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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Fünfftes Buch.
Nach dir zu warten ist ümmsonst/
O Aertztinn meiner Seelen.
Jch bin zu weit von dieser Gunst.
Jch muß mich nur so quälen.
Doch freu' ich mich bey höchster Pein/
und setze diß entgegen/
muß ich gleich der betrübtste seyn/
es ist der werthen wegen.
Ach Anemone/ meine Lust/
bleib unverwand im Hertzen.
Jch thu dasselbe/ wie du thust/
und fühle gleiche Schmertzen.
Jsts wahr/ daß alle Fröligkeit
wird süßer nach dem Leyden/
So schicke/ Schatz/ dich in die Zeit.
Wir sehen uns mit Freuden.


XXXJJ.
NEin Unglück ist zu groß/
zu schwer die Noth/
So mancher Hertzens-stoß
dreut mir den Todt.
Mein Schmertze weiß von keiner Zahl.
Vor/ nach/ und alle mahl'
häufft sich die Quahl.
Ein Mensch hat alle schuld/
das mich doch liebt.
Das weil es mir ist huld/
mich so betrübt.
Von Liebe kömmt mir alles Leid.
Jch weiß von keiner Zeit/
die mich erfreut.
Preist
Fuͤnfftes Buch.
Nach dir zu warten iſt uͤm̃ſonſt/
O Aertztinn meiner Seelen.
Jch bin zu weit von dieſer Gunſt.
Jch muß mich nur ſo quaͤlen.
Doch freu’ ich mich bey hoͤchſter Pein/
und ſetze diß entgegen/
muß ich gleich der betruͤbtſte ſeyn/
es iſt der werthen wegen.
Ach Anemone/ meine Luſt/
bleib unverwand im Hertzen.
Jch thu daſſelbe/ wie du thuſt/
und fuͤhle gleiche Schmertzen.
Jſts wahr/ daß alle Froͤligkeit
wird ſuͤßer nach dem Leyden/
So ſchicke/ Schatz/ dich in die Zeit.
Wir ſehen uns mit Freuden.


XXXJJ.
NEin Ungluͤck iſt zu groß/
zu ſchwer die Noth/
So mancher Hertzens-ſtoß
dreut mir den Todt.
Mein Schmertze weiß von keiner Zahl.
Vor/ nach/ und alle mahl’
haͤufft ſich die Quahl.
Ein Menſch hat alle ſchuld/
das mich doch liebt.
Das weil es mir iſt huld/
mich ſo betruͤbt.
Von Liebe koͤm̃t mir alles Leid.
Jch weiß von keiner Zeit/
die mich erfreut.
Preiſt
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[525/0545] Fuͤnfftes Buch. Nach dir zu warten iſt uͤm̃ſonſt/ O Aertztinn meiner Seelen. Jch bin zu weit von dieſer Gunſt. Jch muß mich nur ſo quaͤlen. Doch freu’ ich mich bey hoͤchſter Pein/ und ſetze diß entgegen/ muß ich gleich der betruͤbtſte ſeyn/ es iſt der werthen wegen. Ach Anemone/ meine Luſt/ bleib unverwand im Hertzen. Jch thu daſſelbe/ wie du thuſt/ und fuͤhle gleiche Schmertzen. Jſts wahr/ daß alle Froͤligkeit wird ſuͤßer nach dem Leyden/ So ſchicke/ Schatz/ dich in die Zeit. Wir ſehen uns mit Freuden. XXXJJ. NEin Ungluͤck iſt zu groß/ zu ſchwer die Noth/ So mancher Hertzens-ſtoß dreut mir den Todt. Mein Schmertze weiß von keiner Zahl. Vor/ nach/ und alle mahl’ haͤufft ſich die Quahl. Ein Menſch hat alle ſchuld/ das mich doch liebt. Das weil es mir iſt huld/ mich ſo betruͤbt. Von Liebe koͤm̃t mir alles Leid. Jch weiß von keiner Zeit/ die mich erfreut. Preiſt

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/545>, abgerufen am 21.11.2024.