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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Der Sonnetten


Das Erste Sonnet.
An meinen Erlöser.
ERhöre meine Noth/ du aller Noth Erhörer/
Hilff Helffer aller Welt/ hilff mir auch/ der ich mir
selb-selbst nicht helffen kan; ich suche Trost bey dir.
HERR/ du hast Rath und That. Dich preisen
deine Lehrer/
wie du es denn auch bist/ für einen Glaubens-mehrer.
Jch bin desselben Lehr. Hier steh' ich/ Jch steh' hier.
Erfülle mich mit dir und deines Geistes Zier.
Er ist es/ Er dein Geist/ der rechte Glaubens-mehrer.
Artzt/ Jch bin kranck nach dir. Du Brunnen Jsrael/
dein kräfftigs Wasser löscht den Durst der matten Seel'.
Auch dein Blut/ Oster-Lam/ hat meine Thür erröhtet/
die zu dem Hertzen geht. Jch steiffe mich auff dich
du mein Hort/ du mein Felß. Belebe/ Leben/ mich.
Dein Todt hat meinen Todt/ Du Todes Todt/ getödtet.


JJ.
Bekändtnüß.
MEhr böse noch als bös' hab' ich bißher gelebet.
Bey kalter Gottesfurcht mich brennend angestellt.
Den Himmel offt geteuscht; mehr mein Freund und der
Welt/
Bin selten über mich und Wolcken an geschwebet.
Der
Der Sonnetten


Das Erſte Sonnet.
An meinen Erloͤſer.
ERhoͤre meine Noth/ du aller Noth Erhoͤrer/
Hilff Helffer aller Welt/ hilff mir auch/ der ich mir
ſelb-ſelbſt nicht helffen kan; ich ſuche Troſt bey dir.
HERR/ du haſt Rath und That. Dich preiſen
deine Lehrer/
wie du es denn auch biſt/ fuͤr einen Glaubens-mehrer.
Jch bin deſſelben Lehr. Hier ſteh’ ich/ Jch ſteh’ hier.
Erfuͤlle mich mit dir und deines Geiſtes Zier.
Er iſt es/ Er dein Geiſt/ der rechte Glaubens-mehrer.
Artzt/ Jch bin kranck nach dir. Du Brunnen Jſrael/
dein kraͤfftigs Waſſer loͤſcht den Durſt der matten Seel’.
Auch dein Blut/ Oſter-Lam/ hat meine Thuͤr erꝛoͤhtet/
die zu dem Hertzen geht. Jch ſteiffe mich auff dich
du mein Hort/ du mein Felß. Belebe/ Leben/ mich.
Dein Todt hat meinen Todt/ Du Todes Todt/ getoͤdtet.


JJ.
Bekaͤndtnuͤß.
MEhr boͤſe noch als boͤſ’ hab’ ich bißher gelebet.
Bey kalter Gottesfurcht mich brennend angeſtellt.
Den Himmel offt geteuſcht; mehr mein Freund und der
Welt/
Bin ſelten uͤber mich und Wolcken an geſchwebet.
Der
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[546/0566] Der Sonnetten Das Erſte Sonnet. An meinen Erloͤſer. ERhoͤre meine Noth/ du aller Noth Erhoͤrer/ Hilff Helffer aller Welt/ hilff mir auch/ der ich mir ſelb-ſelbſt nicht helffen kan; ich ſuche Troſt bey dir. HERR/ du haſt Rath und That. Dich preiſen deine Lehrer/ wie du es denn auch biſt/ fuͤr einen Glaubens-mehrer. Jch bin deſſelben Lehr. Hier ſteh’ ich/ Jch ſteh’ hier. Erfuͤlle mich mit dir und deines Geiſtes Zier. Er iſt es/ Er dein Geiſt/ der rechte Glaubens-mehrer. Artzt/ Jch bin kranck nach dir. Du Brunnen Jſrael/ dein kraͤfftigs Waſſer loͤſcht den Durſt der matten Seel’. Auch dein Blut/ Oſter-Lam/ hat meine Thuͤr erꝛoͤhtet/ die zu dem Hertzen geht. Jch ſteiffe mich auff dich du mein Hort/ du mein Felß. Belebe/ Leben/ mich. Dein Todt hat meinen Todt/ Du Todes Todt/ getoͤdtet. JJ. Bekaͤndtnuͤß. MEhr boͤſe noch als boͤſ’ hab’ ich bißher gelebet. Bey kalter Gottesfurcht mich brennend angeſtellt. Den Himmel offt geteuſcht; mehr mein Freund und der Welt/ Bin ſelten uͤber mich und Wolcken an geſchwebet. Der

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/566>, abgerufen am 22.11.2024.