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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Erstes Buch.
Mein Nahme reichte hin biß in die neue Welt;
An mir wer' alles das/ was man für alles hält;
Gantz alles hätt' ich gantz. Was were dieses alles?
Ein alles auff den schein/ ein Conterfet deß Schalles;
Deß Schatten leiblichs Bild; Verblendung deß Gesichts;
Ein Schlauch an leere voll; mit einem Worte/ Nichts.
O Alles über All! O mehr als Alles Alles!
Vor allem allzeit da. Ein Auffstand alles Falles;
Nach Allem stets/ wie vor. Ein Eintzler an der Zahl/
Doch über alle Zahl und Zeiten allzumahl;
Für dem der schärffste Witz ist Aber-witz zu nennen;
Du aller Schätze Schatz/ den nur die Seelen kennen/
Für dem die Ehre Schmach/ die Wollust Unlust heisst;
Ein Geist-gestalter Mensch/ ein Mensch-gestalter Geist.
O Mensch GOtt! Heyland! Heyl! dem alle Dinge geben
Jn allem allen Preiß; du alles Lebens Leben/
Und alles Todes Todt; du bist es/ Jesu/ du/
Ohn dem nichts alles ist/ und minder noch darzu.
Ach Alles/ laß mein Nichts dir darümm doch gefallen/
Dieweil es nichts wil ein in andern Sachen allen.
Gieb/ Alles/ mir/ dem Nichs/ in allem Raht und That/
So hab' und kan ich mehr/ als alles kan und hat.


Erſtes Buch.
Mein Nahme reichte hin biß in die neue Welt;
An mir wer’ alles das/ was man fuͤr alles haͤlt;
Gantz alles haͤtt’ ich gantz. Was were dieſes alles?
Ein alles auff den ſchein/ ein Conterfet deß Schalles;
Deß Schatten leiblichs Bild; Verblendung deß Geſichts;
Ein Schlauch an leere voll; mit einem Worte/ Nichts.
O Alles uͤber All! O mehr als Alles Alles!
Vor allem allzeit da. Ein Auffſtand alles Falles;
Nach Allem ſtets/ wie vor. Ein Eintzler an der Zahl/
Doch uͤber alle Zahl und Zeiten allzumahl;
Fuͤr dem der ſchaͤrffſte Witz iſt Aber-witz zu nennen;
Du aller Schaͤtze Schatz/ den nur die Seelen kennen/
Fuͤr dem die Ehre Schmach/ die Wolluſt Unluſt heiſſt;
Ein Geiſt-geſtalter Menſch/ ein Menſch-geſtalter Geiſt.
O Menſch GOtt! Heyland! Heyl! dem alle Dinge geben
Jn allem allen Preiß; du alles Lebens Leben/
Und alles Todes Todt; du biſt es/ Jeſu/ du/
Ohn dem nichts alles iſt/ und minder noch darzu.
Ach Alles/ laß mein Nichts dir daruͤmm doch gefallen/
Dieweil es nichts wil ein in andern Sachen allen.
Gieb/ Alles/ mir/ dem Nichs/ in allem Raht und That/
So hab’ und kan ich mehr/ als alles kan und hat.


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[35/0055] Erſtes Buch. Mein Nahme reichte hin biß in die neue Welt; An mir wer’ alles das/ was man fuͤr alles haͤlt; Gantz alles haͤtt’ ich gantz. Was were dieſes alles? Ein alles auff den ſchein/ ein Conterfet deß Schalles; Deß Schatten leiblichs Bild; Verblendung deß Geſichts; Ein Schlauch an leere voll; mit einem Worte/ Nichts. O Alles uͤber All! O mehr als Alles Alles! Vor allem allzeit da. Ein Auffſtand alles Falles; Nach Allem ſtets/ wie vor. Ein Eintzler an der Zahl/ Doch uͤber alle Zahl und Zeiten allzumahl; Fuͤr dem der ſchaͤrffſte Witz iſt Aber-witz zu nennen; Du aller Schaͤtze Schatz/ den nur die Seelen kennen/ Fuͤr dem die Ehre Schmach/ die Wolluſt Unluſt heiſſt; Ein Geiſt-geſtalter Menſch/ ein Menſch-geſtalter Geiſt. O Menſch GOtt! Heyland! Heyl! dem alle Dinge geben Jn allem allen Preiß; du alles Lebens Leben/ Und alles Todes Todt; du biſt es/ Jeſu/ du/ Ohn dem nichts alles iſt/ und minder noch darzu. Ach Alles/ laß mein Nichts dir daruͤmm doch gefallen/ Dieweil es nichts wil ein in andern Sachen allen. Gieb/ Alles/ mir/ dem Nichs/ in allem Raht und That/ So hab’ und kan ich mehr/ als alles kan und hat.

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/55>, abgerufen am 04.12.2024.