen/ sagt/ es werde Winter seyn. JJX. Auff Jungfr. Beaten Marien Möstels Begräbnüß/ An die betrübten Eltern. FReylich/ freylich müßt ihr klagen/ Jhr betrübten Hertzen Jhr/ daß fast inner zweyer Tagen euch ein zweyfach Leid stöst für. Da ein einzigs dieser beyden mehr kränckt als sonst hundert Leiden. Und ach! wer' es doch noch blieben bey dem einen nur allein/ daß X
Anderes Buch. Anfangs nun/ nun Endes bloß.Wer will ihre Luſt beſchreiben/ die ſie wird ohn Ende treiben in deß Allerliebſten Schoß. Sind wir hier im Leben lange/ So iſt uns auch lange bange/ leben deſto minder doch. Und wem ſolte faſt geluͤſten/ mehr zu irꝛen in der Wuͤſten/ mehr zu ziehen dieſes Joch. Foͤbus kuͤrtzt nun ab die Tage/ doch darmit nicht unſre Plage/ die rings uͤmm uns ſchlaͤget ein. Nun der Sommer iſt entwichen/ koͤm̃t der faule Herbſt geſchlichen/ ſagt/ es werde Winter ſeyn. JJX. Auff Jungfr. Beaten Marien Moͤſtels Begraͤbnuͤß/ An die betruͤbten Eltern. FReylich/ freylich muͤßt ihr klagen/ Jhr betruͤbten Hertzen Jhr/ daß faſt inner zweyer Tagen euch ein zweyfach Leid ſtoͤſt fuͤr. Da ein einzigs dieſer beyden mehr kraͤnckt als ſonſt hundert Leiden. Und ach! wer’ es doch noch blieben bey dem einen nur allein/ daß X
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Anderes Buch.
Anfangs nun/ nun Endes bloß.
Wer will ihre Luſt beſchreiben/
die ſie wird ohn Ende treiben
in deß Allerliebſten Schoß.
Sind wir hier im Leben lange/
So iſt uns auch lange bange/
leben deſto minder doch.
Und wem ſolte faſt geluͤſten/
mehr zu irꝛen in der Wuͤſten/
mehr zu ziehen dieſes Joch.
Foͤbus kuͤrtzt nun ab die Tage/
doch darmit nicht unſre Plage/
die rings uͤmm uns ſchlaͤget ein.
Nun der Sommer iſt entwichen/
koͤm̃t der faule Herbſt geſchlichen/
ſagt/ es werde Winter ſeyn.
JJX.
Auff Jungfr. Beaten Marien
Moͤſtels Begraͤbnuͤß/
An die betruͤbten Eltern.
FReylich/ freylich muͤßt ihr klagen/
Jhr betruͤbten Hertzen Jhr/
daß faſt inner zweyer Tagen
euch ein zweyfach Leid ſtoͤſt fuͤr.
Da ein einzigs dieſer beyden
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Und ach! wer’ es doch noch blieben
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