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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Der Oden
der sich ihr in Lust ergiebet/
Soll in ihren Armen ruhn.

Edles Paar an Blut' und Gaben/
nehmt nun/ was ihr könnet haben.
Nehmt und gebet/ gebt und nehmt.
Edles Paar an gleicher Tugend/
pfleget eurer frischen Jugend.
der sich alle Lust bequämt.
Theilt/ vermischt/ vermehrt das Feuer/
das der Himmel/ euer Freyer/
in euch beyden angesteckt.
Daß aus dieser Liebes-flamme
Eurem hochgepreisten Stamme
eine neue werd' erweckt.


XJJ.
Auff eine Hochzeit in Lieflande.
WJlst du denn vor untergehn/
und so wider früh' entstehn/
güldnes Auge dieser Welt/
Eh sich dieses Paar gesellt?
Diß Paar/ dem der Musen Khor
seine Stimme hebt empor;
Dem die Venus und ihr Sohn
zugesagt längst ihren Lohn.
Schau doch/ wie sie bittent stehn/
und für deinem Wagen flehn/
Sieh doch/ wie sie kläglich thun/
daß du sie nicht lässest ruhn.
Nein.

Der Oden
der ſich ihr in Luſt ergiebet/
Soll in ihren Armen ruhn.

Edles Paar an Blut’ und Gaben/
nehmt nun/ was ihr koͤnnet haben.
Nehmt und gebet/ gebt und nehmt.
Edles Paar an gleicher Tugend/
pfleget eurer friſchen Jugend.
der ſich alle Luſt bequaͤmt.
Theilt/ vermiſcht/ vermehrt das Feuer/
das der Himmel/ euer Freyer/
in euch beyden angeſteckt.
Daß aus dieſer Liebes-flamme
Eurem hochgepreiſten Stamme
eine neue werd’ erweckt.


XJJ.
Auff eine Hochzeit in Lieflande.
WJlſt du denn vor untergehn/
und ſo wider fruͤh’ entſtehn/
guͤldnes Auge dieſer Welt/
Eh ſich dieſes Paar geſellt?
Diß Paar/ dem der Muſen Khor
ſeine Stimme hebt empor;
Dem die Venus und ihr Sohn
zugeſagt laͤngſt ihren Lohn.
Schau doch/ wie ſie bittent ſtehn/
und fuͤr deinem Wagen flehn/
Sieh doch/ wie ſie klaͤglich thun/
daß du ſie nicht laͤſſeſt ruhn.
Nein.
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[380/0400] Der Oden der ſich ihr in Luſt ergiebet/ Soll in ihren Armen ruhn. Edles Paar an Blut’ und Gaben/ nehmt nun/ was ihr koͤnnet haben. Nehmt und gebet/ gebt und nehmt. Edles Paar an gleicher Tugend/ pfleget eurer friſchen Jugend. der ſich alle Luſt bequaͤmt. Theilt/ vermiſcht/ vermehrt das Feuer/ das der Himmel/ euer Freyer/ in euch beyden angeſteckt. Daß aus dieſer Liebes-flamme Eurem hochgepreiſten Stamme eine neue werd’ erweckt. XJJ. Auff eine Hochzeit in Lieflande. WJlſt du denn vor untergehn/ und ſo wider fruͤh’ entſtehn/ guͤldnes Auge dieſer Welt/ Eh ſich dieſes Paar geſellt? Diß Paar/ dem der Muſen Khor ſeine Stimme hebt empor; Dem die Venus und ihr Sohn zugeſagt laͤngſt ihren Lohn. Schau doch/ wie ſie bittent ſtehn/ und fuͤr deinem Wagen flehn/ Sieh doch/ wie ſie klaͤglich thun/ daß du ſie nicht laͤſſeſt ruhn. Nein.

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/400>, abgerufen am 26.06.2024.