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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Der Sonnetten
Seh' ich dich Alles an/ so acht ich unvonnöhten/
daß auff diß Hochzeit-Fest die emsigen Pöeten
so ernstlich seyn bemüht. Jhr balde Frau und Mann/
Erkennt deß Glückes Gunst. Lufft/ Himmel/ Sonne/
Felder/
See/ Quelle/ Gärten/ Felß/ Thal/ Auen/ Berge/ Wälder
die stimmen euch itzund ein süßes Braut-Lied an.


XXJJ.
Auff eben dergleichen.
WJe? ist die Liebe nichts? was liebt man denn im Lieben?
was aber? alles? Nein. Wer ist vergnügt mit ihr?
nicht Wasser: Sie erglüt die Hertzen für und für.
Auch Feuer nicht. Warümm? was ist für Flammen blieben?
Was denn? Glut? aber sagt/ woher kömt ihr betrüben?
denn böse? mich dünckts nicht/ nichts solches macht Begier.
Den Leben? Nein. Wer liebt/ der stirbt ab seiner Zier/
und wird bey Leben schon den Todten zu geschrieben.
So wird sie todt denn seyn? nichts minder als diß eben.
Was todt ist/ das bleibt todt. Aus lieben kömmet Leben.
Jch weiß nicht/ wer mir sagt/ was? wie? wo oder wenn?
Jst nun die Liebe nichts? als Alles? Wasser? Feuer?
Gut? Böse? Leben? Todt? Euch frag ich neuer Freyer/
sagt ihr mirs/ wenn ihrs wißt/ was ist die Liebe denn?


Auff
Der Sonnetten
Seh’ ich dich Alles an/ ſo acht ich unvonnoͤhten/
daß auff diß Hochzeit-Feſt die emſigen Poͤeten
ſo ernſtlich ſeyn bemuͤht. Jhr balde Frau und Mann/
Erkennt deß Gluͤckes Gunſt. Lufft/ Himmel/ Sonne/
Felder/
See/ Quelle/ Gaͤrten/ Felß/ Thal/ Auen/ Berge/ Waͤlder
die ſtimmen euch itzund ein ſuͤßes Braut-Lied an.


XXJJ.
Auff eben dergleichen.
WJe? iſt die Liebe nichts? was liebt man denn im Lieben?
was aber? alles? Nein. Wer iſt vergnuͤgt mit ihr?
nicht Waſſer: Sie ergluͤt die Hertzen fuͤr und fuͤr.
Auch Feuer nicht. Waruͤm̃? was iſt fuͤr Flammen blieben?
Was denn? Glut? aber ſagt/ woher koͤmt ihr betruͤben?
denn boͤſe? mich duͤnckts nicht/ nichts ſolches macht Begier.
Den Leben? Nein. Wer liebt/ der ſtirbt ab ſeiner Zier/
und wird bey Leben ſchon den Todten zu geſchrieben.
So wird ſie todt denn ſeyn? nichts minder als diß eben.
Was todt iſt/ das bleibt todt. Aus lieben koͤmmet Leben.
Jch weiß nicht/ wer mir ſagt/ was? wie? wo oder wenn?
Jſt nun die Liebe nichts? als Alles? Waſſer? Feuer?
Gut? Boͤſe? Leben? Todt? Euch frag ich neuer Freyer/
ſagt ihr mirs/ wenn ihrs wißt/ was iſt die Liebe denn?


Auff
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[574/0594] Der Sonnetten Seh’ ich dich Alles an/ ſo acht ich unvonnoͤhten/ daß auff diß Hochzeit-Feſt die emſigen Poͤeten ſo ernſtlich ſeyn bemuͤht. Jhr balde Frau und Mann/ Erkennt deß Gluͤckes Gunſt. Lufft/ Himmel/ Sonne/ Felder/ See/ Quelle/ Gaͤrten/ Felß/ Thal/ Auen/ Berge/ Waͤlder die ſtimmen euch itzund ein ſuͤßes Braut-Lied an. XXJJ. Auff eben dergleichen. WJe? iſt die Liebe nichts? was liebt man denn im Lieben? was aber? alles? Nein. Wer iſt vergnuͤgt mit ihr? nicht Waſſer: Sie ergluͤt die Hertzen fuͤr und fuͤr. Auch Feuer nicht. Waruͤm̃? was iſt fuͤr Flammen blieben? Was denn? Glut? aber ſagt/ woher koͤmt ihr betruͤben? denn boͤſe? mich duͤnckts nicht/ nichts ſolches macht Begier. Den Leben? Nein. Wer liebt/ der ſtirbt ab ſeiner Zier/ und wird bey Leben ſchon den Todten zu geſchrieben. So wird ſie todt denn ſeyn? nichts minder als diß eben. Was todt iſt/ das bleibt todt. Aus lieben koͤmmet Leben. Jch weiß nicht/ wer mir ſagt/ was? wie? wo oder wenn? Jſt nun die Liebe nichts? als Alles? Waſſer? Feuer? Gut? Boͤſe? Leben? Todt? Euch frag ich neuer Freyer/ ſagt ihr mirs/ wenn ihrs wißt/ was iſt die Liebe denn? Auff

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/594>, abgerufen am 21.11.2024.