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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Erstes Buch.
Der schnöden Eitelkeit der Erden angeklebet.
Jch habe das gethan/ das mir selbst nicht gefällt/
Ein Schüldner alles deß/ das Mosis Rechnung hält/
der ich mit Eyfer auch hab' offte wiederstrebet.
Jch muß/ will ich schon nicht/ bekennen wieder mich.
Mein Urtheil/ meine Straff' und Todes-Art sprech' ich.
Jch hab' es so und so und ärger noch getrieben.
Und was erzähl' ich viel die ungezählte Zahl
von meinen Schulden her? GOtt liest sie allzumahl
von meiner Stirnen ab/ an der sie sind geschrieben.


JJJ.
Auff das Nachtmahl deß
Herren.
DAs hohe Wunder-mahl/ da selbst der Wirth wird gessen
Diß Brodt; der Wein; nicht so; der Leib/ diß Blut.
das so viel an gesunden Krancken thut;
das Todte Lebender für Todt zum Leben essen;
Das Neue Testament/ der letzte Wille dessen/
der menschlich starb/ nun göttlich lebt/ und hut
für diese hält/ so heissen Gottes Gut;
Und was? wie kan ein Mensch die Göttligkeit ermessen.
Hinweg Vernunfft/ du kluge Thörinn du.
Weg weiser Wahn/ halt Ohr- und Augen zu.
Die ungelehrten sind hier die gelehrten Köpfe.
Pfand meines Heils/ Jch komme mit Begier/
zu deiner Kost und nähme sie zu mir/
daß mein Todt in dir sterb'/ und ich dein Leben schöpfe.
über
M m ij
Erſtes Buch.
Der ſchnoͤden Eitelkeit der Erden angeklebet.
Jch habe das gethan/ das mir ſelbſt nicht gefaͤllt/
Ein Schuͤldner alles deß/ das Moſis Rechnung haͤlt/
der ich mit Eyfer auch hab’ offte wiederſtrebet.
Jch muß/ will ich ſchon nicht/ bekennen wieder mich.
Mein Urtheil/ meine Straff’ und Todes-Art ſprech’ ich.
Jch hab’ es ſo und ſo und aͤrger noch getrieben.
Und was erzaͤhl’ ich viel die ungezaͤhlte Zahl
von meinen Schulden her? GOtt lieſt ſie allzumahl
von meiner Stirnen ab/ an der ſie ſind geſchrieben.


JJJ.
Auff das Nachtmahl deß
Herren.
DAs hohe Wunder-mahl/ da ſelbſt der Wirth wird geſſen
Diß Brodt; der Wein; nicht ſo; der Leib/ diß Blut.
das ſo viel an geſunden Krancken thut;
das Todte Lebender fuͤr Todt zum Leben eſſen;
Das Neue Teſtament/ der letzte Wille deſſen/
der menſchlich ſtarb/ nun goͤttlich lebt/ und hut
fuͤr dieſe haͤlt/ ſo heiſſen Gottes Gut;
Und was? wie kan ein Menſch die Goͤttligkeit ermeſſen.
Hinweg Vernunfft/ du kluge Thoͤrinn du.
Weg weiſer Wahn/ halt Ohr- und Augen zu.
Die ungelehrten ſind hier die gelehrten Koͤpfe.
Pfand meines Heils/ Jch komme mit Begier/
zu deiner Koſt und naͤhme ſie zu mir/
daß mein Todt in dir ſterb’/ und ich dein Leben ſchoͤpfe.
uͤber
M m ij
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[547/0567] Erſtes Buch. Der ſchnoͤden Eitelkeit der Erden angeklebet. Jch habe das gethan/ das mir ſelbſt nicht gefaͤllt/ Ein Schuͤldner alles deß/ das Moſis Rechnung haͤlt/ der ich mit Eyfer auch hab’ offte wiederſtrebet. Jch muß/ will ich ſchon nicht/ bekennen wieder mich. Mein Urtheil/ meine Straff’ und Todes-Art ſprech’ ich. Jch hab’ es ſo und ſo und aͤrger noch getrieben. Und was erzaͤhl’ ich viel die ungezaͤhlte Zahl von meinen Schulden her? GOtt lieſt ſie allzumahl von meiner Stirnen ab/ an der ſie ſind geſchrieben. JJJ. Auff das Nachtmahl deß Herren. DAs hohe Wunder-mahl/ da ſelbſt der Wirth wird geſſen Diß Brodt; der Wein; nicht ſo; der Leib/ diß Blut. das ſo viel an geſunden Krancken thut; das Todte Lebender fuͤr Todt zum Leben eſſen; Das Neue Teſtament/ der letzte Wille deſſen/ der menſchlich ſtarb/ nun goͤttlich lebt/ und hut fuͤr dieſe haͤlt/ ſo heiſſen Gottes Gut; Und was? wie kan ein Menſch die Goͤttligkeit ermeſſen. Hinweg Vernunfft/ du kluge Thoͤrinn du. Weg weiſer Wahn/ halt Ohr- und Augen zu. Die ungelehrten ſind hier die gelehrten Koͤpfe. Pfand meines Heils/ Jch komme mit Begier/ zu deiner Koſt und naͤhme ſie zu mir/ daß mein Todt in dir ſterb’/ und ich dein Leben ſchoͤpfe. uͤber M m ij

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 547. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/567>, abgerufen am 22.11.2024.