Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Fünfftes Buch. Nur daß sie eins günstiglichvon der Seite sah auff mich. Daß Sie mir gab ihren Mund der mich tödtlich machet wund. Da mein' arme Seele webt/ da sie wohnt/ und allzeit lebt. Mit den Thüren von Korall/ da Kupido hat den Saal/ spielte sie ein liebes Spiel. Meine Lippen warn ihr Ziel. Drauff gab sie ein lachen drein/ das nicht könte sachter seyn. Diß besinnet so mein Sinn/ daß ich todt bey leben binn. Und die Worte/ die für Pein/ mein Hertz heissen sicher seyn/ und der göttliche Verstandt/ den der Himmel hat gesandt. Das ist Honig/ das ist Wein. Das soll meine Zahlungseyn. Hierfür/ wie auch will mein Sinn/ ist nun meine Freyheit hin. XXJX. AUßerwählte nach der einen/ die mir gut war auff den Schein/ wilst du mich getreue meynen/ so will ich auch deine seyn. Wahre Liebe steht vergnüget/ wenn sie ihres gleichen krieget. Neue K k v
Fuͤnfftes Buch. Nur daß ſie eins guͤnſtiglichvon der Seite ſah auff mich. Daß Sie mir gab ihren Mund der mich toͤdtlich machet wund. Da mein’ arme Seele webt/ da ſie wohnt/ und allzeit lebt. Mit den Thuͤren von Korall/ da Kupido hat den Saal/ ſpielte ſie ein liebes Spiel. Meine Lippen warn ihr Ziel. Drauff gab ſie ein lachen drein/ das nicht koͤnte ſachter ſeyn. Diß beſinnet ſo mein Sinn/ daß ich todt bey leben binn. Und die Worte/ die fuͤr Pein/ mein Hertz heiſſen ſicher ſeyn/ und der goͤttliche Verſtandt/ den der Himmel hat geſandt. Das iſt Honig/ das iſt Wein. Das ſoll meine Zahlungſeyn. Hierfuͤr/ wie auch will mein Sinn/ iſt nun meine Freyheit hin. XXJX. AUßerwaͤhlte nach der einen/ die mir gut war auff den Schein/ wilſt du mich getreue meynen/ ſo will ich auch deine ſeyn. Wahre Liebe ſteht vergnuͤget/ wenn ſie ihres gleichen krieget. Neue K k v
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Fuͤnfftes Buch.
Nur daß ſie eins guͤnſtiglich
von der Seite ſah auff mich.
Daß Sie mir gab ihren Mund
der mich toͤdtlich machet wund.
Da mein’ arme Seele webt/
da ſie wohnt/ und allzeit lebt.
Mit den Thuͤren von Korall/
da Kupido hat den Saal/
ſpielte ſie ein liebes Spiel.
Meine Lippen warn ihr Ziel.
Drauff gab ſie ein lachen drein/
das nicht koͤnte ſachter ſeyn.
Diß beſinnet ſo mein Sinn/
daß ich todt bey leben binn.
Und die Worte/ die fuͤr Pein/
mein Hertz heiſſen ſicher ſeyn/
und der goͤttliche Verſtandt/
den der Himmel hat geſandt.
Das iſt Honig/ das iſt Wein.
Das ſoll meine Zahlungſeyn.
Hierfuͤr/ wie auch will mein Sinn/
iſt nun meine Freyheit hin.
XXJX.
AUßerwaͤhlte nach der einen/
die mir gut war auff den Schein/
wilſt du mich getreue meynen/
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