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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Der Sonnetten
Der Donner? dieser Sturm/ der den erschreckten Fluß
von Grund' aus reitzet auff/ daß er so schnell' erblaste?
der Grimm deß Wetters rast/ und pfeiffet ümm die Maste;
Es setzet furchtsam ein der Ancker seinen Fuß.
Was aber ist mir das? wo kömmt der liechte Strahl?
die schnelle Stille her/ die Jupiters Gemahl
von Ost in Westen führt? Jch wunder mich deß Wunders
wird euer Grimm gestrafft? Jst euch der Eyfer leid?
Bedeutet es für uns gut'/ oder böse Zeit?
man sage was man will/ ich dencke was besonders.


XL.
Auff den Kossakenberg.
DU durch die Laster selbst so weit-beruffner Hügel/
dem Föbus alles Haar hat ümm sein Häupt versengt;
da keine Dryas sich zu wohnen unterfängt/
wie auch kein menschlichs Mensch kein Wild und kein Ge-
flügel;
Halt' itzo noch nicht an der Mörder strenge Zügel/
die an dich Tanais/ dein böser Nachbar/ strengt/
der dieses Stromes Raub an seine Tannen hängt/
Laß sie ziehn ab und zu mit freyem vollen Bügel.
Vollführt der Höchste das/ was er durch uns fängt an/
So soll besäet stehn/ dein nie-gepflügter Plan/
der Platz seyn eine Stadt verwahrt mit Thor und Riegel.
Alsdenn so laßt uns sehn/ was ein Kossake kan/
und ob die Wolge stets sey Räuberu unterthan.
Der Himmel giebt uns selbst hierüber Brieff und Siegel.


Mons.
Der Sonnetten
Der Donner? dieſer Sturm/ der den erſchreckten Fluß
von Grund’ aus reitzet auff/ daß er ſo ſchnell’ erblaſte?
der Grim̃ deß Wetters raſt/ und pfeiffet uͤm̃ die Maſte;
Es ſetzet furchtſam ein der Ancker ſeinen Fuß.
Was aber iſt mir das? wo koͤm̃t der liechte Strahl?
die ſchnelle Stille her/ die Jupiters Gemahl
von Oſt in Weſten fuͤhrt? Jch wunder mich deß Wunders
wird euer Grimm geſtrafft? Jſt euch der Eyfer leid?
Bedeutet es fuͤr uns gut’/ oder boͤſe Zeit?
man ſage was man will/ ich dencke was beſonders.


XL.
Auff den Koſſakenberg.
DU durch die Laſter ſelbſt ſo weit-beruffner Huͤgel/
dem Foͤbus alles Haar hat uͤm̃ ſein Haͤupt verſengt;
da keine Dryas ſich zu wohnen unterfaͤngt/
wie auch kein menſchlichs Menſch kein Wild und kein Ge-
fluͤgel;
Halt’ itzo noch nicht an der Moͤrder ſtrenge Zuͤgel/
die an dich Tanais/ dein boͤſer Nachbar/ ſtrengt/
der dieſes Stromes Raub an ſeine Tannen haͤngt/
Laß ſie ziehn ab und zu mit freyem vollen Buͤgel.
Vollfuͤhrt der Hoͤchſte das/ was er durch uns faͤngt an/
So ſoll beſaͤet ſtehn/ dein nie-gepfluͤgter Plan/
der Platz ſeyn eine Stadt verwahrt mit Thor und Riegel.
Alsdenn ſo laßt uns ſehn/ was ein Koſſake kan/
und ob die Wolge ſtets ſey Raͤuberu unterthan.
Der Himmel giebt uns ſelbſt hieruͤber Brieff und Siegel.


Monſ.
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[586/0606] Der Sonnetten Der Donner? dieſer Sturm/ der den erſchreckten Fluß von Grund’ aus reitzet auff/ daß er ſo ſchnell’ erblaſte? der Grim̃ deß Wetters raſt/ und pfeiffet uͤm̃ die Maſte; Es ſetzet furchtſam ein der Ancker ſeinen Fuß. Was aber iſt mir das? wo koͤm̃t der liechte Strahl? die ſchnelle Stille her/ die Jupiters Gemahl von Oſt in Weſten fuͤhrt? Jch wunder mich deß Wunders wird euer Grimm geſtrafft? Jſt euch der Eyfer leid? Bedeutet es fuͤr uns gut’/ oder boͤſe Zeit? man ſage was man will/ ich dencke was beſonders. XL. Auff den Koſſakenberg. DU durch die Laſter ſelbſt ſo weit-beruffner Huͤgel/ dem Foͤbus alles Haar hat uͤm̃ ſein Haͤupt verſengt; da keine Dryas ſich zu wohnen unterfaͤngt/ wie auch kein menſchlichs Menſch kein Wild und kein Ge- fluͤgel; Halt’ itzo noch nicht an der Moͤrder ſtrenge Zuͤgel/ die an dich Tanais/ dein boͤſer Nachbar/ ſtrengt/ der dieſes Stromes Raub an ſeine Tannen haͤngt/ Laß ſie ziehn ab und zu mit freyem vollen Buͤgel. Vollfuͤhrt der Hoͤchſte das/ was er durch uns faͤngt an/ So ſoll beſaͤet ſtehn/ dein nie-gepfluͤgter Plan/ der Platz ſeyn eine Stadt verwahrt mit Thor und Riegel. Alsdenn ſo laßt uns ſehn/ was ein Koſſake kan/ und ob die Wolge ſtets ſey Raͤuberu unterthan. Der Himmel giebt uns ſelbſt hieruͤber Brieff und Siegel. Monſ.

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 586. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/606>, abgerufen am 22.11.2024.