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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Der Sonnetten
O ein vergänglichs Thun! ist das der gantze Rest
von so viel tausenden/ wie daß denn ein Mensch läst
So viel bedüncken sich/ als woll' er alle fressen.
Vor war hier alles voll. Jtzt ist hier alles leer.
Diß gehet in der Welt noch itzund also her.
Was itzt wird so gescheut/ wird bald seyn gar vergessen.


XXXVJJ.
Als das Holsteinische Schiff Friedrich
wieder an die Persische Flotte gelangete/ von

der es wegen wiedrigen Windes in die dritte
Woche abgewesen war.
m. dc. xxxvj. den iij. Sept. c l. Würste
über Zariza.
MAch nun die Focke voll/ und schwänger den Meysan/
O günstiger Nordwest. Hol' Ahtem aus dem Grunde.
Blast unsern Friedrich an mit voller Brust und Munde/
der deiner weiter darff/ als biß auff Astrachan.
Blaß' hurtig/ wie du thust. Dort ist die Karravan/
die sich nun wieder zeigt nach mancher bösen Stunde/
So unsern Lauff hielt auff. Wir sind in einem Bunde/
und hoffen bald zu sehn mit ihr/ ihr Jspahan.
Eilt/ steckt die Flaggen auff/ rührt Trummeln und Trom-
betten/
gebt Feuer alsobald aus euren Falckenetten.
Löst die Musquetten ab/ ihr Brüder/ und rufft laut:
Glück her! Glück allzeit her! wir reisen mit Verlangen
die Tochter deß Gestirns bald frölich zu empfangen/
die unser Hollstein ihm erwehlt zu seiner Braut.
über
Der Sonnetten
O ein vergaͤnglichs Thun! iſt das der gantze Reſt
von ſo viel tauſenden/ wie daß denn ein Menſch laͤſt
So viel beduͤncken ſich/ als woll’ er alle freſſen.
Vor war hier alles voll. Jtzt iſt hier alles leer.
Diß gehet in der Welt noch itzund alſo her.
Was itzt wird ſo geſcheut/ wird bald ſeyn gar vergeſſen.


XXXVJJ.
Als das Holſteiniſche Schiff Friedrich
wieder an die Perſiſche Flotte gelangete/ von

der es wegen wiedrigen Windes in die dritte
Woche abgeweſen war.
m. dc. xxxvj. den iij. Sept. c l. Wuͤrſte
uͤber Zariza.
MAch nun die Focke voll/ und ſchwaͤnger den Meyſan/
O guͤnſtiger Nordweſt. Hol’ Ahtem aus dem Grunde.
Blaſt unſern Friedrich an mit voller Bruſt und Munde/
der deiner weiter darff/ als biß auff Aſtrachan.
Blaß’ hurtig/ wie du thuſt. Dort iſt die Karꝛavan/
die ſich nun wieder zeigt nach mancher boͤſen Stunde/
So unſern Lauff hielt auff. Wir ſind in einem Bunde/
und hoffen bald zu ſehn mit ihr/ ihr Jſpahan.
Eilt/ ſteckt die Flaggen auff/ ruͤhrt Trummeln und Trom-
betten/
gebt Feuer alſobald aus euren Falckenetten.
Loͤſt die Muſquetten ab/ ihr Bruͤder/ und rufft laut:
Gluͤck her! Gluͤck allzeit her! wir reiſen mit Verlangen
die Tochter deß Geſtirns bald froͤlich zu empfangen/
die unſer Hollſtein ihm erwehlt zu ſeiner Braut.
uͤber
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[584/0604] Der Sonnetten O ein vergaͤnglichs Thun! iſt das der gantze Reſt von ſo viel tauſenden/ wie daß denn ein Menſch laͤſt So viel beduͤncken ſich/ als woll’ er alle freſſen. Vor war hier alles voll. Jtzt iſt hier alles leer. Diß gehet in der Welt noch itzund alſo her. Was itzt wird ſo geſcheut/ wird bald ſeyn gar vergeſſen. XXXVJJ. Als das Holſteiniſche Schiff Friedrich wieder an die Perſiſche Flotte gelangete/ von der es wegen wiedrigen Windes in die dritte Woche abgeweſen war. m. dc. xxxvj. den iij. Sept. c l. Wuͤrſte uͤber Zariza. MAch nun die Focke voll/ und ſchwaͤnger den Meyſan/ O guͤnſtiger Nordweſt. Hol’ Ahtem aus dem Grunde. Blaſt unſern Friedrich an mit voller Bruſt und Munde/ der deiner weiter darff/ als biß auff Aſtrachan. Blaß’ hurtig/ wie du thuſt. Dort iſt die Karꝛavan/ die ſich nun wieder zeigt nach mancher boͤſen Stunde/ So unſern Lauff hielt auff. Wir ſind in einem Bunde/ und hoffen bald zu ſehn mit ihr/ ihr Jſpahan. Eilt/ ſteckt die Flaggen auff/ ruͤhrt Trummeln und Trom- betten/ gebt Feuer alſobald aus euren Falckenetten. Loͤſt die Muſquetten ab/ ihr Bruͤder/ und rufft laut: Gluͤck her! Gluͤck allzeit her! wir reiſen mit Verlangen die Tochter deß Geſtirns bald froͤlich zu empfangen/ die unſer Hollſtein ihm erwehlt zu ſeiner Braut. uͤber

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 584. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/604>, abgerufen am 22.11.2024.