Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Vierdtes Buch. Liebe hat mich erst geliebet. Liebe hat mich werth gemacht. Liebe hat mir wiederbracht/ was der Todt mir abgediebet. Jn der Liebe will ich bleiben biß er mich auch ab wird leiben. XVJ. An Herrn Magnus Schuwarthen Churfürstl. Durchl. zu Sachsen/ etc. Rent-Sekretarien. YReund der dreymahl dreyen Schwestern/ kan es wol geschehen seyn/ wie du mich berichtetst gestern/ als ich gienge zu dir ein/ daß der Sachse günstig sey mir und meiner Feld-Schalmey? Jst denn nun mein Dorff-geheule/ auch biß in die Stadt erschallt? Der ich mich doch/ wie ein Eule/ stets im Wald' und finsterm halt'. Hat denn auch der Fürst erhört das/ was Pan die Bauren lehrt? Nun/ ich muß es dir zwar gläuben. Doch ich bin deß Orts nicht wehrt. Der ich billich solte bleiben stets ümm meine Hürd' und Herd' Jch will gehen in die Stadt/ daman mich gelobet hat. Wer' ich doch nur schon zur stette/ da der kluge Seußius spielet
Vierdtes Buch. Liebe hat mich erſt geliebet. Liebe hat mich werth gemacht. Liebe hat mir wiederbracht/ was der Todt mir abgediebet. Jn der Liebe will ich bleiben biß er mich auch ab wird leiben. XVJ. An Herꝛn Magnus Schuwarthen Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen/ ꝛc. Rent-Sekretarien. YReund der dreymahl dreyen Schweſtern/ kan es wol geſchehen ſeyn/ wie du mich berichtetſt geſtern/ als ich gienge zu dir ein/ daß der Sachſe guͤnſtig ſey mir und meiner Feld-Schalmey? Jſt denn nun mein Dorff-geheule/ auch biß in die Stadt erſchallt? Der ich mich doch/ wie ein Eule/ ſtets im Wald’ und finſterm halt’. Hat denn auch der Fuͤrſt erhoͤrt das/ was Pan die Bauren lehrt? Nun/ ich muß es dir zwar glaͤuben. Doch ich bin deß Orts nicht wehrt. Der ich billich ſolte bleiben ſtets uͤmm meine Huͤrd’ und Herd’ Jch will gehen in die Stadt/ daman mich gelobet hat. Wer’ ich doch nur ſchon zur ſtette/ da der kluge Seußius ſpielet
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0451" n="431"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vierdtes Buch.</hi> </fw><lb/> <lg n="11"> <l> <hi rendition="#fr">Liebe hat mich erſt geliebet.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Liebe hat mich werth gemacht.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Liebe hat mir wiederbracht/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">was der Todt mir abgediebet.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Jn der Liebe will ich bleiben</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">biß er mich auch ab wird leiben.</hi> </l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <head>XVJ.<lb/><hi rendition="#b">An Herꝛn Magnus Schuwarthen</hi><lb/> Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen/ ꝛc.<lb/> Rent-Sekretarien.</head><lb/> <lg n="1"> <l> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">Y</hi>Reund der dreymahl dreyen Schweſtern/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#in">kan es wol geſchehen ſeyn/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#in">wie du mich berichtetſt geſtern/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#in">als ich gienge zu dir ein/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#in">daß der Sachſe guͤnſtig ſey</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#in">mir und meiner Feld-Schalmey?</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l> <hi rendition="#fr">Jſt denn nun mein Dorff-geheule/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">auch biß in die Stadt erſchallt?</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Der ich mich doch/ wie ein Eule/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">ſtets im Wald’ und finſterm halt’.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Hat denn auch der Fuͤrſt erhoͤrt</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">das/ was Pan die Bauren lehrt?</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l> <hi rendition="#fr">Nun/ ich muß es dir zwar glaͤuben.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Doch ich bin deß Orts nicht wehrt.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Der ich billich ſolte bleiben</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">ſtets uͤmm meine Huͤrd’ und Herd’</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Jch will gehen in die Stadt/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">daman mich gelobet hat.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l> <hi rendition="#fr">Wer’ ich doch nur ſchon zur ſtette/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">da der kluge Seußius</hi> </l><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">ſpielet</hi> </fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [431/0451]
Vierdtes Buch.
Liebe hat mich erſt geliebet.
Liebe hat mich werth gemacht.
Liebe hat mir wiederbracht/
was der Todt mir abgediebet.
Jn der Liebe will ich bleiben
biß er mich auch ab wird leiben.
XVJ.
An Herꝛn Magnus Schuwarthen
Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen/ ꝛc.
Rent-Sekretarien.
YReund der dreymahl dreyen Schweſtern/
kan es wol geſchehen ſeyn/
wie du mich berichtetſt geſtern/
als ich gienge zu dir ein/
daß der Sachſe guͤnſtig ſey
mir und meiner Feld-Schalmey?
Jſt denn nun mein Dorff-geheule/
auch biß in die Stadt erſchallt?
Der ich mich doch/ wie ein Eule/
ſtets im Wald’ und finſterm halt’.
Hat denn auch der Fuͤrſt erhoͤrt
das/ was Pan die Bauren lehrt?
Nun/ ich muß es dir zwar glaͤuben.
Doch ich bin deß Orts nicht wehrt.
Der ich billich ſolte bleiben
ſtets uͤmm meine Huͤrd’ und Herd’
Jch will gehen in die Stadt/
daman mich gelobet hat.
Wer’ ich doch nur ſchon zur ſtette/
da der kluge Seußius
ſpielet
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |